Geschützte Werkstätten
Die Geschützten Werkstätten Integrative Betriebe Salzburg GmbH (GWS) wurden 1977 in der Stadt Salzburg mit dem Ziel gegründet, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen und zu fördern, um sie langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Einleitung
Die Geschützten Werkstätten (GWS) mit vier Standorten sind 2024 der größte Arbeitgeber für Menschen mit Beeinträchtigung im Bundesland Salzburg. 540 Mitarbeiter sind beschäftigt - davon 39 Lehrlinge. Rund 80 Prozent des Personals haben eine Beeinträchtigung. Der Umsatz der GWS liegt zwischen 13 und 15 Millionen Euro pro Jahr.[1]
Geschichte
Anfangs bestand nur der Betrieb an der Traunstraße in Salzburg-Aigen, später erfolgte die Übersiedlung in den Neubau der Geschützen Werkstätte an der Ignaz-Härtl-Straße neben der Sterneckstraßenkreuzung. Schließlich erzwang die Platznot die Schaffung eines größeren Produktionsbetriebes an der Warwitzstraße in Salzburg-Gnigl, wo nun ausreichende Produktionsbedingungen bestehen.
Im Bundesland Salzburg bestehen drei Betriebsstätten und ein Verkaufslokal der Geschützten Werkstätten
- Standort Warwitzstraße
- Standort St. Margarethen im Lungau
- Standort Bruck an der Großglocknerstraße
- "s'Lieblingsstückl", Verkaufslokal in der Salzburger Altstadt
Wirtschaftliche Führung und die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind die Bausteine für die Absicherung des sozialen Auftrags.
2010: Schließung der Druckerei
Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass die GWS ihre Druckerei am Standort Salzburg im ersten Quartal 2011 schließt. Nach 20 Jahren sah sich die seit 1. November 2010 neue Geschäftsführerin Astrid Lamprechter aufgrund des hohen Verlustes, die Druckerei zu schließen. In der Druckerei arbeiteten Ende 2010 20 der insgesamt 450 Mitarbeiter der GWS.
Die GWS hatten im Wirtschaftsjahr 2009 einen Abgang von 2,9 Millionen Euro. Für 2010 wurde ein Abgang von 1,9 Millionen Euro prognostiziert. Kurz vor Weihnachten 2010 konnte Lamprechter sich aber über einen 50-Millionen-Euro-Auftrag der Carbo Tech Composites GmbH freuen, der in Kooperation mit der GWS die Vorformung der einzelnen Carbonfaser-Teile für den McLaren-Straßenrennwagen realisieren will. Bei GWS werden aus Carbonfasermatten 24 verschiedene Formteile ausgeschnitten, auf vorgefertigten Werkzeugen aufgelegt und durch kurzes Erhitzen in Form gebracht. Laservorrichtungen projizieren die exakten Linien und Arbeitsschritte auf die Matten. Nach der Aushärtung werden die Teile in passgenaue Transportschalen gelegt und zur Weiterverarbeitung in das Carbo-Tech-Werk im Stadtteil Liefering transportiert. Bei den GWS werden allein durch diesen Auftrag die Arbeitsplätze von 60 Menschen mit Beeinträchtigung abgesichert. Weiters werden von 2013 bis 2016 zusätzlich bis zu 40 Arbeitsplätze für Menschen ohne Beeinträchtigung bei den GWS geschaffen[2].
2024: Geschützte Werkstätte liefert 50 000 Teile für die Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm
Von Hoodies über T-Shirts bis zu Stirnbändern und Kappen: Die GWS in Gnigl produzieren mehr als 50 000 Teile für die FIS Alpine Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm. Der Verkauf der Kollektion erfolgt über den Webshop von Ski Austria[3]. Sie sind aus GOTS-zertifizierten Materialien hergestellt. GOTS (Global Organic Textile Standard, Anm.) ist ein Gütesiegel für Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Die Textilien sind aus Baumwolle und werden von Lieferanten in der Türkei erzeugt.[1]
Bildergalerie
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 16. Dezember 2010
- Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Franz Fuchs, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind