Vinzenz Maria Süß

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Vinzenz Maria Süß, Bild im Salzburg Museum
Grabstein von Vinzenz Maria Süß (* 1802; † 1886); am Sebastiansfriedhof (Arkadenbogen 9-10)

Vinzenz Maria Süß, eigentlich Maria Vinzenz Franz Alois Süß (* 15. Jänner 1802 in Strobl-Weißenbach; † 5. Mai 1868 in der Stadt Salzburg)[1], war städtischer Leihhausverwalter, Schriftsteller und Gründer des Salzburger Museums Carolino-Augusteum.

Leben

Süß wurde 1802 als Sohn des Rechnungsführers Franz Maria Süss im ehemals fürsterzbischöflichen Hammerwerk in Weißenbach um 04:00 Uhr früh geboren, und in der Vikariatskirche Strobl von Vikar Simon Winkler (1800–1806)[2] um 10:00 Uhr vormittags auf die vier Namen Maria, Vincentius Fererius, Franciscus Seraphicus und Aloysius getauft.[3]

Süß besuchte von 1816 bis 1818 das Schullehrerseminar in der Stadt Salzburg und verdingte sich, nach kurzer Lehrertätigkeit, als Amtsschreiber bei den Rentämtern Zell am See, Goldegg und ab 1824 in der Stadt Salzburg. Dort trat er 1828 in den Dienst der Stadtgemeinde ein, wurde 1829 Steuerkontrolleur und war von 1841 bis 1863 Leihhausverwalter.

1834 gründete Süß das Salzburger Museum, später Salzburger Museum Carolino-Augusteum genannt, heute Salzburg Museum, und verhinderte damit ein Abwandern der Salzburger Kunstschätze in die damalige Landeshauptstadt Linz, der das Land Salzburg bis 1850 als Kreisstadt des Salzachkreises unterstellt war. Die offizielle Eröffnung des Museums, dem Süß bis zu seinem Ableben als Direktor vorstand, wurde 1835 gefeiert. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 5. März 1849 wurde das Salzburger Museum unter seinem Gründer und Direktor Vinzenz Maria Süß in das Eigentum der Stadt übernommen.

Am 11. November desselben Jahres konnte mit Karoline Auguste von Bayern, der Witwe Kaiser Franz’ I., eine Patronin für diese Institution gewonnen werden, das fortan als Salzburger Museum Carolino Augusteum weit über die Grenzen des Landes hinaus Bekanntheit erlangte.

Nach seinem Ableben am 5. Mai 1868 wurde er am Sebastiansfriedhof (Arkadenbogen 9–10) an der Seite seines Töchterleins Rosalia (* 6. August 1846; † 1. August 1847) zur letzten Ruhe gebettet. Ihm folgte seine Gattin Anna († 11. September 1881). Süß hatte mit seiner Familie im Flederbachschlössl gelebt.

Literarische Tätigkeit

Die literarische Tätigkeit von Süß beschränkte sich auf das Verfassen lokalbezogener Aufsätze und Werke zur Geschichte seiner Salzburger Heimat. Bekannt sind u. a. seine "Beiträge zur Geschichte der Typographie im Erzbistum Salzburg" (1845) und "Salzburger Volkslieder mit ihren Singweisen" (1865). Große Beachtung fand das 1848 herausgegebene Werk: "Die Bürgermeister in Salzburg von 1433 bis 1840". Süß blendete in der damals üblichen Art die Zeitabläufe in das Leben der einzelnen Stadtoberhäupter ein und hob jene Ereignisse besonders hervor, die ihm damals wichtig und aufzeichnenswert erschienen.

Ehrungen

Am 2. August 1852 ernannte der Salzburger Gemeinderat "in dankbarerer Anerkennung seiner Verdienste" um die Gründung des Museums Vinzenz Maria Süß zum Ehrenbürger von Salzburg. 1854 war er als Landeskonservator tätig und erhielt das "Goldene Verdienstkreuz mit der Krone" verliehen. Er war Ritter des königlich griechischen Erlöser-Ordens und Ehrenmitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften.

In Erinnerung an sein Wirken für die Stadt Salzburg wurde ihm 1926 mit der Benennung der zwischen der Bergheimer- und der Plainstraße verlaufenden Vinzenz-Maria-Süß-Straße im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt eine weitere Ehre zuteil.

Literatur

  • Gassner, Josef: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Museums Carolino Augusteum, Salzburg 1954

Quellen

Einzelnachweise

  1. Sterbebuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä, Band VIII, S. 233.
  2. Siehe: [1], aufgerufen am 25. März 2017.
  3. AES, Strobl, Taufbuch (TFBI) 1761–1830. Siehe: [2], Bildnummer 05-Taufe_0084, aufgerufen am 25. März 2017.
Zeitfolge
Vorgänger


Leiter des Salzburger Museums Carolino Augusteum
1834––1868
Nachfolger

Johann Riedl