Einödsiedlung Zell am See
Die Einödsiedlung Zell am See ist eine Siedlung im Gemeindegebiet von Zell am See im Pinzgau.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Einödsiedlung liegt am relativ steilen Abhang der Schmittenhöhe, nördlich der Stadt Zell am See und des Schmittentales, oberhalb der Bundesstraße, der Westbahntrasse und des Zeller See.
Geschichte
Der Hauptteil der Siedlung bestand bis vor kurzem aus Zweifamilienhäusern, die am Beginn der NS-Zeit unter Verwendung von Zwangsarbeitern errichtet wurden und ein einheitliches Erscheinungsbild, wie man sie von den sogenannten Südtirolersiedlungen kennt, boten. Seit 2010 werden die Häuser der Siedlung nach und nach abgerissen und durch Mehrfamilienhäuser ersetzt, da sie abgewohnt und energietechnisch veraltet waren. Es wird den Bewohnern und Bewohnerinnen ermöglicht, so lange in den alten Häusern zu verbleiben, bis die neuen Wohnungen fertig gestellt und beziehbar sind. Erst nachfolgend wird das verlassene Haus abgerissen.
Ebenfalls im Bereich der Einödsiedlung liegt der Friedhof der Stadt Zell am See und neben diesem ein Zugang zum Schmittentunnel, Teil der Umfahrung der Stadt Zell am See.
Unwetterkatastrophe 1966
Im Jahr 1966 erlangte die Einödsiedlung traurige Berühmtheit, da das Unwetter vom 12. Juni, das die ganze Stadt verwüstete, in der Einödsiedlung durch den Einödbach neben schwersten Sachschäden auch sechs Todesopfer zur Folge hatte. Ein ganzes Haus rutschte in die Tiefe. Ein vierjähriges Mädchen konnte vom heutigen Bezirksarchivar Horst Scholz, damals ein junger Feuerwehrmann, mit einem Suchhund aus den Trümmern gerettet werden. Es war bei seiner Auffindung nur leicht verletzt und schlief.
Quellen
- Ferdinand Hölzl, 1200 Jahre Zell am See, Eigenverlag, 1975
- Salzburger Woche, Ausgabe Pinzgauer Nachrichten, 18. August 2011