Andreas Ferdinand Mayr

Wolfgang Amadé Mozarts Kindergeige von Andreas Ferdinand Mayr, 1716.

Andreas Ferdinand Mayr (* 1693 in St. Veit bei Wien; † 28. Juli 1764 in der Stadt Salzburg) war ein Geigen- und Lautenmacher.

Leben

In der Stadt Salzburg heiratete er nach dem Tod von Johannes Schorn († 1718) dessen Witwe und folgte ihm in dessen im Amt als Salzburger Hoflauten- und Geigenmacher nach. Bereits anlässlich seiner Hochzeit mit Maria Magdalena Schorn am 8. Mai 1719 trug er bereits diesen Titel. Er war nun mit der Familie des Lauten- und Geigenmachers Jacob Weiß verschwägert. Mayrs Aufgabe bestand in der Betreuung und Reparatur der Streichinstrumente der Hofkapelle. Dafür erhielt er das gleiche Entgelt wie Schorn. Wenn er Instrumente neu anfertigte, wurde ihm das gesondert bezahlt. Nach dem Tod Maria Magdalenas († 14. Juni 1730) heiratete er am 23. Oktober 1730 Anna Maria Troger aus Tirol im Salzburger Dom. Die Familie bewohnte das Haus Goldgasse 6. Im August 1729 erwarb Mayr dieses Haus. Ein Stockwerk erbte die Schwester von Maria Magdalena, Ursula Weiß.

Mayrs Sohn aus erster Ehe Ferdinand (* 10. April 1720 in der Stadt Salzburg; † 4. Februar 1787 ebenda) wurde am 28. Juli 1764 Nachfolger seines Vaters als Hoflauten- und Geigenmacher. Sein Sohn Andreas aus zweiter Ehe (* um 1731 in der Stadt Salzburg; † 6. März 1794 ebenda) war von 1759 bis 1794 Hofviolinist und dürfte in der Werkstatt seines Vaters und dann des Bruders mitgearbeitet haben.

A. F. Mayr hatte seine Werkstatt im "Geigenmacherhaus" in der Steingasse 25. Die von ihm hergestellten Instrumente standen in der Geigenbautradition von Jakob Stainer, eines Tiroler Geigenbauer. A. F. Mayr war ein sehr vielbeschäftigter Geigenmacher, der hochgeschätzte Violoncelli, Bratschen und Geigen für die Hofmusik baute. Dies geht aus alten Salzburger Musikinstrumenteninventaren hervor. Seine berühmteste Arbeit ist Mozarts Kindergeige, die er höchstwahrscheinlich 1746 geschaffen hatte. Sie befindet sich im Besitz der Internationalen Stiftung Mozarteum und ist im Mozart Wohnhaus zu sehen.

In dem 1805 erstellten Inventar der musikalischen Instrumente der Alten Residenz wurden acht Violinen, eine Viola und ein Violoncello mit "Harrachschem Wappen", alle von Mayr, aufgelistet. Das Salzburg Museum war laut Inventar von Maria Vinzenz Süß (1865) auch im Bestitz eines "Violoncell". Geiringer führt das Instrument als Tenorviola. Sie befindet sich heute nicht mehr im Bestand des Salzburg Museum (Kriegsverslust?).

Im Juli 2003 wurde eine seiner Geigen um 13.428 Dollar verkauft, was der bis heute höchste Preis für einer seiner Geigen ist.

Quellen