Spuren der Nächstenliebe
Buchtipp Spuren der Nächstenliebe
- Herausgeber: Doraja Eberle
- Verlag: Styria Premium in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG
- Erscheinungsjahr: 2012
- ISBN 978-3-222-13381-7
Die Autoren
In alphabetischer Reihenfolge:
- Sophie Brandis, Vorstandsmitglied BhB, Mitstreiterin der ersten Stunde
- Dr. phil. Christine Brinck, Journalistin ("Die Zeit"), Moderatorin und Buchautorin
- Mathias Brucker vulgo Zenzbauer, der Großbauer und seine Frau Renate waren die ersten Spender für BhB
- Alexander Eberle, Steuerberater und Vorstandsmitglied BhB, Gründer von BhB
- Doraja Eberle, diplomierte Sozialarbeiterin, Landesrätin a. D., Vorstand der Erste Stiftung, Gründerin von BhB
- Raju Antonius Eberle, Student, Sohn von Doraja und Alexander Eberle
- Theresa Eberle, Psychologiestudentin, Tochter von Doraja und Alexander Eberle
- Pater Aurelian Feser OSB, Erzabtei St. Ottilien
- Hans Fritz, Land- und Forstwirt, Pionier im Holzbau und Gründer der Firma Serra, gestalterischer Urheber aller BhB-Häuser
- Bertl Göttl, Salzburger Brauchtums-Experte, Moderator, Kolumnist, Mitstreiter der ersten Stunde
- Craig Hall, Unternehmer, Gründer von Hall Financial, Kunstsammler, "Responsible Entrepreneur"
- Barbara Hutter, Journalistin und Autorin, freie Mitarbeiterin der Salzburger Nachrichten
- Dr. Valentin Inzko, hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, EU-Sonderbeauftragter für Bosnien, im BhB-Team seit 1998
- Prof. Manfred Koch, Schriftsteller, seit 1984 satirischer Kolumnist in den Salzburger Nachrichten
- Michael Kowarsch, Zirkuspädagoge, Gründer des Zirkuscamps "blohàppaàt"
- Sr. Mara Matijevic, Ordensfrau Budžak
- Dipl.-Kfm. Emanuel Mensdorff-Pouilly, Geschäftsführer der Firma Loomis, Vorstandsmitglieder BhB, im Team seit 1999
- Johannes Orsini-Rosenberg Forstwirt in Kärnten, Vorstandsmitglied BhB, Mitstreiter der ersten Stunde
- Matthias "Hias" Ortner, Oberzuchtwart in Maishofen
- Franz Pesjak, Lkw-Fahrer, Organisator für Lager und Transport, Mitstreiter der ersten Stunde
- Ing. Landolf Revertera-Salandra, Vorstandsmitglied BhB, Mitstreiter der ersten Stunde
- Renate Rustler-Ourth, Regisseurin, Lektorin, Coach, BhB-Mitglied seit 1997
- Stefanie Schenker, Chefredakteurin, Prokuristin Bezirksblätter Salzburg
- Prof. DDDr. Clemens Sedmak, Theologe und Philosoph, Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung
- Susanne Seitlinger, Leiterin der BhB-Zentrale Salzburg
- o.Univ.-Prof. Dr. Edith Tutsch-Bauer, Leiterin des interfakultären Fachbereichs Gerichtsmedizin und forensische Neuropsychiatrie der Universität Salzburg
- Mag. Christian Wehrschütz, Journalist, Balkan-Korrespondent des ORF
Die Fotografen
- Claudia Henzler[1]
- Yvonne Oswald[2]
- Gregor Khuen-Belasi[3]
- Lies Maculan[4]
Information
Dieses Buch wurde von Vielen geschrieben, aus einer inneren Notwendigkeit heraus, einem Bedürfnis zu helfen. Als 1992 die schrecklichen Kriegsbilder aus den Nachbarländern am Balkan über die österreichischen Bildschirme liefen, beschloss Doraja Eberle in Salzburg, nicht mehr nur zuzusehen.
Mit Beiträgen von Mag. Christian Wehrschütz, Univ. Prof. DDDr. Clemens Sedmak, HR Dr. Valentin Inzko, Dr. Christine Brinck (Publizistin Die Zeit, SZ) und Prof. Manfred Koch. Texte von Doraja Eberle und Familie, Freunden und Helfern.
