Domgrabungsmuseum
Das Domgrabungsmuseum liegt teilweise unter dem Domplatz und teilweise unter dem Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg. Das Museum gehört zum Salzburg Museum.
Geschichte
Hermann Vetters hatte mit seinen Grabungen 1956 bis 1958, sowie 1966 bis 1967 rund um den Salzburger Dom, die er damals allein durchgeführt hatte, einen neuen Zweig der Archäologie begründet: Die Mittelalter-Archäologie. Es war dies die erste große archäologische Forschung, also mit Krampen und Schaufel, die sich überwiegend dem Mittelalter gewidmet hatte. Vorher waren es lediglich vage Interpretationen von Architekten, Baumeistern und anderen "selbst ernannten Archäologen", die meinten, die Abfolge diverser Bauperioden zu kennen. Allerdings hatte eine Domgrabung etwa 40 Jahre später auch Kritiker gefunden und Neuinterpretationen der Tätigkeit von Dr. Vetters bewirkt.[1].
Das Museum
Der Eingang und Abstieg zum Domgrabungsmuseum liegt im nördlichen Dombogen in der südwestlichen Ecke am Residenzplatz.
Das Domgrabungsmuseum führt hinunter zu den Fundamenten des Doms. Dort - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - kann man insbesondere die alten Fundamente und das Mauerwerk der Vorgängerbauten des heutigen Doms sehen.
- Dom des Bischofs Virgil (764–774);
- Baureste aus karolingischer und ottonischer Zeit (9.–11. Jahrhundert);
- Fundamentmauerwerk vom Westwerk des sogenannten Hartwig-Doms, errichtet vor 1020;
- Der romanische Konradinischer Dom des Erzbischofs Konrad III. von Wittelsbach (1181-ca. 1200), abgetragen nach dem Brand 1598
- Fundamentmauerwerk des Nord- und des Südturmes auf der Westseite;
- Zubauten aus der Gotik;
- Zubauten aus dem 16. Jahrhundert;
- Fundamente für den großen Dombau unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau; dieser Bau kam nicht zur Ausführung;
- Fundament des heutigen Doms, erbaut durch die Fürsterzbischöfe Markus Sittikus und Paris Lodron;
Der zweite Teil der Ausstellung ist der Römerzeit widmet. Südlich der Alten Residenz - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - liegt ein spätantikes großes rechtwinkeliges römisches Gebäude mit einem Peristyl-Hof (eine Villa oder Gericht) aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Darunter liegen römische Bauten aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, bestehend aus Mauerwerk, Kanal, zahlreiche Kleinfunde, sowie eine Warmluftheizanlage (Hypokaustum) und mehrere Mosaikböden. Zu sehen sind auch mehrere römische Grabsteine und ein römischer Meilenstein.
Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. Wilfried Kovacsovics.
Auszeichnungen
Das Museum ist mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.
Adresse
- Residenzplatz - Dombogen
- Telefon: (06 62) 84 52 95 (nur Juli, August) oder (06 62) 62 08 08-131
- Telefax: (06 62) 62 08 08 - 120'
Öffnungszeiten
- Juli und August täglich 09:00 bis 17:00 Uhr
- außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage Telefon: (06 62) 62 08 08-131
Besucherzahlen
- 2015: 6 061 Besucher[2]
Literatur
- Vetters, Hermann: Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes, Salzburg, 1975
- Kovacsovics, Wilfried K.; Kastler, Raimund: Domgrabungsmuseum Salzburg, Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb.
Quellen
- Recherchen bei Prof. Dr. Wolfgang Vetters, Sohn von Dr. Hermann Vetters
- Homepage SMCA
- Schautafeln, Lagepläne und Legenden im Domgrabungsmuseum
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ siehe Wilfried K. Kovacsovics, Fritz Moosleitner: Führer durch die Domgrabungen in Salzburg, Salzburg 1987. 48 S., 30 Abb. (dt./ital.-dt./engl.)
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 21. Jänner 2016