Rudolf Ratzenberger
Rudolf Ratzenberger (* 23. Mai[1]1933 in der Stadt Salzburg)[2] ist ehemaliger PVA-Direktor und langjähriger Funktionär des Österreichischen Jugendherbergsverbandes.
Leben
Kindheit
Frühe Erinnerungen Ratzenbergers ranken sich um die NS-Zeit. Beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1938 war er fünf Jahre alt und wohnte mit seinen Eltern in einer straßenniveauseitigen Zweizimmer-Kellerwohnung in der Maxglaner Hauptstraße 17. So wie viele Maxglaner stand er am Straßenrand, als die Soldaten begeistert empfangen und bejubelt wurden. Da hob ihn ein Soldat auf sein Fahrzeug und er genoss bereitwillig und begeistert die Fahrt auf dem Wehrmachtsfahrzeug in die Riedenburgkaserne. Auch eine Gulaschkanone, die von vielen Anwohnern belagert wurde, war hier vorhanden. Währenddessen suchte seine Mutter, die sein Verschwinden nicht bemerkt hatte, verzweifelt nach ihrem Sohn, den sie schließlich, quietschvergnügt, in der Menschenmenge in der Riedenburgkaserne fand. Die Begeisterung hielt freilich nicht an. Ein Nachbar, Rudolf Smolik, wurde als angeblicher kommunistischer Zellenleiter denunziert und hingerichtet. Jahrzehnte später gedachte Ratzenberger seiner durch Verlegung eines Stolpersteins" vor dem Haus Maxglaner Hauptstraße 17.[3]
Beruf
In seiner Berufslaufbahn war Rudolf Ratzenberger zuletzt Direktor der damaligen Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter für Salzburg, Tirol und Vorarlberg.[1]
Jugendarbeit
Bereits 1949 begann Ratzenberger, sich der Jugendarbeit zu widmen. Als junger Gewerkschafter beteiligte er sich schon 1951 am Aufbau des Jugendherbergsverbandes in Salzburg. Von 1964 bis 1967 errichtete der Jugendherbergsverband den Neubau des Jugendgästehauses in der Stadt Salzburg. Es folgten der Ankauf und die Renovierung der Jugendherberge Sonnrain in St. Martin am Tennengebirge sowie der Bau der Jugendherberge in St. Michael im Lungau, 1981 der Beginn der Zusammenarbeit mit der Familie Rohrmoser für das Jugendgästehaus Weitenmoos in St. Johann im Pongau, 1984 die Übernahme der Jugendherberge in Kaprun von der Landesgruppe Steiermark. Rudolf Ratzenberger, zuvor auch Vizepräsident des Österreichischen Jugendherbergsverbandes,[2] war von 1993 bis 1999 Vorsitzender der Landesgruppe Salzburg.[4]
Zu seinen weiteren Funktionen zählten die eines Vorsitzenden-Stellvertreters des Landesjugendbeirates.[2]
Familie
Rudolf Ratzenberger hatte mit seiner Frau Margit drei Kinder: Roland (* 1960), Elisabeth (* 1962) und Gabi (* 1973). Roland wurde Formel-1-Pilot und starb 1994 beim Formel-1-Rennen von Imola (Italien, Romagna).[5]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 SN Print 23.05.2003:[http://search.salzburg.com/display/SNZ37635-20030523 Geburtstage usw.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Salzburger Landesregierung (Hrsg.): Salzburger Jungbürgerbuch. Salzburg: Verlag Alfred Winter, 1. Auflage 1975. S. 207.
- ↑ Artikel Nationalsozialismus in Salzburg - Zeitzeugen erinnern sich.
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz, 7. April 1999: Der jüngste Senior Salzburgs.
- ↑ La F1: Entrevista exclusiva a Rudolf Ratzenberger.