Hotels in Salzburg

Der Artikel Hotels in Salzburg behandelt die allgemeine Situation der Hotels in der Stadt Salzburg (Stand Februar 2011).

Allgemeines

In Österreich insgesamt werden etwas mehr als eine Million Gästebetten angeboten, ca. 590.000 davon stehen in Hotelbetrieben. Und in den nächsten fünf Jahren sollen weitere 16.000 Gästebetten dazu kommen. Einem Ranking des Weltwirtschaftsforums zufolge liegt Österreich damit hinter der Schweiz in der Reihung der attraktivsten Tourismusländer Europas. Gleichzeitig hat Österreich die höchste Dichte an Hotelzimmern. Nur Malta und Zypern liegen im weltweiten Vergleich vor Österreich. Nach Malta und Zypern hat Österreich die meisten Hotelzimmer je Einwohner.

Das Bettenangebot im Bereich der Vier- und Fünf-Sterne-Hotels nimmt dabei seit 2006 das größte Segment in der heimischen Hotellerie ein. Es ist auch ein sehr stark wachsendes Segment. Parallel dazu nimmt die Zahl der Ein- und Zwei-Stern-Betten ab. Was allen Betriebe der Vier- und Fünf-Sterne-Hotels gemeinsam ist, ist die mangelnde Auslastung[1]. Die Eigenkapitalquote lag 2009 bei sieben Prozent.

Salzburg

11.700 gewerbliche Betriebe bieten 206.800 Gästebetten im Bundesland Salzburg an. In der Stadt Salzburg gibt es rund 10.500 Hotelbetten. 2010 wurden im Stadtgebiet von Salzburg in allen gewerblichen Unterkunftsbetrieben 2.193.020 Nächtigungen gezählt.

Salzburg sieht sich nun eine großen Herausforderung und Änderung im Wettbewerb gegenüber. Während traditionelle Familienbetriebe oftmals mit hohen Fremdkapitalanteilen ihre Infrastrukturen erhalten und erneuern müssen, entstanden und entstehen laufend so genannte Budget-Hotels das Stadtgebiet. Nun ist diese Art von Unterkünften grundsätzlich nichts Neues im Fremdenverkehr. Beispielsweise gibt es schon seit Jahrzehnten in Frankreich eine Reihe solcher "Billighotelketten"[2].

Situation 2011

In der Riedenburg beim Sigmundstor und im Airportcenter gibt es seit einigen Jahren je ein "Star Inn"-Hotel. Diese Hotelgruppe gehört zur in München, Bayern, ansässigen "Star Inn" Hotelgruppe. Die Gebäude in Salzburg gehören den Großimmobilien-Entwicklern Franz Modrian und Christian Neumayr.

2010 erwarb das Firmenetz um die Immobilien Bauträger AG das Traditionshaus Hotel Gablerbräu in der Linzer Gasse und renovierte es im Winter 2010/2011. Aus dem in die Jahre gekommenen Hotel werden 73 Zimmer als hochwertiges Superior-Drei-Sterne-Hotel[3] entstehen.

Ebenfalls vor geraumer Zeit gekauft hatte die Walser Baumeister-Gruppe Hillebrand das Miele-Haus an der Salzach. Seit November 2010 hat das Unternehmen nun die Baubewilligung für ein weiteres Budget-Hotel. Geplant ist ein Lifestyle-Budget-Hotel. Was noch fehlt, ist eine Betreibergesellschaft[4]. Allerdings gibt es noch andere Überlegungen zur Verwertung des doch schon in die Jahre gekommenen Miele-Hauses. Diese reichen von der Einrichtung einer Kreativwirtschaft (für Künstler usw.) bis zu einem Haus für Golden Agers[5] mit betreutem Wohnen.

Das Gebäude an der Sterneckstraße-Linzer Bundesstraßen-Kreuzung, in dem sich die Zentrale der Geschützten Werkstätten befanden, ist ein Amedia-Hotel eingezogen. Auf dem Stadtwerkeareal Lehen soll ein weiteres (Budget?) Hotel entstehen.

