Herrgottschnitzer

Beim Herrgottschnitzer, Aufnahmen aus dem Jahr 1937.

Herrgottschnitzer ist im süddeutschen und österreichischen Sprachraum die traditionelle Bezeichnung für einen berufsmäßigen Holzbildschnitzer, der vorwiegend Arbeiten mit christlich-religiösen Motiven anfertigt.

Geschichte

Die Bezeichnung geht zurück auf den Roman "Der Herrgottschnitzer von Ammergau" von Ludwig Ganghofer. Im Südtiroler Gröden ist die Bildschnitzerei seit dem 17. Jahrhundert in vielen Familien der Haupterwerbszweig.

Berufsrechtlich handelt es sich beim Beruf des Herrgottschnitzers um das Gewerk "Holzbildhauer" und gehört zum Ausbildungsberuf Holzbildhauer.

Salzburgbezüge

Der erwähnte Roman wurde auch als Theaterstück am Salzburger Stadttheater aufgeführt. Am 8. November 1880 eröffnete Oberregisseur Heinrich Jenke die Reihe der jährlichen Benefiz-Vorstellungen im Stadttheater mit einer äußerst interessanten Novität «der Herrgottschnitzer von Ammergau", Volksstück mit Gesang in vier Auszügen von Ganghofer-Neuert.

Als Hergottschnitzer im Land Salzburg ist Ludwig Glanzer aus Ramingstein bekannt, welcher mehrere eindrucksvolle Werke geschaffen hatte.

Zu nennen ist auch das Friedhofskreuz von Hof bei Salzburg, welches Franz Wesenauer (Bildhauer) aus Hof neben zahlreichen Werken geschaffen hat.

 
Friedhofskreuz von Franz Wesenauer in Hof

Bekannt sind weiters Werke von Hergottschnitzern aus Tirol und anderen benachbarten Regionen:

Quellen

  • ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom vom 6. November 1880, Seite 2, über die Aufführung im Stadttheater
  • SALZBURGWIKI-Einträge