Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
Die gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH (SALK) mit eigener Rechtspersönlichkeit wurde vom Land Salzburg zum 1. Jänner 2004 gegründet.
Einleitung
Die SALK (auch Uniklinikum Salzburg genannt) beschäftigt ca. 5 400 Mitarbeiter. Damit sind die SALK der größte Arbeitgeber im Bundesland Salzburg.[1] und zählen zu den Leitbetrieben der Salzburger Wirtschaft [2]
Unternehmensgegenstand
Der Unternehmensgegenstand der SALK ist die gemeinsame Betriebsführung von landeseigenen Krankenanstalten. Zum Zeitpunkt der Gründung waren dies das Landeskrankenhaus Salzburg, die Christian-Doppler-Klinik, die Landesklinik St. Veit, sowie das Universitätsinstitut für Sportmedizin[3], sowie der (intern) für die Krankenanstalten gemeinsam gebildeten Betriebs- und Servicebereiche (SB), dem SB Finanzen, SB Personal, SB Technik und dem Bildungszentrum.
Im Lauf der Zeit sind die Landesklinik Tamsweg und Landesklinik Hallein, sowie die Beteiligungen an Unternehmen im Umfeld der Aufgaben einer Krankenanstalt dazugekommen.
Geschichte
Das Land Salzburg ist Rechtsträger von eigenen Krankenanstalten seit historischer Zeit. Die landeseigenen Krankenanstalten wurden stets im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung vom Amt der Landesregierung geführt und verwaltet. Alle wesentlichen Entscheidungen wurden vom Eigentümer Land unmittelbar selbst wahrgenommen. Im Amt der Landesregierung gab es dafür früher eine eigene "Anstaltenverwaltung", die wiederum gegenüber dem zuständigen Mitglied der Landesregierung berichtspflichtig und weisungsgebunden war. Über Personal, Budget und strukturelle Entwicklungen entschied stets die Landesregierung und der Landtag. Die Krankenanstalten waren rechtlich unselbständig und damals sog. Regiebetriebe, d. h. die Organe der Krankenanstalt führten operativ den Betrieb (Medizin, Pflege, Technik, u.a.m.) auf Regie des Rechtsträgers, dem Land Salzburg.
Anfang der 1990er Jahre begann - in ganz Österreich durch die Dynamik der medizinischen Versorgung, den zunehmenden Finanzbedarf der Krankenanstalten und die damit einhergehenden Schwierigkeiten der laufenden Finanzierung - eine Entwicklung für mehr autonome Entscheidungsmöglichkeiten und damit zur rechtlichen Verselbständigung der Krankenanstalten-Betriebsführungen.
In Salzburg war es Landesrätin Dr. Gerheid Widrich und Landeshauptmann-Stv. Dr. Arno Gasteiger, die entsprechende Projekte zur "Ausgliederung" vorantrieben, was auf erheblichen Widerstand der Kliniken, der Mitarbeiter und auch der anderen politischen Parteien stieß. Zunächst wurde - nach intensiver Diskussion und Vorbereitung - ein Zwischenschritt gemacht und die Holding der Landeskliniken (LKS) mit Wirkung vom 1. Jänner 1998 eingerichtet. Gleichzeitig wurde die Anstaltsverwaltung aufgelöst und die Finanzierung der Krankenanstalten dem SAGES[4] bzw. der Finanzverwaltung als Beteiligung des Landes Salzburg unterstellt. Die LKS-Holding hatte noch keine eigene Rechtspersönlichkeit, jedoch wurde mit ihr die bisherige Linienorganisation in den einzelnen Krankenanstalten aufgebrochen und die gemeinsamen Betriebs- und Servicebereiche für Finanzen, Personal, Technik und dem Bildungszentrum eingerichtet. Die damaligen Geschäftsführer der LKS-Holding waren HR Prim. Dr. Christian Menzel (Medizinischer Geschäftsführer) und Herr Hans-Friedrich Günther (Kaufmännischer Geschäftsführer).
