1. Motorrad-Nachkriegsrennen Salzburg Nonntal

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Das 1. Motorrad-Nachkriegsrennen Salzburg Nonntal hätte am 6. Oktober 1946 fast nicht stattgefunden.

Wie es zum Rennen kam

Alle aus dem Krieg heimgekehrten Salzburger Motorsportler wollten möglichst bald wieder ihre Rennmaschinen anwerfen. Aber es gab ja noch keinen Salzburger Automobil Club, der als Veranstalter auftreten könnte. Zunächst trafen sich also die ehemaligen Aktiven um den "Stengl-Vater", Franz Stengl, der vor dem Krieg maßgeblicher Funktionär des S.A.C. und Chefzeitnehmer war (was ab 1947 sein Sohn Regierungsrat Fritz Stengl dann übernahm). Man diskutierte die Möglichkeiten.

Als sich dann im Frühjahr 1946 Ing. F. J. Binder, ein in England lebender berühmter Vorkriegs-Motorradrennfahrer, als Chefdolmetscher der Salzburger Landesregierung zu den US-Besatzungstruppen einfand, war die notwendige Verbindung hergestellt. Binder regelte mit den US-Besatzern die Zustimmung zu diesem Rennen, das dann unter Patronanz des Landessportamtes organisiert wurde.

Helmut Krackowizer "organisierte" im Herbst auf abenteuerlichen Wegen die Renn-Velocette von Binder über mehrere Zonengrenzen von Berlin nach Salzburg. Nur wenige Tage vor dem Rennen war sie wieder einsatzbereit und so konnte auch F. J. Binder selbst an diesem ersten Nachkriegsrennen teilnehmen.

Doch beinahe wäre das Rennen abgesagt worden. Denn übereifrige Teilnehmer trainierten unerlaubterweise bereits am Freitag lautstark auf der Nonntaler Hauptstraße. US-General Arnold, der in der Villa Warsberg unterhalb der Richterhöhe seinen Wohnsitz hatte, störte dieser nicht angemeldete Lärm und er schickte eine Militärstreife zur Rennstrecke. Diese stoppte alle Vorbereitungen und nur hektische Interventionen der Veranstalter retteten dann das Rennen, das bei echtem Salzburger Schnürlregen dann am Sonntag in Szene ging.

Das Rennen

Trotz anhaltendem Rennen hatten sich rund 7 000 Zuschauer eingefunden. Helmut Volzwinkler (Salzburg) auf NSU 350 gewann ein Rennen. Auch die Salzburger Thürriedl, Strobl und Fischer erreichten gute Plätze. In der Klasse bis 350 cm³ kam es zu einem Duell zwischen Leo Fassl (Wien) und F. J. Binder, das Fassl mit der schnellsten Runde des Tages von 1:17,4 Min. (91,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) für sich entschied. Dritter dieser Klasse wurde der Salzburger Pepi Jung. Toni Magnus und Willi Koch fielen in ihrer Klasse aus. Helmut Krackowizer wurde auf seiner Weltrekord-Rudge aus England Dritter im zweiten Rennen der Klasse bis 250 cm³. Auch Fritz Walcher auf seiner schnellen New-Imperial 250 cm³ war dabei. Josef Hofmann gewann die Klasse bis 500 cm³ auf BMW.

Weblinks

Quelle