Ausgaben des Landes Salzburg und landesnaher Unternehmen für Beratungshonorare

Dieser Artikel informiert über Ausgaben des Landes Salzburg und landesnahen Unternehmen für Beratungshonorare.

Land Salzburg

Aus schriftlichen Anfragebeantwortungen 2020 im Landtag geht beispielsweise hervor, dass jährlich Millionenbeträge für Beratungsleistungen anfallen - praktisch quer durch alle Abteilungen. Allein für Beratungen zum Projekt Gehaltsschema neu wurden 2016 rund 84.000 Euro abgerechnet. Beratertätigkeit in Höhe von 70.000 Euro gab es etwa auch für die Implementierung des "Masterplans Klima + Energie 2020".

Vor allem die Aufarbeitung des Finanzskandals 2012 im Landtag hat das Land viel Geld gekostet. Denn in der Krise war die Finanzabteilung auf externes Wissen angewiesen. Seit 2013 bis dato (September 2020) hat das Land laut Auskunft der Finanzabteilung 17,8 Millionen Euro für exakt 48 Experten ausgegeben. Wobei eine namhafte Beratungsgesellschaft mit 8,6 Millionen beinahe die Hälfte eingestrichen hat. Allerdings wird auch betont, dass die Beratungskosten sich für das Land absolut gelohnt hätten. Schließlich habe man im Gegenzug 117 Millionen Euro aus Bankenvergleichen zurückgeholt sowie das hochkomplexe Spekulationsportfolio mit Wertpapieren in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro abgebaut. Ebenso sei das Finanzstrafverfahren gegen das Land letztendlich eingestellt worden.

Für die Übernahme des öffentlichen Verkehrs lässt das Land Salzburg etwa gerade (Herbst 2020) die Salzburger Lokalbahn bewerten. Dafür habe man den Partner eines der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen aus Wien engagiert. Dabei werden 250 Euro pro Stunde, also 1.900 Euro am Tag bezahlt, heißt es auf Nachfrage im Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Sollten weitere Mitarbeiter für diese Expertise benötigt werden, würden diese zusätzlichen Mitarbeiter aber ein geringeres Honorar erhalten als der Leiter dewertung.

Landesnahe Unternehmen

Für eine 2020 angekündigte Totalreform in der Salzburg AG, das auf mehr Wachstum ausgerichtet ist und in der zweiten Führungsebene von 15 Abteilungen noch sieben bzw. acht Einheiten übrig bleiben, wurden externe Berater engagiert. Eine Monatsabrechnung, die den Salzburger Nachrichten vorliegt, zeigt, dass für einen einzelnen Berater ein Tagessatz von 4.028 Euro in Rechnung gestellt wird. Was bei 20 Abrechnungstagen im Monat für eine Person 80.500 Euro ausmacht. Auf Nachfrage bei der Salzburg AG heißt es, die Projektbegleitung ende mit 30. September 2020. Zur entsprechenden Beratungsfirma habe man im Rahmen einer Ausschreibung gefunden. Über die Höhe des Honorars gebe man aber generell keine Auskunft, sagte die Sprecherin der Salzburg AG auf Nachfrage.

Viele Beratungsleistungen laufen still und leise im Hintergrund ab. Das gilt etwa für PR-Beratung. Das gilt beispielsweise für das Projekt der geplanten Erweiterung der Mönchsberggaragen. Aus einem früheren Bericht an den Aufsichtsrat geht etwa hervor, dass im Wahlkampf für die Gemeinderatswahl 2019 eine Agentur beauftragt wurde, die sozialen Medien zu beobachten und bei Bedarf entsprechende Schritte einzuleiten. Der Vertrag wurde mit Mai 2019 beendet. Kosten: 17.000 Euro. Hinzu kommt eine zweite Agentur, die die Parkgaragengesellschaft laufend berät. Aufwand 2019: 20.000 Euro.

Bei den Salzburger Landeskliniken (SALK)heißt es, dass die Summe der zugekauften Spezialexpertise in den vergangenen drei Jahren (2017, 2018, 2019) bei jeweils rund 300.000 Euro gelegen sei. Zur besseren Einordnung sei aber dazugesagt, dass die Summe der Erlöse der SALK im gleichen Zeitraum bei 557 Millionen Euro gelegen habe. Man sei jedenfalls "kein Großkunde der 'Beraterindustrie'", wie ein Kliniksprecher betont.

Beim Flughafen Salzburg sind die Beraterhonorare bis auf Weiteres gestrichen - was auch der aktuellen Coronapandemie samt angespannter Finanzlage beim Airport geschuldet ist. Maximal gebe es Prozessbegleiter bei Bauvorhaben, aber keine Berater im herkömmlichen Sinn, sagt ein Sprecher.

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