Callisto coffeella

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Salzburg, Hohe Tauern, Goldberggruppe, Stubnerkogel, 1964.06.07

Callisto coffeella (Oecophora coffeella Zetterstedt, 1839: 1009) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Bei der nicht unähnlichen, nur in niedrigen Lagen vorkommenden Callisto denticulella ist die Kopfbehaarung orange, bei C. coffeella aber dunkelbraun. Außerdem fehlt bei C. denticulella der basale Silberstrich. Dieser ist bei C. coffeella quer zum Flügel angeordnet oder zu einem rundlichen Punkt reduziert, bei der in den südlichen Kalkalpen verbreiteten Callisto basistrigella Huemer, Deutsch & Triberti, 2015 aber in Längsrichtung zum Flügel verlaufend. Die Blattumschläge können mit jenen von Blattwespen (Tenthredinidae) verwechselt werden, sind im Gegensatz zu diesen aber mit Seidenfäden zusammengehalten (Ellis 2024).

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

C. coffeella ist in Salzburg nur aus den Zentralalpen (Zone IV nach Embacher et al. 2024) bekannt. Die Funde stammen aus dem Krimmler Achental (Mitterberger 1909), vom Stubnerkogel im Gasteinertal, sowie vom Hang von Obertauern Richtung Gamsleitenspitze. Höchstwahrscheinlich ebenfalls hierher gehören Minenfunde an Salix waldsteiniana einer Weidenart) vom Moserboden aus dem Kapruner Tal. Die Höhenlage der Fundorte liegt in rund 2040 bis 2250 m (Die Höhe des Fundortes im Krimmler Achental ist unbekannt). Als Lebensraum sind Polsterpflanzengesellschaften und subalpine Weidenbestände belegt. Die Imagines wurden im Juni und Juli gefangen. (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme von Wien und dem Burgenland wird C. coffeella von Huemer (2013) aus allen österreichischen Bundesländern gemeldet. In Oberösterreich kommt die Art nur im Alpengebiet vor (Klimesch 1990), dasselbe gilt auch für Bayern (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Art ist aus Salzburg praktisch nichts bekannt. Die Imagines wurden tagsüber fliegend beobachtet. Vorbehaltlich der richtigen Bestimmung der oben erwähnten Minen, ist als Nahrungspflanze der Raupen in Salzburg bisher nur Salix waldsteiniana dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). Eine Beurteilung einer eventuellen Gefährdung ist mangels Daten nicht möglich (Einstufung DD nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Ellis, W. N. 2001-2025. Plant Parasites of Europe; Leafminers, galls and fungi. URL: https://bladmineerders.nl/ [online 2025.05.05].
  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: https://www.nkis.info [online 2025.05.05].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis