Fasching
Fasching ist auch in Salzburg eine noch gelebte Tradition. So hat Salzburg mit der Salzburger Faschingsgilde die älteste Faschingsgilde Österreichs.
Name
Fasching, Fastnacht oder Karneval bezeichnen in Österreich und Süddeutschland die närrische Zeit vor der Fastenzeit. Das Wort taucht im 13. Jahrhundert als Vaschanc oder Vastschang auf. Damit gemeint war das Ausschenken des Fastentrunks. Die Wurzeln finden sich in Bräuchen der Zünfte, also somit städtischem Ursprung. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Silbe -ang durch -ing ersetzt. "Carne levale" (auch Carne ne vale) wurde frei aus dem Lateinischen als "Fleisch wegnehmen" übersetzt. Fasching, Carneval(e), war somit jene Zeit, nach der man den Menschen das Fleisch wegnahm - die strenge Fastenzeit brach an.
Faschingsgilden
Beginnend im Land Salzburg und Oberösterreich entstanden in ganz Österreich Faschingsgilden. Diese wurden 1962 zum "Bund Österreichischer Faschingsgilden, Vereinigung für Fasching- Fasnacht- und Carnevals-Brauchtum in Österreich" zusammengeschlossen.
Bei den Faschingsgilden spielt die Narrenzahl "elf" eine große Rolle. Es ist eine Primzahl, die sich von den christlichen Zahlen der zehn Gebote oder der zwölf Apostel unterscheidet. Am 11.11., dem Martinsfest, dem als Herbstfasching der Advent als Fastenzeit folgte, werden Gründungs- und Generalversammlungen abgehalten, Prinzen gekrönt und der Elferrat neu besetzt.
Die Geschichte des Faschings in Salzburg
Unter Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems, der von 1612 bis 1619 herrschte, gab es eine Nachahmung des venezianischen Faschings mit Umzügen, Doch schon in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zum ältesten in Salzburg belegten Faschingsverbot. 1696 schrieb ein Geistlicher über den dann verkümmerte Fasching "zum viehischen Brauch- und Götzenfest, zum lästerlichen Lumpen- und Venusfest, zum verfluchten Teufels-Fest, das Unsere liebe Mutter, die katholische Kirch hat als Plunder-Fest allzeit verflucht und verbannisiert". Doch diese Einstellung änderte sich wieder und spätestens im frühen 20. Jahrhundert gab es in den Dörfern Verkleidungsfeste auf privater und nachbarschaftlicher Ebene sowie am Faschingsdienstag dörfliche Umzüge.
In der Nachkriegszeit gab es wieder großen Faschingszüge am Faschingsdienstag.
Alle Schaltjahre gibt es in Maria Alm am Steinernen Meer einen großen Faschingsumzug. Seit 1982 tanzen im Ortsteil Bruckdorf in der Lungauer Gemeinde Mariapfarr zwei Samsone. Die 1955 gründete Faschingsgilde "Schwarze Hand" in St. Gilgen veranstaltet zwei Gildenabende ähnlich dem Villacher Fasching.
Die Salzburger Faschingsgilde wurde 1948 gegründet und ist damit der älteste Narrenverein Österreichs. Sie krönt am 11. November alljährlich das Faschingsprinzenpaar und bläst am 7. Jänner zum Sturm aufs Schloss Mirabell. Dieser beginnt mit einem Umzug vom Platzl weg. Ein weiterer Faschingsverein sind die Vereinigten zu Tamsweg in der Lungauer Bezirkshauptstadt.
Weitere Faschingsgilden sind die Faschingsvereinigung Naracucula in Kuchl, die Faschingsgilde Plainfeld und die Grünobergesellschaft in Straßwalchen.
Eine weit verbreitete Faschingsveranstaltung ist die Weiberroas.
Ein bekannter Faschingsumzug ist der Maxglaner Faschingsumzug in der Stadt Salzburg. Aber so gut wie jede Gemeinde hat ihren eigenen Faschingsumzug.
Siehe auch
Bildergalerie
Faschingsumzug 2024 in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee.
Ergänzender Text zu Bild "Faschingsumzug 2024": Das "Traumschiff Edelweiß" kreuzte auf der Neumarkter Hauptstraße und von einer Reise ins Glück auf ihrem Traumschiff träumte das junge Mädel des Heimatvereins Edelweiß. Stadtpfarrer Gottfried Laireiter wäre gerne "Peppone", der Bürgermeister, und der Bürgermeister Adi Rieger erfüllte sich seinen Traum als "Don Camillo" nicht mehr seine Bürger meistern zu müssen. Zwei Gäste von einer fernen Südseeinsel konnten wir begrüßen – der Ruhm des Neumarkter Faschingsumzug dringt eben bis in die letzten Winkel der Erde.]]
Quelle
- Buch Salzburger Brauch