Spielberg (Saalbach)
Spielberg ist einerseits die Bezeichnung für den Pass Spielberg, auch Pass Vorderglemm genannt, und andererseits für eine ehemalige Schanzanlage im Pinzgauer Glemmtal.
Einführung
Unter der Bezeichnung Spielberg finden sich an der Landesgrenze zwischen Salzburg und Tirol mehrere Lokalitäten: das Spielberghorn, die Spielbergalm, die bereits 1284 als Alm am Spielberg erstmals urkundlich erwähnt wurde, das Spielbergtörl, der Spielbergbach, das Spielberghaus und die ehemalige Pass- und Schanzanlage.
Lage und Beschreibung
Das Passgebäude (Nr. 42) liegt am Ostufer des Mitterglemmerbaches. Passgebäude und Schanzanlage befinden sich direkt an der Grenze zu Tirol. Die Passanlage soll unter Erzbischof Paris Graf von Lodron während des Dreißigjährigen Krieges errichtet worden sein. Ein angeblicher Überfall durch die Schweden während des 30-jährigen Krieges ist aber eindeutig dem Reich der Dichtung zuzurechnen.
Vor der Anlage sollen noch zwei Späherhäuschen gestanden haben. 1826, als das Gebäude verkauft wurde, hieß es in der Beschreibung: ..das in Saalbach gelegene, ganz gemauerte Häuschen, vormals Paß Spielberg, hinnach Mauthäuschen genannt, welches zu ebener Erde aus zwey durch das Vorhaus getrennten Zimmern, einer kleinen eingewölbten Küche und Speislkammer, dann Keller und unterm Tache aus zwey gezimmerten Kammern besteht.. an der Nordseite eine kleine gezimmerte Holzhütte und nebenbey noch der Kasten einer bestandenen, aber aufgelassenen Schupfe ein mit Latten eingezäuntes Küchengärtchen, an die sich schlüset und weiters an eine 17 Klafter lange und ein Klafter hohe Paßmauer gränzet, die ebenfalls dem Käufer zufällt.
Die Schanzanlage in Form einer Vierecksschanze war mit einer Bastion an jeder Ecke ausgestattet. Die Anlage ist im Franziszäischen Kataster von 1830 zu sehen (siehe Bild). Im Zentrum ist ein Gebäude angedeutet, das wohl das 1661 genannte Blockhaus auf der Schanz in Glemb darstellt. In der NO-Bastion ist ein kleines Holzgebäude eingezeichnet. 1701 verfasste Johann Ernst Diepold einen Bericht über den Zustand der Befestigungsanlagen zum tirolischen Gericht Kitzbühel.
1774 waren am Pass Spielberg ein Feldwebel, ein Gefreiter und zwei Gemeine stationiert. Ein Korporal und drei Gemeine mussten zum Pass Henlab, auch als Pass Hinterglemm bezeichnet, Patrouille gehen. 1787 waren die Palisaden verfault, 1790 war der Zustand des Blockhauses in der Schanze so desolat, dass es für die Patrouillen nicht mehr als Unterstand taugte. Ende der 1970er-Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Fundamentmauern der Wallanlage im Ausmaß von 56 x 70 Schritt noch erkennbar. Davor waren im natürlichen Sumpfgelände Gräben ausgehoben.
Beim heutigen Spielberghaus wurde 1898 eine Feldkapelle und das Kaiser-Franz-Josefs-Jubiläumsdenkmal errichtet.
Quellen
- Zaisberger, Friederike, Walter Schlegl: Burgen und Schlösser in Salzburg – Pongau Pinzgau Lungau, S. 121 - 122, Birken-Verlag, Wien 1978;
- Topographische Karte 3214 – Ost Fieberbrunn, HG Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien 2009;