Richard Tomaselli (Schauspieler)

Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den Schauspieler Richard Tomaselli, nicht den Cafetier Richard Tomaselli

Richard Tomaselli (* 2. Juni 1904 in der Stadt Salzburg; † 2. Juni 1981 ebenda)[1] war ein Salzburger Schauspieler und Wirt.

Leben

Richard Franz Tomaselli war der älteste Sohn des Cafétiers Richard Tomaselli (* 26. März 1879 in Salzburg; † 20. Juli 1962 ebenda)[2] und seiner Frau

Tomaselli feierte sein Schauspieldebüt 1926 unter der Regie von Gustav Gründgens in Verdis "Don Carlos" bei den Salzburger Festspielen. Danach war er am Hamburger Thalia Theater und an der Berliner Reinhardt-Bühne engagiert. Seine Karriere war stets mit großen Namen verbunden, z. B. mit Erich Ziegel in Hamburg oder Eugen Klöpfer an der Berliner Volksbühne, wo er neben seinem Engagement bei der Berliner Reinhardt-Bühne spielte.

Zumeist an ausländischen Bühnen engagiert, zeigte er sich in seinen frühen Jahren nur selten in seiner Geburtsstadt tätig. Eine dieser Ausnahmen war die Rolle des Schülers in Goethes "Faust" unter der Regie von Max Reinhardt bei den Festspielen 1933. (Das war jene Festspielaufführung, in der Clemens Holzmeister in der Felsenreitschule die "Faust-Stadt" errichtete).

Seit 1936 war er verheiratet[3] mit Katharina, geborene Kriechhammer (* 23. November]] 1910 in Hallwang; † 8. April 1994 in Salzburg)[4]

Während des Zweiten Weltkriegs geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Danach ließ er sich in seiner Heimatstadt nieder und verließ Salzburg nur noch für wenige Auslandsauftritte und für ein zweijähriges Intermezzo in Kiel. Insgesamt gehörte Tomaselli 13 Jahre lang dem Ensemble des Salzburger Landestheaters an und wirkte dort in unzähligen Rollen mit. Seine besten Auftritte hatte er mit dem Wirt in Lessings "Minna von Barhelm", dem Peter in Nestroys "Färbermeister" und dem alten Daniel in Schillers "Die Räuber".

So wie erstmals 1936 in "Der Mann, von dem man spricht" spielte er nach dem Krieg auch in einigen Filmen mit ("Der Bauer als Millionär", "Der erste Kuß", "Der Weibsteufl"), wandte sich nach diesen Ausflügen aber doch wieder dem klassischen Metier zu.

Von 1933 bis 1978 war er in verschiedenen Rollen bei den Salzburger Festspielen zu sehen, insbesondere von 1933 bis 1937 bei Goethes Faust und 1938 bei Egmont, aber auch bei Romeo und Julia (1950, bei Der zerbrochene Krug (1951), bei Die Träume von Schale und Kern (1952), bei Julius Caesar (1953), bei Der Turm (1959), bei Der Bauer als Millionär (1961 und 1962).

1969 ging Tomaselli in Pension, ließ sich jedoch weiterhin zu den Salzburger Festspielen engagieren, wenn ein Stück oder ein Regisseur seinen Geschmack traf. So spielte er z. B. unter der Regie von Giorgio Strehler in Die Entführung aus dem Serail, in Rappresentatione di anima e di corpo (1968), in Il barbiere di Siviglia (1968 und 1969), in Der Unbestechliche (1971), im Spiel der Mächtigen (1973 und 1974) und in Der tolle Tag oder die Hochzeit des Figaro (1978). Als Privatmann führte er nach seiner Pensionierung ein Lokal, in dem sich immer wieder alte Schauspielkollegen und sonstige Persönlichkeiten einfanden.

Eine lebenslange Freundschaft verband Tomaselli mit Georg Rendl, den er bereits als Schulkollegen in der Salzburger Realschule kennen lernte. Rendl lud ihn später gerne zu seinen Lese- und Diskussionsabenden, die meist in einem ausgedienten Bahnwaggon, den sich Rendl in den Garten seines Hauses in Itzling stellen ließ, stattfanden.

Richard Tomaselli verstarb an seinem 77. Geburtstag und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt.

Literatur

Quellen

Einzelnachweise