Falkensteinweg



Der Falkensteinweg verbindet Fürberg in St. Gilgen am nordöstlichen Ufer des Wolfgangsees über einen Sattel mit Ried am Wolfgangsee.
Geschichte
Es gilt als gesichert, dass durch diesen Einschnitt zwischen Falkenstein und Schafberg ein uralter, schon in vorchristlicher Zeit (Pilger)Weg führt. Man nimmt an, dass auf heidnischen Legenden bezüglich einer Kultstätte am Falkenstein sich die Legenden und die Wallfahrt St. Wolfgang gebildet hatte. Aber die in diesen Legenden vorkommenden Phänomene wie das Felsbett in Wolfgangskapelle, die heilende Wolfgangsquelle oder der Felsspalt, geöffnet vom hl. Wolfgang, finden in der Wissenschaft nüchterne Erklärungen (siehe Wallfahrt St. Wolfgang).
Der Weg
Der Falkensteinweg führt zwischen dem Falkenstein und dem Schafberg über einen Sattel. Sein höchster Punkt liegt bei der vorletzten Kapelle von Fürberg kommend mit 752 m ü. A. (vergleiche Fürberg Seeufer 539 m ü. A.). Aufgrund der längeren, nicht so schnell steil ansteigenden Wegführung von der St. Wolfgang-Seite, lässt sich der Weg leichter von St. Wolfgang aus begehen als von Fürberg (wo er auf kurzer Distanz die Höhenmeter überwindet). Der Weg ist etwa drei Meter breit und geschottert.
Entlang des etwa zwei Kilometer langen Weges befinden sich fünf Kapellen, die Falkensteinkirche sowie Kreuzwegstationen.
Sowohl in Fürberg als auch in Ried am Wolfgangsee befinden sich Schiffsanlegestellen für die Wolfgangseeschifffahrt. Zwischen diesen beiden Stationen ist auch die Mitnahme von Fahrrädern erlaubt (Stand Juli 2018). Preis für diese Strecke pro Erwachsener € 5,90 (ohne Fahrrad).
Detailbeschreibung
Diese Beschreibung basiert auf einer Begehung im Juli 2018 von Benutzer:Peter Krackowizer.
Beginnen wir die Wanderung über den Falkensteinsteinweg im St. Gilgener Ortsteil Winkl beim Zeughaus des Löschzugs Winkl Freiwilligen Feuerwehr St. Gilgen. Dort befinden sich auch einige Parkmöglichkeit, die jedoch an Tagen mit Wanderwetter rasch belegt sein können.
Vorbei am Europakloster Gut Aich führt der Weg eben entlang der Gärten des Hildegardzentrums in einen Geländeineschnitt, der leicht abwärts zum Gasthof Fürberg führt (Höhenunterschied ~ 40 m). Kurz vor dem Gasthof gabelt sich der Weg: rechts geht es zum Gasthof, links weiter zunächst an das Seeufer und dann bei einem Kiosk (542 m ü. A.) beginnt der Kreuzweg.
Vom Kiosk, bei dem sich ein erster, alter Bildstock befindet, steigt der Weg zunächst mittelmäßig an, dann aber relativ steil. Das etwa 850 m lange Teilstück bis zur Falkensteinkirche überwindet einen Höhenunterschied von rund 160 m in mehreren Kehren. Entlang dieses Abschnitts befinden sich modern gestaltete Kreuzwegstationen aus Stein und Darstellungen aus einem Metall. Der Weg führt durchwegs durch Wald und ist schattig. Bevor man die kleine Hochfläche bei der Falkensteinkirche erreicht, wo Ausgrabungen eine Falkensteinklause nachgewiesen haben, kommt man zunächst an der Abzweigung zum Scheffelblick vorbei und dann an einer Kapelle, der gegenüber ein Haufen Steine zu sehen ist. Hier wird berichtet, dass einst sündige Pilger einen Stein zur Buße herauf mitnahmen und diesen hier ablegten.
Nun gelangt man zu einer kleinen Hochfläche (707 m ü. A.) an deren Südostseite etwas erhöht die Falkensteinkirche (717 m ü. A.) steht. Am anderen Ende der Hochfläche sieht man bereits die Kapelle der Wolfgangsquelle (707 m ü. A.). Hinter dieser steigt der Weg nochmals zum höchsten Punkt des Weges zu einer Kapelle (752 m ü. A.) an, die im Inneren die Legende des hl. Wolfgang bildlich schildert. Kurz danach kommt man zur Hacklkapelle (748 m ü. A.). Die Legende berichtet, dass Wolfgang von hier eine Hacke geschleudert haben soll. An deren Fundort versprach der Heilige eine Kirche errichten zu wollen, die heutige Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Einst hatte man von dieser Kapelle eine schönen Blick auf den südöstlichen Teil des Wolfgangsees. Im Juli 2018 war er jedoch stark eingeschränkt aufgrund von Gebüsch.
Ab dieser Kapelle führt der Weg steil, wenngleich nicht ganz steil wie auf der Fürberg-Seite, wieder talwärts nach Ried, das sich noch im Gemeindegebiet von St. Gilgen befindet. Im Wald kommt man an einem Gebirgsbach vorbei, an dem man sich erfrischen kann. Und noch an einem Bildstock. Dann gelangt man auf Felder und hat einen guten Blick auf die Landschaft. Am Ende des Weges, der in die Straßenverbindung zwischen Ried und St. Wolfgang mündet, steht noch eine alte Bauernkapelle.
Von der Einmündung des Falkensteinweges in die Straße nach St. Wolfgang sind es etwa 650 m bis zur Schiffsanlegestelle. Wenige Meter vor dieser befindet sich der Gasthof Falkenstein, bei dem man bei schönem Wetter nur wenige Meter vom Seeufer entfernt auf der Terrasse einkehren kann (mittlere Preisklasse).
Radfahrverbot
Auf dem Falkensteinweg zwischen dem Kiosk in Fürberg und der Einmündung auf die Straße von Ried nach St. Wolfgang besteht ein allgemeines Fahrverbot ohne Ausnahme, also auch für Radfahrer! Dies nicht zuletzt wegen der Steilheit der Steigung auf Fürberger Seite.
Literatur
- Gustav Zeller: "Alte Wahrzeichen am Abersee" in ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ausgabe 1900, Seite 265ff
Bilder
Falkensteinweg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
- peterkrackowizer.zenfolio.com Bilder vom Falkensteinweg und Falkenstein
Weblinks
Quellen
- Kristian Sotriffer: Das Salzkammergut, Oberösterreichischer Landesverlag Linz, 1969
- Begehung im Juli 2018 von Peter Krackowizer