Susan Quinn
Susan Quinn ist eine Salzburger Tanzpionierin und Gründerin der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD).
Leben
Susan Quinn absolvierte ihr Tanzstudium an der New York University Tisch School of the Arts. Anschließend wurde sie in die Company von Merce Cunningham, einem der einflussreichsten US-Choreografen des modernen Tanztheaters, berufen und war dort sieben Jahre lang Solotänzerin. Im Anschluss an ihre beispielhafte Karriere in der MCDC arbeitete sie mit unterschiedlichen Choreografen in und außerhalb von New York. Nach mehr als zehn Jahren, die Susan Quinn als Tänzerin und Dozentin in den USA und in Europa tätig war, kam sie Anfang der 1990er-Jahre nach Salzburg und gründet SEAD. Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Direktorin ist Susann Quinn in der nationalen wie internationalen Tanz- und Kulturszene als Kuratorin und Dozentin tätig.
Von 1991 bis 2006 leitete sie die Susan Quinn Dance Company (SQDC). Seit 2008 ist sie künstlerische Direktorin der Salzburger Company Bodhi Project.
Auszeichnungen
Im Jahr 2012 wurde Susan Quinn mit dem Merce Cunningham Fellowship des Merce Cunningham Trust[1] ausgezeichnet.
2016 erhielt sie den "Internationalen Hauptpreis für Kunst und Kultur"[2] durch die Stadt Salzburg verliehen.
Am 11. November 2025 wurde ihr der Große Kunstpreis des Landes Salzburg im "kunstraum traklhaus" überreicht. Die Jury, bestehend aus Angela Glechner (Künstlerische Leitung und Geschäftsführung von Szene Salzburg), Clemens Panagl (Kulturredakteur "Salzburger Nachrichten") und Marie Rötzer (Künstlerische Leitung Landestheater Niederösterreich) waren sich einig: „Mit unerschöpflicher Energie und kreativem Weitblick setzt sich Susan Quinn für den zeitgenössischen Tanz ein, dem sie in Salzburg eine starke Plattform errichtet hat. Darüber hinaus hat sie mit ihren Ideen von Weltoffenheit und Vielfalt, die dieser Kunstform zu eigen sind, auch in der heimischen Kulturszene Vieles in Bewegung gebracht“, so die Jury.
Jurybegründung
Für den großen Kunstpreis des Landes Salzburg in der Sparte Darstellende Kunst schlägt die Jury einstimmig Susan Quinn vor. Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt die New Yorker Tänzerin und Choreografin mit ihrer Salzburg Experimental Academy of Dance (kurz: SEAD) die Kulturszene in ihrer Wahlheimat Salzburg. Als die Institution 2024 ihr 30-jähriges Bestehen feierte, stand das Geburtstagsfestival unter dem Motto Dance Is A Wild Flower. Dass die Kunstform Tanz in Salzburg vielfältig und nachhaltig blühen kann, ist in hohem Maß auch Susan Quinn zuzuschreiben. Die Ausbildungsstätte, die sie 1994 (nach ihrer Zeit als Tänzerin in der New Yorker Compagnie von Merce Cunningham) gegründet hat und seither leitet, ist ein Anziehungspunkt für junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt. Parallel zu der vierjährigen, professionellen Ausbildung in zeitgenössischem Tanz hat Quinn mit einem offenen Kursangebot einen Ort der Bewegung und der Begegnung für Kinder wie Erwachsene geschaffen. SEAD ist damit auch ein gelunge- nes Beispiel dafür, dass lokale Verwurzelung und internationale Ausrichtung einander nicht ausschließen.
Als Produktionsstätte trägt SEAD zur Diversität aktueller und lebendiger Kunst in Salzburg bei. Was die Studierenden erarbeiten, wird nicht nur bei Open House-Terminen oder Festivalformaten im eigenen Haus sichtbar. Auch in der Salzburger Kulturlandschaft ist SEAD weit vernetzt: Bei der Sommerszene, beim Festival tanz_house, bei den Salzburger Festspielen oder den Osterfestspielen Salzburg treten Studierende regelmäßig auf. Um eine Brücke zwischen Ausbildung und Karriere zu bauen, hat Susan Quinn zudem 2008 das BODHI PROJECT begründet, eine international tourende Compagnie (nicht nur) für SEAD-Absolventinnen und –Absolventen. Vor zwei Jahren setzte sie mit der Eröffnung der SQfarm, einem Residenz- und Probenhaus im benachbarten Bayern, abermals neue Impulse.
Mit unerschöpflicher Energie und kreativem Weitblick setzt sich Susan Quinn für den zeitgenössischen Tanz ein, dem sie in Salzburg eine starke Plattform errichtet hat. Darüber hinaus hat sie mit ihren Ideen von Weltoffenheit und Vielfalt, die der Kunstform zu eigen sind, auch in der heimischen Kulturszene Vieles in Bewegung gebracht. Für die Zukunft gebe es "noch viele Pläne", sagte die Preisträgerin im Vorjahr anlässlich des SEAD-Jubiläums. Der Große Kunstpreis wird Susan Quinn für ein Lebensprojekt zugesprochen, das sich auch im vierten Jahrzehnt stetig weiterentwickelt.
Quellen
- Absatz aus dem Artikel von SEAD hier eingefügt (siehe dortige Quellen)
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 6. Oktober 2025; Großer Kunstpreis des Landes Salzburg für Susan Quinn
Einzelnachweise
- ↑ Merce Cunningham Trust
- ↑ www.kulturfonds.at: Preisverleihung 2016