Eva Danninger-Soriat
Dr.[1] Eva Danninger-Soriat (* 3. September 1948 in Vöcklabruck, OÖ.) war vom 1. Jänner 1979 bis Mai 2011 Staatsanwältin am Landesgericht Salzburg.
Leben
Die Salzburger Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat, auf deren Büro am 10. März 2008 ein Brandanschlag verübt wurde, ist seit dem Kaprun-Prozess international bekannt.
In dem Verfahren nach der Brandkatastrophe in einem Seilbahntunnel der Gletscherbahnen Kaprun AG mit 155 Toten hatte sie 16 Personen angeklagt, die in erster Instanz am 19. Februar 2004 allesamt freigesprochen wurden. Gegen acht Freisprüche berief die Staatsanwaltschaft – vergebens –, das Urteil des Landesgerichts Salzburg wurde im September 2005 vom Oberlandesgericht Linz bestätigt.
Eva Danninger-Soriat, seit 1979 am Landesgericht Salzburg tätig, war während der Kaprun-Hauptverhandlung, die am 18. Juni 2002 eröffnet worden war, unzählige Male in Medien genannt worden. Sie war aber schon von der ersten Stunde an dabei: Am 11. November 2000, dem Tag des Unglücks, hatte sie zufällig Journaldienst und wurde gemeinsam mit dem Journalrichter an den Ort der Katastrophe geflogen.
In der Folge liefen die Ermittlungen unter ihrer Ägide, sie hatte Kontakt zu Angehörigen der Opfer und sagte einmal: "Es hat mir auch geholfen, wenn ich helfen konnte, wenn ich sah, dass es einem Betroffenen leichter wird." Rückhalt in dieser extrem belastenden Zeit habe ihr die Familie gegeben.
Als sich im Laufe des Prozesses immer mehr zeigte, dass eine ganze Verkettung von Ereignissen, möglicherweise nicht aber das Verschulden einzelner Personen die Katastrophe verursacht habe, blieb sie verbissen bei ihrer Version der Anklage. Und als der Freispruch aller Beschuldigten rechtskräftig wurde, war es für sie ebenso wie für die vielen Angehörigen der Opfer unverständlich, dass niemand an einem solchen Inferno schuld sein soll.
Danninger-Soriat ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Leistungen
Zur "Ersten Staatsanwältin" wurde sie laut Salzburger Anklagebehörde am 1. Jänner 2004 ernannt.
Quelle
Einzelnachweis
- ↑ www.ots.at/presseaussendung, 18. April 2007