Unter Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, Landesrätin Dr. Maria Haidinger (Krankenanstalten) und Landesfinanzreferent Dr. Wolfgang Eisl wurde schließlich das Projekt "Rechtsformänderung" bzw. "eigene Rechtspersönlichkeit" für die Betriebsführung der Landeskliniken gestartet. Nach genauer Analyse der Strukturen und Rechtsformen (Aktiengesellschaft, Stiftung, Ges.m.b.H.) entschied man sich für eine gemeinnützige Krankenanstalten Betriebsführungs-GmbH. Vorteile dieser Konstruktion sind die Gemeinnützigkeit, die im GmbH-Recht gut geregelten Verhältnisse im Zusammenwirken von Gesellschafter, Vorstand und Aufsichtsrat, sowie die Berücksichtigung von spezifischen Aspekten der Betriebsführung von Krankenanstalten. Mit Wirkung vom 1. Jänner 2004 wurde die gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH - SALK eingerichtet.[5] Alleiniger Gesellschafter ist das Land Salzburg.
Von 1. Jänner 2004 bis 30. November 2008 gab es in der SALK zwei auf Zeit bestellte Geschäftsführer: HR Prim. Dr. Christian Menzel (Medizinischer Geschäftsführer) und Dipl.-Vw. Dr. Max Laimböck (Kaufmännischer Geschäftsführer).
Von 1. Dezember 2008 bis 31. Dezember 2014 wurden die SALK geführt von Burkhard van der Vorst als alleiniger Geschäftsführer und es gab die Funktion einer medizinische Prokuristin, das war Dr. med. Christine Rühle.
Im Jahr 2014 wurde zunächst die Leitung der SALK mit zwei Geschäftsführern ausgeschrieben, ein medizinischer Geschäftsführer und ein kaufmännischer Geschäftsführer. Bedingt durch die Turbulenzen des Finanzskandals und den Wechsel in der Landesregierung, wurde entschieden, nur mehr einen alleinigen Geschäftsführer für die SALK zu bestellen.
SALK heute
Für rund 650 000 Menschen aus Stadt und Land Salzburg, den umliegenden Bundesländern und Bayern bieten die SALK 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit insgesamt rund 5 580 MitarbeiterInnen (inklusive Beteiligungen) ein erstklassiges medizinisches Angebot. Fachlich kompetente Betreuung, eine umfassende Infrastruktur und der intensive Austausch zwischen allen Abteilungen gewährleisten Sicherheit von Diagnose und Therapie für die Patienten.[6]
Die Salzburger Landeskliniken zeichnen sich somit aus als
- Überregionales Gesundheitsunternehmen mit wichtiger Funktion in der Notfallversorgung
- Zentralkrankenhaus mit der Spitzenversorgung eines Universitätsklinikums
- Größte Bildungseinrichtung im Salzburger Gesundheitswesen
- Innovatives Service- und Dienstleistungsunternehmen
- Zentrum präventiver Gesundheitsvorsorge
- Geschäftsführer bzw. Gesellschafter von neurologischen, psychiatrischen und onkologischen Rehabilitationszentren
Als alleiniger Geschäftsführer der SALK fungiert seit 13. Jänner 2014 Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler. Die Organisation der SALK im Detail ist im Leistungs- und Tätigkeitsbericht[7] ersichtlich.
Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern.[8]
Beteiligungen an Unternehmen durch die SALK
Die SALK sind an folgenden Unternehmen beteiligt:[9] [10]
- Clinical Research Center Salzburg GmbH (50 % SALK - 50 % PMU)
- DLK Dienstleistungen für Krankenhäuser GmbH (51 % SALK - 49 % Vanguard)
- Gemeinnützige Pflegezentrum Salzburg GmbH - Gunter Ladurner Pflegezentrum (50 % Humanocare, 50 % SALK)
- Humanocare SALK Reha- und Pflegeklinik Salzburg GmbH - Neurocare Reha (50% Humanocare - 50 % SALK)
- Psychiatrische Reha St. Veit GmbH (50 % SALK - 50 % Pro Mente)
- Rehabilitationszentrum St. Veit im Pongau Betriebsgesellschaft mbH (76 % VAMED - 24 % SALK)
SALK zukünftig
Das Krankenhaus Tamsweg in Tamsweg wird ab 2016 zu den Salzburger Landeskliniken gehören,
das Krankenhaus Hallein in der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein ab 2017[11].
