Christophorus 6

9. Juni 2023: Christophorus 6 "OE-XEO" in der Wallersee-Ostbucht in Neumarkt am Wallersee während eines Einsatzes.
9. Juni 2023: Christophorus 6 "OE-XEO" in der Wallersee-Ostbucht in Neumarkt am Wallersee beim Abflug, jedoch ohne Patienten - dieser konnte mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden.
7. Juni 2023: Christophorus 6 beim Abflug aus der Wallersee-Ostbucht in Neumarkt am Wallersee. Ein im Wallersee untergegangener Schwimmer konnte reanimiert werden und bereits am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden.
2006: Christophorus 6 in Thalgau im Einsatz

Christophorus 6 ist die Bezeichnung für den Standort eines Notarzthubschraubers des "Christophorus Flugrettungsvereins" unter dem Dach des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Clubs.

Allgemeines

Ein Hubschrauber des Typs Airbus Helicopters H135 ist auf dem Flughafen Salzburg stationiert. Durch die Nähe zum Nachbarland Deutschland, fliegt "Christophorus 6" neben Einsätzen im Bundesland Salzburg auch grenzbergreifende Rettungseinsätze, welche meist über die Integrierte Leitstelle Traunstein koordiniert werden.[1]

Geschichte

Die Indienststellung erfolgte am 1. April 2001. 2006 hatte er die Kennung "OE-XEG", 2023 die Kennung "OE-XEO" und 2024 die Kennung "OE-XVL"[2]. Am Donnerstag, den 29. Dezember 2011 hob "Christophorus 6" zu seinem 10 000sten Einsatz zu einem Verkehrsunfall auf der L 227, der Thalgauegg Landesstraße, in Thalgau ab, bei dem eine 44-jährige Salzburgerin leicht verletzt wurde. Am Steuerknüppel des Hubschraubers saß Stützpunktleiter Thomas Brändle.

Der ÖAMTC betreibt den Stützpunkt Flughafen Salzburg seit April 2001 und verzeichnete jährlich zwischen 800 und 1 700 Einsätze (2023). Rund 80 Prozent davon werden im Bundesland Salzburg geflogen. Zwei Drittel sind internistische Notfälle, 15 Prozent Sport- und Freizeitunfälle und dreizehn Prozent Verkehrsunfälle.[3]

In den 18 Jahren seines Einsatzes war der Hubschrauber mehr als 20 000 Mal im Einsatz und hatte mehr als 9 000 Einsatzstunden geflogen. In der ersten Dezemberwoche 2019 absolvierte er seinen 20 000. Einsatzflug. 2019 war Tom Brändle Chefpilot des "Christophorus 6".[3]

2017: Moderne Nachtsichtgeräte

Der Einsatz von Night Vision Goggles (NVG) eröffnete der Flugrettung völlig neue Dimensionen. Mit den speziellen Nachtsichtgeräten wird seither die Flugsicherheit auch bei Dämmerung bzw. in der Nacht erhöht. Durch das Restlicht der Nacht wird in der Nachtsichtbrille ein künstliches, schwarz-weiß Bild erzeugt.

Die auf Restlichtverstärkung basierenden Geräte werden am Helm montiert und können bei Bedarf jederzeit heruntergeklappt werden. Sie bieten der Besatzung die Möglichkeit, auch bei vollständiger Dunkelheit Hindernisse wie Stromleitungen, Masten oder Windräder zu erkennen. "Die Brillen filtern das natürliche Licht wie z. B. Mond und Sterne und das künstliche Licht wie Stadt- und Straßenbeleuchtung. Je mehr Licht in der Nacht, wie zum Beispiel bei Vollmond, umso besser das Bild", erläutert Pilot Brändle die Funktionsweise der Goggles. Auch Wetteränderungen wie aufziehender Nebel oder Schlechtwetterfronten können frühzeitig erkannt und somit umflogen werden. Sogar bei einem Triebwerksausfall ist eine Landung ohne Risiken möglich.

Neben der Ausrüstung mit Nachtsichtgeräten ist der Helikopter zusätzlich mit einem 'Moving Map-System ausgestattet. Dort werden tagesaktuell Daten eingepflegt, sodass die Piloten jederzeit auch über kurzfristig errichtete Hindernisse informiert sind.

Flugdaten

Die Flugzeit von der Wallersee-Ostbucht bis ins Salzburger Landeskrankenhaus (18,8 km[4]) beträgt sieben Minuten nach Auskunft eines Crew-Mitglieds des "OE-XEO" am 9. Juni 2023.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. web.helirescue.at, abgefragt am 15. Juli 2024
  2. Lt. einer Aufnahme am 15. Juli 2024 über der Wallersee-Ostbucht von Peter Krackowizer
  3. 3,0 3,1 Stand Dezember 2019
  4. www.luftlinie.org
  5. lt. Information des Crew-Mitglieds im Gespräch am 9. Juni 2023 an Peter Krackowizer