Herrgottschnitzer
Herrgottschnitzer ist im süddeutschen und österreichischen Sprachraum die traditionelle Bezeichnung für einen berufsmäßigen Holzbildschnitzer, der vorwiegend Arbeiten mit christlich-religiösen Motiven anfertigt.
Geschichte
Die Bezeichnung geht zurück auf den Roman "Der Herrgottschnitzer von Ammergau" von Ludwig Ganghofer. Im Südtiroler Gröden ist die Bildschnitzerei seit dem 17. Jahrhundert in vielen Familien der Haupterwerbszweig.
Berufsrechtlich handelt es sich beim Beruf des Herrgottschnitzers um das Gewerk "Holzbildhauer" und gehört zum Ausbildungsberuf Holzbildhauer.
Salzburgbezüge
Der erwähnte Roman wurde auch als Theaterstück am Salzburger Stadttheater aufgeführt. Am 8. November 1880 eröffnete Oberregisseur Heinrich Jenke die Reihe der jährlichen Benefiz-Vorstellungen im Stadttheater mit einer äußerst interessanten Novität «der Herrgottschnitzer von Ammergau", Volksstück mit Gesang in vier Auszügen von Ganghofer-Neuert.
Als Hergottschnitzer im Land Salzburg ist Ludwig Glanzer aus Ramingstein bekannt, welcher mehrere eindrucksvolle Werke geschaffen hatte.
Zu nennen ist auch das Friedhofskreuz von Hof bei Salzburg, welches Franz Wesenauer (Bildhauer) aus Hof neben zahlreichen Werken geschaffen hat.
Bekannt sind weiters Werke von Hergottschnitzern aus Tirol und anderen benachbarten Regionen:
- Hinterhöllerkreuz, die Christusfigur stammt vom Herrgottschnitzer Hans Lentner.
- Hohes Kreuz, die Christusfigur wurde vom Herrgottschnitzer aus St. Radegund im Innviertel, Herrn Wengler, angefertigt.
- Prennerkreuz wurde ebenfalls von einem Herrgottschnitzer aus St. Radegund angefertigt.
- Wegkreuz am Kirchbichl, den Christuskorpus schnitzte ein Herrgottschnitzer aus Landeck in Nordtirol.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Herrgottschnitzer"
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom vom 6. November 1880, Seite 2, über die Aufführung im Stadttheater
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