Bezirksärzte in Zell am See

Das ist die (unvollständige) Liste der Bezirksärzte in Zell am See seit Errichtung des Physikates Zell am See im Jahr 1766[1].

Kaiserl. Königl. Schematismus des Erzh. Oesterreich ob der Enns auf das Jahr 1839
"Die Hofkanzlei hat den Bezirksarzt zu Goldegg im Salzburger Kreise Doktor Josef von Lasser in gleicher Eigenschaft nach Zell am See zu übersetzen, und das hiedurch erledigte Bezirksphysikat dem quieszirenden Landgerichtsarzt Doktor Johann Baptist Touaillon zu verleihen befunden; welches der Regierung in Erledigung ihres diesfälligen Berichts vom 7. vorigen Monats unter Rückschluß der Beilagen zur weiteren Verfügung mit dem Beisatze eröffnet wird, daß man unter einem wegen Anweisung der Gehalte für diese beiden Individuen die k.k. Hofkammer begrüße. Wien, am 11. Jänner 1827" [2]

Geschichte

Im Zuge der Medikalisierung Salzburgs wurden auch außerhalb der Städte Salzburg und Radstadt Landschaftsphysiker (bezahlte, akademisch gebildete Ärzte) eingesetzt. Zur Zeit der Errichtung des Lanschaftsphysikates war aber in erster Linie an eine medizinische Versorgung der Beamtenschaft gedacht, wie aus folgendem Briefausschnitt aus 1766 hervorgeht: "In dem verflossenen Jahr hat die Gesundheit der Beamten starken Anstoß gelitten. Nacher Lofer wurde Dr. von Helbmreich von Salzburg, nacher Saalfelden Doktor Württenstetter von Radstadt nachher Zell Doktor Riester von Tyroll beruffen, und falls ein unversehener Vorfall sich ereignet hätte, wäre der jenig am weitesten entlegene Pfleger zu Mittersill zu gebrauchen gewesen. (Saalfelden 16.1. 1766)"


Als 1803/04 die Physikatsbezirke (Zuständigkeitsbereiche der Physiker) im Kurfürstentum Salzburg neu reguliert werden, wird über das Physikat Pinzgau folgendes geäußert:

"Die Bestimmung des Physikats Sprengels zu Zell im Pinzgau grenzt beinahe ans Lächerliche. Es begreift nämlich derselbe mehr als ein Drittheil vom ganzen Herzogthume Salzburg. Die Menschen welche in denselben leben, dürften allso ihres Lebens wegen ziemlich schlecht besorgt seyn. Zum Glücke kann der Physikus in Zell den größten Teil seines Sprengels wohl nur in seinem Titel allein führen. Die Windisch Mattrey ist durch eine ungeheure Tauern Kette /: die Fuscher, Felber und Grimler Tauern mit dem Raurisern die höchsten Gebirge unseres Landes:/ von Pinzgau getrennt. Auch wenn sich ein Kranker daselbst die Idee in den Kopf setzte einen Doktor aus Pinzgau zu haben, könnte dieser etwa nur in den 3 Sommermonaten dahin kommen. In der übrigen Jahreszeit wäre er gezwungen über den Radstädter Tauern zu setzen um dahin zu kommen."[3]

Die Physiker/Bezirksärzte

  • 1896 Franz Martin, der für das Buch "Der klimatische Höhen-Curort St. Wolfgang-Fusch im Herzogthum Salzburg" eine medizinische Abhandlung verfasste.[10]

Quellen

  1. SLA GH, LV 15 b. zit. in: Cornelia Désirée Sonntag, Zur Bedeutung der Hausapotheken und öffentlichen Apotheken für das Gesundheitswesen in Stadt und Land Salzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1800–1837), Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 123 (1983), 211–281, hier 219.
  2. OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 152
  3. SLA churf u k.k. österr. Reg. 025.
  4. SLA, Geheime Hofkanzlei LV 15b.
  5. Jakob Balde, Jakob Balde's Medizinische Satyren Bd 1, München1833, XXIV, sowie: SLA GHK LV 15b.
  6. Hochfürstlich-Salzburgischer Hof- und Staats-Schematismus 1800, 33.
  7. Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 18. März 1814.
  8. Königlich-Baierisches Regierungsblatt 1814, 1563.
  9. OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Sch. 150.
  10. Johann Fuchshofer, Der klimatische Höhen-Curort St. Wolfgang-Fusch im Herzogthum Salzburg, Salzburg 1896.