Im Zentrum im Berg am Fuße des Kapuzinerberges entstand das Meininger Hotel Salzburg City Center der deutschen Meininger-Gruppe. Diese Gruppe wurde 1999 gegründet. Investiert wurden in das Salzburger und ein Wiener Hotel rund 20 Millionen Euro von der CA-Immo-Gruppe.

Ebenfalls den Betrieb 2011 aufgenommen hat das gegenüber der Zentralgarage Alpenstraße StadtBus gelegene Motel One der gleichnamigen amerikanischen Franchise-Hotelkette. Hier wird ein Kitzbüheler Anwalt und Hotelbetreiber als Projektbetreiber vermutet.

Nicht genehmigte Projekte

Das geplante Hotelprojekt auf dem ehemalige ÖFAG-Gelände nach des Flughafens Salzburg wurde im Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg von der ÖVP verhindert. Denn in Gewerbegebieten sind Hotels gesetzlich untersagt, wie Klubobmann Christian Fuchs von der Wirtschaftskammer Salzburg erläuterte. Sowohl das Städtische Bauamt als auch die Oberbehörde, das Land Salzburg, waren Befürworter dieses Hotelprojekts, hinter dem der Radstädter Baumeister Wilfried Steiner mit seinem Partner Günter Wanner stecken.

Blick ins nahe Umland

An der Autobahnabfahrt Urstein zwischen Elsbethen und Puch gibt es ein adeo Hotel mit zwei Sternen.

Konzepte

Der Direktor des "Star Inn Zentrum" (am Sigmundstor) erläuterte 2011 das Konzept, wie seine Hotelgruppe günstig anbieten kann. Es gibt weder Restaurant noch Minibar, jedoch eine 24 Stunden geöffnete Bar im Haus. Alle Mitarbeiter müssen (sollen) alles können, um so Personalposten(kosten) einsparen (reduzieren) zu können[6]. Ein Standardzimmer ist 15 Quadratmeter groß (klein) und kostet als Einzelzimmer € 69.-- (Stand Februar 2011), eine zweite Person zahlt € 20.-- (Preise pro Nacht). Kinder bis zwölf im Zimmer der Eltern sind gratis.

Stimmen von Betreibern der Traditionshäuser

  • Bettina Mayr, Hotel Elefant, Sigmund-Haffner-Gasse, Altstadt, meint, dass Gäste die streng auf den Preis schauen, keine Kunden für Hotels in der Altstadt seien. Sie sieht jedoch jedes Bett schon als ein Problem. Ihr Hotel mit 65 Betten ist der Hotelkette Bestwestern angegliedert. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet dort € 112.-- im Winter und € 220.-- im Sommer (Preisstand Februar 2011).
  • Sepp Schellhorn, Präsident der österreichischen Hotellier-Vereinigung (ÖHV), kann sich Markbeschränkungen wie bei Einkaufszentren vorstellen. Er verweist auf Südtirol, wo nur mehr in die Qualitätsverbesserung bestehender Betten investiert werden darf.

Einzelnachweise

  1. Quelle Salzburger Fenster vom Februar 2011 spricht von einer nur 50prozentigen Auslastung; Zahlen im Internet dazu konnten noch keine gefunden werden
  2. Hôtel Formule 1, Etap Hôtel, Balladins, Bonsai, Liberté, Première Class u. a.
  3. sprachlich unglückliche Formulierung der Quelle, da superior schon hochwertig ausdrückt
  4. heute werden fast alle neuen Hotels von Betreiberunternehmen, also Hotelketten wie Sheraton, Star Inn usw. betrieben - und wieder verkauft an andere Betreiber
  5. neumodisches Wort für "plus50", "+50" oder schlicht "Senioren"
  6. auch dieses System ist nicht neu; es wird in vielen Betrieben auf der ganzen Welt praktiziert; Befürworter meinen, so würden Probleme eines Gastes ohne unnötige Weiterleitung an einen "Kollegen" erledigt werden; Gegner wenden ein, dass es (fast) unmöglich sei, dass jeder Mitarbeiter in allen Funktionen eine entsprechende Ausbildung besitzen (kann) und es so zwangsläufig zu weiteren Problemen oder Kosten kommt (kommen kann)

Quellen