Benutzer:Peter Krackowizer/Tamsweger Pfarrhoffenster in einem "alten" Neubau in Gstaig im Innviertel
Tamsweger Pfarrhoffenster in einem "alten" Neubau in Gstaig im Innviertel, bei der Zufahrt zum Gasthaus und der Wallfahrtskirche Gstaig fällt ein alt aussehendes, gepflegtes Gebäude auf. Dieses Gebäude wurde jedoch erst 2000 erbaut.
Wie die Kastenfenster nach Gstaig kamen
1758 brachte die Perwanger Braumeisterin Maria Hochthurner ein Gnadenbild in die Kirche des verschlafenen Ortes Gstaig im südlichen Innviertel in Oberösterreich nahe der Grenze zum Salzburger Flachgau. Elisabeth und Heinrich Kramps brachten, aber erst viel, viel später, die Kastenfenster des ehemaligen Pfarrhofs aus dem Lungauer Tamsweg nach Gstaig. Wie das alles zusammenhängt, erzähle ich in diesem Artikel.
"Durchs Reden kemman d'Leit zam"
Dass dies nicht nur so ein daher gesagter Spruch im Innviertel ist, beweist folgende Geschichte. Der Ausflug von Neumarkt am Wallersee nach Michaelbeuern führte mich durch Lochen am See an der alten Kirche von Astätt vorbei (alt, aber abgesperrt) zum Hildegardhaus in Kirchberg bei Mattighofen (nicht alt und der Garten war offen) und weiter über Oichten (darüber später noch) in den Wallfahrtsort Gstaig in der Gemeinde Feldkirchen bei Mattighofen, der nur fünf Kilometer nördlich von Michaelbeuern entfernt ist.
Nach dem Besuch des Friedhofs von Gstaig bei der Wallfahrtskirche (alt, aber abgesperrt) mit seinen lustigen Grab-Engeln und einem Spaziergang durch die Felder kamen meine Frau und ich auf der Gartenseite des alten, wie ich meinte, Pfarr- oder Gutshofs des Ortes vorbei. Das gepflegte Haus fällt schon von der Straßenseite her beim kleinen Ortsparkplatz auf. Im kleinen Bauerngartl reiften schon Gemüse und Salat, strahlten Blumen in den wolkenverhangenen Himmel. Neben dem Hauptgebäude zur Linken ein liebevoll renoviertes Austragshäusl, zur Rechten ein altes Holzhaus. Der gepflegte Rasen, inmitten von viel Grün, wurde gerade mit dem allwöchentlichen Grasschnitt von der Hausfrau, wie sich herausstellte, verwöhnt.
Solche herrlichen Kleinode verleiten uns stets zu bewundernden Ausrufen. So auch in diesem Fall, was die Hausfrau, Elisabeth Kramps, augenscheinlich freute und uns einlud, doch in den Garten einzutreten. Das war ein folgenschwerer Fehler, denn erst einmal im grünen "Innenhof" stehend und fotografierend wurde ich neugierig.
Der Vater, die Hühner und der Bruder
Auf meine Frage nach dem Alter des Hauses antwortete Elisabeth Kramps zu meinem Erstaunen: "15 Jahre, Baujahr 2000, ganz neu gebaut". Und sie erzählte, dass ihr Vater, gelernter Maurer, viel geholfen hatte, ihr Mann und sie durch die Lande gefahren waren, um die "Zutaten" zu sammeln. Dabei stießen sie auch auf nicht mehr benötigte, aber echte, alte Kastenfenster des ehemaligen Pfarrhofs in Tamsweg im Salzburger Lungau. Diese sind nun, zusammen mit nachgebauten neuen Kastenfenstern, am Haus zu sehen.
Tritt man durch die Haustüre, so öffnet sich ein Vorraum mit Adneter Marmor als Fußboden und einer nachgebauten Gewölbedecke. Eben wie einst solche Häuser gebaut waren. Ja, und Hühner hatten sie anfangs auch noch. Aber der Mist im Garten war dann Elisabeth und ihrem Mann Heinrich doch zu viel. Und so wurden die gefiederten Mitbewohner "um den nächsten Wald herum" zum Bruder von Elisabeth verfrachtet, in Das Kaspergut in Gietzing
Das "Gut Kramps" und das Kaspergut waren wieder einmal der Beweis dafür, dass es in unserer unmittelbaren Umgebung vieles zu entdecken gibt. Man muss halt reden mit den Menschen um etwas zu erfahren!