Archäologie

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Die Geburtsstunde der Archäologie im heutigen Bundesland Salzburg schlug unter bayrischer Regentschaft am 9. August 1815.

Geschichte

Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit am Ostabhang des Kapuzinerberges lassen im Raum deutlich oberhalb des Schweizerhäusls auf frühzeitliche Siedlungsstellen schließen. Bei Grabungen 1958 von Landesarchäologe Dr. Martin Hell konnte in der etwa 1,5 m starken Bodendecke über dem Hauptdolomit des Berges etliche Zeugnisse aus der Jungsteinzeit, darunter ein Messer aus Feuerstein und Tonscherben gefunden werden. In höheren Lagen fanden sich zahlreiche Gefäß-Scherben aus der Bronzezeit, ein Ohrring u. a. m. Auch die Hallstattzeit der Illyrer und die La-Tène-Zeit der Kelten konnten einwandfrei nachgewiesen werden. Das Schweizerhäusl steht somit auf einem der ältesten Siedlungsböden Salzburgs.[1]

Mit der archäologischen Grabung in Loig nahe dem heutigen Flughafen Salzburg, der einen römischen Gutshof zu Tage förderte, begann am 9. August 1815 die fachkundigen und wissenschaftlichen archäologischen Grabungen in Salzburg. Im selben Jahr wurde dann noch eine Testgrabung beim Bürglstein durchgeführt. Rosenegger erlaubte aber weitere Grabungen nur gegen entsprechendes Entgelt an seine Person. Nachdem sich unter diesen Bedingugnen die weiteren Grabungen nicht als durchführbar erwiesen, brachte dies wenig später den dortigen Grundbesitzer, den Gärtner Josef Rosenegger auf den Gedanken, selbst zu graben. Die Funde konnten gegen Entgelt im Schloss Bürglstein besichtigt werden. Um die Bedeutung der Funde zu erhöhen, schreckte der Gutsherr vor zahlreichen phantasiereichen Fälschungen nicht zurück. Nachdem der österreichische Kaiserhof und Salzburger Interessenten aber wenig Interesse zeigten, die Funde und angeblichen Funde zu kaufen, konnte er sie endlich doch noch zu Geld machen, weil der Salzburg-Verehrer König Ludwig I. von Bayern bereit war, die Funde in zwei Schritten zu kaufen.

1817 führte Louis Grenier unter der Patronanz des Fürsten Schwarzenberg Grabungen in Glas (Gemeinde Aigen) durch. Dabei wurde ein Trakt eines Herrenhauses mit elf Räumen gefunden. 1869 forschte die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde neuerlich auf diesem Feld in Glas.

In der Altstadt von Salzburg fand dann 1840 die erste archäologische Grabung beim Bau des Mozart-Denkmals statt. Dabei wurde ein großes Mosaik des Archeloos mit einem Athletenkampfbild geborgen. Dieses durch Fotografien erhaltene Mosaik ist dann spurlos verschwunden

Die Domgrabungen im Bereich des Residenzplatzes (1956 bis 1958) und des Domplatzes (1968/1969) in der Salzburger Altstadt unter Leitung von Dr. Hermann Vetters war das bedeutendste Forschungsprojekt der Nachkriegszeit. Davon geblieben ist das Domgrabungsmuseum.

Zu Fundbergungen bei Notgrabungen kam es im Zuge des Umbaus des Toskanatrakts der Alten Residenz für die Universität Salzburg in den 1980er-Jahren.

Neben Grabungen in der Klosteranlage der Benediktiner-Erzabtei St. Peter waren erst 2017 Grabungen im Burghof der Festung Hohensalzburg durchgeführt worden.

Weltweit erste prähistorische Bergbau-Grabungen im Land Salzburg

Erste Grabungen am Dürrnberg wurden 1823 durchgeführt.

1879 wurde der Götschenberg im Mühlbachtal bei Bischofshofen archäologisch untersucht, wo sich die erste prähistorische Siedlung Salzburgs befand. In diesem Jahr begannen, weltweit gesehen, die ersten Erforschungen des prähistorischen Bergbaus der Bergbauanlagen am Mitterberg.

Um 1910 begann mit Martin Hell eine neue Forschungsära. Die herausragende Fachkraft im Dienst des Landes Salzburg widmete seine gesamte Freizeit der archäologischen Erforschung des Landes Salzburg.

Der Salzburger Gymnasiallehrer und Archäologe Olivier Klose öffnete zwischen 1928 und 1932 insgesamt 16 Hügelgräber am Dürrnberg. Dabei wurde auch die keltische Schnabelkanne entdeckt. Schon zuvor hatte er römische Gebäudereste in Plain-Kemating (Maria Plain, Gemeinde Bergheim) und in der Kellau in Kuchl entdeckt.

Der Georgenberg in Kuchl wurde zu einem archäologischen Forschungsprojekt der Universität München und des Österreichischen Archäologischen Instituts (1962/63). 1970 wurde aus dem Städtischen Museum in Hallein das Keltenmuseum und am Dürrnberg wurde das archäologische Forschungszentrum Dürrnberg eingerichtet.

Die Freilegung des hallstattzeitlichen Gräberfeldes in Uttendorf im Pinzgau erfolgte zwischen 1975 und 1990.

In Neumarkt am Wallersee werden seit 1988 Archäologische Grabungen in Pfongau an einem Wirtschaftsgebäude einer römischen Villa durchgeführt. In Hof bei Salzburg, in Elsenwang, wurde 1990/1991 eine römische Villenanlage entdeckt, 2000 ein großartiges Badegebäude einer Villa in Salzburg-Morzg.

Quelle

Einzelnachweis

  1. www.sn.at Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 6. September 1958, Seite 7