Gebunden mit geprägtem Kunstleder
ca. 200 Seiten, 20 x 26 cm
ISBN 978-3-222-13381-7
Das Buch kann man im Büro "Bauern helfen Bauern" bestellen.
Bilder zum Buch
Rezension 1
Das Buch führt den Leser von Kapitel zu Kapitel tiefer in die Hintergründe des Krieges ein, wie sich der Verein und seine Hilfe im Laufe von drei Perioden änderte, um den Menschen in Bosnien und Herzegowina ein menschenwürdigeres Leben zu ermöglichen. Dr. Valentin Inzko und Mag. Christian Wehrschütz versuchen in ihren beiden Beiträgen, die Entwicklung des zerfallenden Jugoslawiens in den 1990er Jahren bis in die 2000er Jahre darzustellen. Es ist eine Frage der Würde, warum Hilfe Nähe braucht, ist eines der Themen des ersten der beiden Interviews mit Gründerin Doraja Eberle. Sie schildert, wie sie Schritt für Schritt die Aktion entwickelt hat, dass sie sich stets gegen die Zahlung von Schmiergeld geweigert hatte und wie sie agiert. Im zweiten Interview am Ende des Buches erklärt sie, weshalb ihr "kleiner Verein" im Vergleich zu den Riesen der Katastrophenhilfe-Organisationen effektiver helfen kann. Sie berichtet dabei von eigenen Erfahrungen über die Unbeweglichkeit dieser Riesenorganisationen, wie diese eigentlich nur hinter Spendengeldern her sind und echte Hilfe zweitrangig ist.
"Zug der Hoffnung" wurde ein spektakulärer Lebensmittel-Transportzug von der Presse 1998 betitelt. Wie es zu den Holzhäusern kam, von denen der Verein nun schon über eintausend errichtet hat, wie sinnvoll die Aktion "Salzburger Kühe in Bosnien" geplant und durchgeführt wurde und welche Erfahrungen sie mit Verteilung von Hilfsgütern gemacht haben, sind Themen weiterer Kapitel. Immer wieder staunt der Leser, wie einfach und doch durchdacht Aktionen waren. So spielen beispielsweise Bananenkartons und die Trächtigkeit der Kühe eine wichtige Rolle bei den Hilfsaktionen.
Berichte von Helfern, Tagebucheintragungen und warum für Franz Pesjak der Tankstellenbesuch von Dorajas Schwester Catharina zum "Lotto-Sechser" in seinem Leben wurde sind oft tief berührende Schilderungen von Erlebnissen in Bosnien. Der Leser kann sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, unter welchen Umständen die Menschen am Balkan lebten mussten und noch immer leben müssen. Ein Mann schildert, wie er seine tote Frau drei Tage lang im Arm in seinem zerschossenen Haus hielt, weil er aufgrund der kriegerischen Aktivitäten es nicht verlassen konnte, um seine Frau zu begraben.
Aber auch von Erfolgen und Hoffnungsschimmer schildert das Buch. Der Salzburger Zirkuspädagoge und Gründer des Zirkuscamps "blohàppàt" reiste mit seinem Zirkus nach Bosnien und begeisterte alle ethnischen Gruppen gleichermaßen. Standen doch bei der Menschenpyramide auf bosnischen Schultern serbische Kinder, tanzten doch Muslime mit Christen gemeinsam.
Das Buch strahlt das Charisma und vor allem die Kraft der Gründerin Doraja Eberle aus. Es sind so viele verschiedene Autoren und Beiträge in diesem Buch, zahlreiche Bilder, die die Menschen und ihr Leben in Bosnien zeigen, glückliche Gesichter von Jugendlichen, denen der Verein eine Schulausbildung oder Universitätsstudium ermöglichte - eigentlich ein Buch, das ohne viel große Worte und Erklärungen den Leser spüren lässt, dass dieser Verein "Bauern helfen Bauern" tatsächlich dauerhafte Hilfe bringt: "Kniend geben, aufrecht stehend empfangen ... Ich werde so lange bleiben, bis der letzte Tote einen Namen bekommen hat, bis alle identifiziert und begraben sind" sagt Doraja Eberle.
Über 260 Namen von Personen, die bisher den Verein unterstützt haben, finden sich am Ende des Buches aufgelistet. Auf den beiden ersten und letzten Innenseiten sind Bilder von diesen Menschen zu sehen. Es ist ein Buch, das berührt und einen Weg zeigt, wie man effizient Hilfe leisten kann.
Rezension 2
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