SN-Volksmusikpreis

Der SN-Volksmusikpreis ist ein Preis, der in den Jahren 1997 bis 2018 jährlich bzw. (ab 2008) zweijährlich, abwechselnd für Gesang und Instrumentalmusik, von den "Salzburger Nachrichten" vergeben wurde.

Preisträger

Gewinner waren:

Die Veranstaltung 2018

Der SN-Saal war am 8. Mai 2018 mit rund 250 Besuchern gut gefüllt. Als Vorausscheidung für den SN-Wettbewerb hatte zwei Wochen zuvor der "Prima la musica"-Wettbewerb gedient. Die Jury – Michael Nußdorfer (Vorsitz), Rupert Pföss, Bernhard Strobl, Hans Auer, Klaus Vinatzer und Kerstin Schmid-Pleschonig – hatte jedenfalls genau hinzuhören. Denn jede der Gruppen hatte seit dem "Prima la musica"-Wettbewerb hörbar die Schrauben angezogen, an vielen kleinen Details gearbeitet – ein besseres Zeugnis für die Sinnhaftigkeit einer seriösen, akademischen Auseinandersetzung mit alpenländischer Volksmusik konnte es wohl kaum geben. Das Niveau der fünf Familien- und Hausmusikensembles war hoch. Dennoch entschied die Jury einstimmig für drei junge Musikanten aus Faistenau – D’Saitn-Knopf Musi.

Über einzelne Wettbewerbsteilnehmer:

  • Das junge Septett "Rei Ha Wei" sang zu Beginn des Abends "Griaß enk Gott". Zwischen acht und 14 Jahre zählten die Pongauer Dirndln.
Sie gaben den jugendlichen Schwung vor, der danach auch den Wettbewerb prägte – ob
  • die erst 10-jährige Sarah Gschwandtner aus Abtenau von der Fischbachegg Musi aus Abtenau, die auf ihrer Diatonischen Harmonika das Publikum begeisterte,
  • die zwischen 15 und 20 Jahre alten Mitglieder der Saitn-Knopf Musi oder
  • die jungen Männer der Familienmusik Vereno mit ihren archaischen Gesängen.
  • Etliche Teilnehmer erwiesen die prägende Kraft des familiären Musizierens, die erst den Nährboden für junge, hochtalentierte Volksmusikanten bereitet sowie Familiengeschichten und Familiengeschichte in sich trägt:
    • Die Familienmusik Eder-Hutter aus Wagrain umfasst drei Generationen. Charlotte Hutter trat bereits 1964 beim Amselsingen auf. Nun stand sie mit Tochter Heidi, Schwiegersohn Christian und den Enkelkindern Elisabeth und Johann auf der Bühne.
    • Die vier Damen der "Barbarazweigerl" aus Pfarrwerfen, die schon den SN-Volksmusikpreis 2016 gewonnen hatten, stellten nicht nur auch diesmal die berückende Kunst ihres Dreigesangs mit Harfenbegleitung unter Beweis; sie waren es auch, die die nächste Generation "Rei Ha Wei" fördern und behutsam in die Welt der Volksmusik einführen durften.
    • Franz Plainer aus Lengau hatte im Jahr 2010 den SN-Volksmusikpreis mit den Teichstätter Musikanten gewonnen. Nun bildete er mit Gattin Gerlinde und den Kindern Verena-Maria und Franz Josef die Familienmusik Plainer. Die zweistimmigen Klarinettenmelodien offenbarten die Schönheit der alpinen Klänge.
  • Am Ende ging die dreiköpfige Saitn-Knopf Musi – Akkordeonist Fabian Klaushofer und die Schwestern Kathrin und Sandra Weißensteiner – aus dem hochkarätigen Wettbewerb als Sieger hervor. "Wir hätten niemals damit gerechnet", sagten die jungen Musiker. "Aber es freut uns sehr, dass man uns den Spaß und die Freude am Musizieren anmerkt." Ihr Erfolgsgeheimnis? "Wir haben mitgenommen, was uns die Jury vor zwei Wochen in ihrer Manöverkritik mitgegeben hat", verriet Klaushofer. Und wohl auch ihre Verankerung im Faistenauer Heimatverein "Zur alten Linde". Seit vier Jahren musizierten sie bereits gemeinsam, und ebenso begeistert waren sie beim Volkstanzen. Das Tänzerische ihrer Interpretation, die fein abgestufte Dynamik ihres Spiels und die Interaktion auf der Bühne waren dann wohl ein Schlüssel zum Erfolg.

. Die Sieger erhielten den mit einer finanziellen Förderung verbundenen Preis der Vössing-Stiftung und durften zudem beim prestigeträchtigen Amselsingen am 13. Oktober 2018 in Bischofshofen auftreten. ORF-Moderatorin Caroline Koller, die am Donnerstag als langjährige volkskulturelle Vermittlerin wissend und unterhaltsam durch den Abend führte, wird auch bei "da Amsel" 2018 wieder an der Gestaltung beteiligt sein.

Quellen

20. Mai 2014: SN-Volksmusikpreis: Alle Gewinner auf einen Blick
9. März 2018: D'Saitn-Knopf Musi gewinnt den SN-Volksmusikpreis (Florian Oberhummer)