Salzburger Landes-Dienstleistungszentrum
Das Salzburger Landes-Dienstleistungszentrum (LDZ) ist ein geplanter Neubaukomplex eines Amtsgebäudes des Amtes der Salzburger Landesregierung im Eigentum der Gebietskörperschaft Land Salzburg.
Geschichte
Ab 2016 erschienen mehrmals Pressemeldungen, dass das Land Salzburg Überlegungen hegt, in Hauptbahnhofsnähe einen Neubau des Bürgerzentrums zu errichten. Offenbar traten in den von Porsche Austria übernommenen Gebäuden bereits Baumängel hervor. Außerdem entsprechen die Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen einer zeitgemäßen Verwaltung. Eine Gesamtsanierung (ohne wesentliche qualitative Verbesserung) würde voraussichtlich mindestens rund € 35 bis € 40 Mio. kosten. Für eine Generalsanierung in der einzig sinnvollen Variante, "Rückführung auf den Rohbau", die auch qualitative Verbesserungen ermöglichen würden, wäre ein Betrag von mindestens € 45 bis € 50 Mio. erforderlich, bei Realisierung zusätzlicher Erweiterungen: gesamt mindestens € 50 bis € 55 Mio.; alle angeführten Beträge sind bezogen auf das Jahr 2013 und sind grob geschätzte Nettobeträge ohne Umsatzsteuer.
Bereits verwirklicht wurde die Möglichkeit, einzelne Arbeitsplätze aus dem Verwaltungszentrum durch die Möglichkeiten des Internets an Dienststellen in Innergebirg (z. B. Bezirkshauptmannschaft Tamsweg) zu verlagern.
Es wurde dann eine komplette Neubauvariante beschlossen. Dieses neue Verwaltungsgebäude soll ab 2023 um 220 Millionen Euro errichtet werden. Das Bahnhofsviertel wird ein völlig neues Gesicht erhalten, wenn das Land bis 2025 das Landesdienstleistungszentrum (LDZ) errichtet. Bis Ende 2022 startet der Abbruch der Gebäude rund um Elisabeth-, Kaiserschützen-, Fanny-von-Lehnert- und Karl-Wurmb-Straße. Die rund 350 Mitarbeiter, die derzeit am Standort arbeiten, übersiedeln zwischenzeitlich in die frühere Dm drogerie markt GmbH-Zentrale nach Wals und in ein Gebäude der Wüstenrot an der Alpenstraße.
Im Sommer 2023 startete der Bau für das neue LDZ. Dazu werden rund 250 Betonpfähle für die Nutzung von Erdwärme 60 Meter tief in den Boden gerammt. Unten wird in Massiv-, oben in Holzhybridbauweise gebaut. Die Gebäude werden bis zu elf Geschoße zählen. Die ersten beiden Stockwerke sollen als Bürgerzentrum öffentlich zugänglich sein. Ein grüner Innenhof, begrünte Dachflächen, an der Fassade 3 600 Quadratmeter Photovoltaik mit einem Ertrag von rund 250 000 Kilowattstunden im Jahr werden entstehen. Selbst ein Experte für Taubenproblematik ist engagiert, um die Lamellen so auszurichten, dass die Vögel dort nicht sitzen können. 360 Fahrrad-Abstellplätze sind im Tiefgeschoß angedacht, samt Duschmöglichkeiten für Mitarbeiter. Dazu kommen noch 250 Parkplätze (etwa für 100 Dienstautos und 50 für Kunden). Ein Kindergarten im sechsten Obergeschoß samt begrünter Dachfläche zum Spielen, ein Sport- bzw. Bewegungsraum, ein Restaurant für Bedienstete, ein öffentlich zugängliches Café, ein eigenes Notstromaggregat für den Katastrophenschutz, selbst ein Raum zur Reinigung von Gummistiefeln ist eingeplant.
Rund zehn bis zwölf Standorte von Ämtern, die kreuz und quer verteilt sind, werden im neuen LDZ gebündelt. Es soll Platz für 1 200 Mitarbeiter bieten.
Am 7. Dezember 2022 begannen die Abrissarbeiten des alten Amtsgebäudes Bürgerzentrum am Hauptbahnhof Salzburg. Rund ein Jahr lang dauerten die Abbrucharbeiten des Bürgerzentrums am Bahnhof. Das wurde bis jetzt erledigt:
- Abriss der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung sowie der Verwaltungsgebäude des Landes
- Rund 93 000 Kubikmeter Beton und Bauschutt wurden abgetragen. Das entspricht rund 1 250 Güterwaggons, die einen Zug mit der Länge von rund 18 Kilometer bilden würden.
- Rund 47 000 Tonnen Bauschutt beziehungsweise Beton wurden recycelt.
- Bis zu 85 Tonnen schwere Bagger wurden bei den Arbeiten eingesetzt.
- Zwölf provisorische Masten für Strom und Oberleitungen wurden errichtet.
- Nun stehen rund 10 000 Quadratmeter Fläche für das neue Landes-Dienstleistungszentrum in zentraler Lage zur Verfügung.
- Die nächsten Schritte: Tiefbauarbeiten für Tiefgarage und so weiter, danach wächst das dreizehnstöckige Gebäude in die Höhe.
Die nächste Etappe für das Landes-Dienstleistungszentrum fand am 12. Jänner 2024 mit dem offiziellen Spatenstich[1] für den Baustart auf der mittlerweile leeren 10 000 Quadratmeter großen Fläche statt. Die Bietergemeinschaft Swietelsky-Habau hatte den Zuschlag erhalten, ihr Bestangebot liegt bei rund 195 Millionen Euro netto. Ende 2026 soll das moderne Bürogebäude fertig sein.
Die Eckdaten des neuen Landes-Dienstleistungszentrums zeigen, wie groß dieser Bau für Salzburger Verhältnisse ist. "Die Gesamtkabellänge umfasst beispielsweise rund 700 Kilometer, also einmal von Salzburg nach Berlin. Rund 4 500 schwenkbare Photovoltaik-Paneele mit einer Spitzenleistung von 721 Kilowatt-Peak werden an der Fassade montiert. Für die Sicherheit im Gebäude sorgen 3 200 Rauchmelder", so Projektleiter Thomas Kerschbaum. Weitere Zahlen zum modernen Verwaltungsgebäude im Überblick:
- 13 Stockwerke - zehn oberirdisch, drei unterirdisch
- Nettonutzfläche: Rund 50 000 Quadratmeter
- Holz-Hybridbauweise: Rund 2 500 Holzträger und rund 540 Holzstützen
- Rund 17 200 Stufen, 13 Lifte und zirka 1 800 Türen
- In einer Kantine werden bis zu 800 Essen täglich frisch gekocht werden
- 285 Bohrpfähle, die zirka 40 Meter in den Untergrund gehen, tragen das Gebäude
Bilder
- Salzburger Landes-Dienstleistungszentrum – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- www.sn.at, 27. April 2022
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 24. Oktober 2023
Einzelnachweis
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 12. Jänner 2024