Daten und Zahlen
Patientenstatistik SALK | 2012 | 2013 |
---|---|---|
Stationäre Aufnahmen | 96 676 | 97 230 |
davon Stationäre Aufnahmen Sonderklasse | 10 623 | 10 530 |
Ambulante Fälle | 382 348 | 389 212 |
Ambulante Frequenzen | 900 438 | 925 532 |
Belegbare Betten | 1 845 | 1 843 |
Bettenauslastung in % | 81,1 | 82,1 |
Belagstage | 547 591 | 552 011 |
durchschnittliche Verweildauer in Tagen | 5,7 | 5,7 |
Mitarbeiterstatistik SALK | 2012 | 2013 |
---|---|---|
Ärzte | 769,92 | 776,18 |
Nicht ärztl. Med. Akad. | 98,63 | 97,38 |
Hebammen | 30,93 | 29,70 |
Dipl. pfleg. Personal | 1 641,58 | 1 689,80 |
Med. tech. Dienst | 343,44 | 352,64 |
Stat. Hilfsdienste | 476,52 | 474,61 |
Medizinisches Personal | 3 361,02 | 3 420,31 |
Verwaltungspersonal | 664,53 | 674,51 |
Betriebspersonal | 426,10 | 406,88 |
Sonst. Nicht med. Pers. | 128,34 | 130,16 |
Nichtmedizinisches Personal | 1 218,97 | 1 211,54 |
Gesamtergebnis VZÄ* | 4 579,99 | 4 631,85 |
Gesamtergebnis MA (Köpfe) | 5 405,00 | 5 433,00 |
Finanzbericht SALK | 2012 | 2013 |
---|---|---|
Primärkosten | 472,2 Mio. € | 488,7 Mio. € |
Personalkosten | 298,4 Mio. € | 308,9 Mio. € |
Landeszuschuss | 99,1 Mio. € | 95,4 Mio. € |
Weitere Daten und Zahlen findest du im SALK Leistungsbericht 2012/2013[12].
Bauliche Entwicklung
Mit Gründung der SALK und der Servicebereiche wurde die Weiterentwicklung der Gebäude-Infrastruktur in den Krankenanstalten in einem größeren Zusammenhang gesehen und mit dem Projekt "Masterplan SALK 2020"[13] auch sehr gut weiterentwickelt. Seit 2004 sind folgende wichtige Neubauten entstanden:
- Chirurgie West Baubeginn: 10/1998 Inbetriebnahme: 10/2001 [14]
- Chirurgie West, II. Etappe (Aiglhof) Baubeginn: 12/2009 Inbetriebnahme: 03/2012 Tag der offenen Tür: 4. Mai 2012
- Perinatalzentrum vulgo Eltern-Baby-Zentrum Baubeginn: 10/2007 Inbetriebnahme: 06/2010[15]
- SALK Parkhaus Baubeginn: 03/2014 Inbetriebnahme: 02/2015 [16] für 1 250 Pkw
- Verkehrsberuhigung ab 18. Februar 2018 [16]
- Laborgebäude neu Baubeginn: 05/2015; die Fertigstellung ist für das 1. Quartal 2018 geplant[17]
Adresse
- Müllner Hauptstraße 48
- 5020 Salzburg
- Telefon: (06 62) 44 82-0
Weblinks
Quellen
- Anonymer Nutzer nach veröffentlichen bzw. freigegebenen Informationen des Amt der Salzburger Landesregierung, sowie der gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.salk.at/441.html
- ↑ http://www.salzburg.eu/de/wirtschaft/leitbetriebe.php
- ↑ SALK Institut für Sportmedizin
- ↑ Salzburger Gesundheitsfonds (SAGES)
- ↑ Rechtsinformationssystem, Zuweisung der Landesbediensteten, 1.1.2004
- ↑ www.salk.at
- ↑ SALK Leistungs- und Tätigkeitsbericht 2012/2013
- ↑ Mitglieder des SALK Aufsichtsrates
- ↑ http://www.salk.at/12176.html
- ↑ http://www.salk.at/Impressum.html
- ↑ Salzburger Nachrichten, 2. Juli 2015
- ↑ SALK Leistungsbericht 2012/2013
- ↑ Masterplan SALK 2020 - online
- ↑ Chirurgie_West
- ↑ SALK Sonderausgabe; Eröffnung Eltern-Baby-Zentrum; 06/2010
- ↑ 16,0 16,1 ORF Salzburg, 20150213
- ↑ Quelle www.salk.at, abgefragt am 18. Juni 2018