Anton Sauter (Botaniker)

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt das Leben des Arztes und Botanikers Anton Sauter.
Einen Artikel über seinen gleichnamigen Vater und kurfürstlicher Rat, Kämmerer und Pfleger findest du unter Anton Sauter (Pfleger).

Sanitätsrat Dr. Anton Eleutherius Sauter (* 18. April 1800 in Großarl; † 6. April 1881 in der Stadt Salzburg) war ein bekannter Salzburger Arzt und Botaniker.

Leben

Anton Eleutherius Sauter kam in Großarl als Sohn des Pflegers Anton Sauter, also eines Beamten mit richterlichen Aufgaben, zur Welt und verlebte seine Kindheit in Werfen. Sein Bruder war der Schriftsteller Ferdinand Sauter.

Von Kindheit an interessierte sich Sauter für die Pflanzenwelt. Mit sieben Jahren kam Sauter in die Stadt Salzburg, mit neun Jahren begann hier seine Gymnasialzeit. Von 1811 bis 1819 war er Stiftling[1] im Collegium Rupertinum, das seit Lodronscher Zeit in der Kirchgasse (heute Sigmund-Haffner-Gasse) bestand. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Philosophie und Medizin in Graz und Wien. 1826 promovierte er als Arzt an der Universität Wien.[2] Hier schrieb er auch eine Arbeit Versuch einer geographisch-botanischen Schilderung der Umgebungen Wiens

Nach der Promotion war Sauter 18 Monate Sekundararzt im St. Johanns-Spital in der Stadt Salzburg, dann ein Jahr in Kitzbühel, darauf 1929 Arzt in Bregenz und 1830 in Zell am See und ab 1836 in Mittersill. 1839 wurde er Kreisarzt in Ried im Innkreis, 1840 in Steyr. Ab 1848 kehrte er dann als Kreis- und Bezirksarzt in die Stadt Salzburg zurück. Er war auch Badearzt für die Salzburger Badeanstalt.[3]. 1870 wurde er als ordentliches Mitglied in den damals durch das Reichssanitätsgesetz 1870 erstmals eingerichteten Landessanitätsrat berufen.[4][5]

Am 21. August 1871 ging er als hoch angesehener und weitum beliebter Arzt in Pension. Er war jedoch weiter medizinisch tätig als Bezirks- und Impfarzt für den Bezirk der Stadt Salzburg.[6][7] Anton Sauter wohnte und ordinierte 1874 in der Sigmund-Haffner-Gasse Nr. 14.[8] Er starb am 6. April 1881 im Alter von 80 Jahren in Salzburg.[9][10]

Familie

Anton Sauter war verheiratet, wurde aber früh Witwer. Er hatte drei Söhne, von denen einer im Krieg fiel und eine Tochter. Seine Gattin Anna Sauter geborene Pabitzky (* 1800 in Neukirchen in Oberösterreich), wohnhaft im Haus Nr. 214 in der Kirchgasse (Sigmund-Haffner-Gasse), starb am 24. Februar 1857.[11][12][13] Die Tochter Anna Sauter (* 1830; † 23. Juli 1867) starb im Alter von 37 Jahren.[14] [15][16] Sein Sohn Ludwig Sauter (* 1834, † 1904) war Bezirkshauptmann in der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau und Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung, k.k. Staathalter, Hofrat und Numismatiker.

Der Forscher Sauter

Sauter erforschte die Flora des Landes Salzburg und hinterließ ein umfangreiches botanisches Werk. Nicht wenige im Ostalpenraum wachsende Pflanzen wurden von ihm erstmals beschrieben, weitere sind nach ihm benannt, so das Sauter-Hungerblümchen (Draba sauteri), der Sauter-Sommerwurz (Orobanche sauteri), weiters verschiedener Moose wie das Sautner-Schlafmoos (Hypnum sauteri), verschiedene Flechtenarten wie Lecidea sauteri oder verschiedene Algenarten wie Nostoc sauteri. Eine Gattung und 17 Arten tragen seinen Namen. Im Zeller See entdeckte er die Seeknödel, eine Algenart. Die Botanische Fachzeitschrift ("Schriftenreihe für systematische Botanik, Floristik und Geobotanik") der Universität Salzburg nennt sich "Sauteria".

1860 war Sauter Mitbegründer und von 1864 bis 1874 Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 1874 wurde er zum Ehrenmitglied[17] ernannt. Sauter saß im Verwaltungsrat des Museums Carolino Augusteums[18] und war Mitglied vieler medizinischer und botanischer Gesellschaften, wie in der Regensburger Botanischen Gesellschaft, in deren Zeitschrift er auch regelmäßig veröffentlichte.

Ehrungen

Dr. Sauter war Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Für seine Verdienste als Arzt und Botaniker wurde ihm 1871 von Kaiser Franz Joseph I. persönlich das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen. 1881 wurde der Innere Andreasbogen in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg, der Sauterbogen, nach ihm benannt.[19]

Werke

(Auswahl)

In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde:

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ausgabe 1890, Seite 216: Collegium Rupertinum, Verzeichnis aller Stiftlinge
  2. ANNO, Salzburger Zeitung, 30. Oktober 1876
  3. ANNO, Salzburger Zeitung, 16. Mai 1868, Seite 8
  4. ANNO, Salzburger Chronik, 26. Oktober 1870, Seite 3
  5. ANNO, Salzburger Zeitung, 5. März 1874, Seite 3
  6. ANNO, Salzburger Zeitung, 2. Oktober 1871, Seite 1
  7. ANNO, Salzburger Zeitung, 16. Juli 1872, Seite 1
  8. ANNO, Salzburger Zeitung, 5. September 1874
  9. ANNO Salzburger Zeitung, 7. Juni 1881, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre
  10. Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1881, Seite 37, Sigmund-Haffner-Gasse 14
  11. ANNO Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre]]
  12. ANNO (Neue) Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, "Verstorbene"
  13. Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1857, Seite 218
  14. ANNO Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 8. August 1867, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre
  15. ANNO Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 27. Juli 1867, Seite 4
  16. Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1867, Seite 76
  17. ANNO Salzburger Zeitung, 27. November 1874, Seite 3
  18. ANNO, Salzburger Zeitung, 2. Juni 1870, Seite 3
  19. Franz Martin: "Salzburger Straßennamen", Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: "Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren ....", es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.