Georg Mayr (Domdechant)

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Johann Georg Mayr (* 30. März 1830 in Hallein; † 19. Februar 1908 in der Stadt Salzburg) war Domdechant, Salzburger Gemeinderat und Vizebürgermeister der Stadt Salzburg.

Leben

1854 wurde er in Hallein zum Priester geweiht. Zuerst wirkte er als Koadjutor in Berndorf, dann in gleicher Eigenschaft in St. Johann in Tirol. 1861 wurde er Pfarrprovisor in Reith bei Kitzbühel und kam noch im selben Jahre als Domchorvikar und Konsistorial-Archivsadjunkt in die Stadt Salzburg, in welcher Stellung er sechs Jahre verblieb. Von 1864 an war Mayr aushilfsweise Militär-Garnisons-Seelsorger, bis er 1867 zum Religionslehrer und Haus­kaplan im k. k. Militär-Erziehungshause zu Kaschau in Ungarn er­nannt wurde. Bereits im folgenden Jahre wurde er selbständiger Militärseelsorger und wirkte als solcher bis 1872 in Salzburg, Wien und Linz.

Im Jahre 1872 wurde er Stadtpfarrer an der St. Andräpfarre in Salzburg und erhielt drei Jahre später die Dekanatpfarre St. Johann in Tirol. Als Dechant von St. Johann in Tirol vertrat er den Salzburger Fürsterzbischof im Tiroler Landtag und Landes­schulrat. 1878 ernannte ihn das Salzburger Domkapitel zum Ehren­domherrn und 1881 wurde er zum Domkapitular ernannt. Im Dom­kapitel war Mayr von 1883 bis 1895 als Konsistorial-Kanzler tätig. Außerdem war er Prosynodal-Examinator, Mitglied des f. e. Erzbischöfliches Diözesan- und Metropolitangerichts, f. e. Ordinariats-Kommissär für die k. k. Oberrealschule und die k. k. Lehrerbildungsanstalt, Obmann des Bonifatiusvereines für die Diözesen Salzburg, Trient und Lavant.

Seit 1894 gehörte Mayr als Domkustos zu den Dignitären des Dom­kapitels und war seit 1901 Domdechant.

Außer diesen kirchlichen Stellungen bekleidete Georg Mayr von 1883 bis 1893 die Stelle eines Mitgliedes des Landesschulrates und war von 1888 bis 1897 Gemeinderat der Stadt Salzburg, als welcher er 1895 zweiter und 1896 erster Vizebürgermeister wurde.

Schon diese kurze Aufzählung der verschiedenen Berufsstellun­gen und einzelnen Wirkungsgebiete von Mayr legen beredtes Zeugnis ab für die vielseitige, umfangreiche und segensreiche Tätig­keit desselben während seines langen Lebens. Domdechant Mayr war in allen seinen Stellungen ein gewissenhafter und eifriger Be­rufsarbeiter, der durch sein liebevolles und konziliantes Wesen über­all, besonders in seinen Stellungen als Militär-Seelsorger und als Gemeinderat es verstand, sich die Sympathien aller zu erwerben. Dabei war Domdechant Mayr ein großer Wohltäter der Armen und Notleidenden, für welche er stets ein liebevolles Herz und eine offene Hand hatte. Ebenso zählten ihn viele Vereine zu ihrem unterstützen­den Mitglied.

Eer Ritter des Ordens der eisernen Krone, Inhaber des goldenen Verdienstkreuzes, der kaiserlichen Militär-Jubiläums-Erinnerungs- und der Ehrenmedaille für 40jährige Dienst­zeit, sowie des päpstlichen Ehrenkreuzes von Jerusalem.

Er erlag im Alter von 77 Jahren einer Lungenentzündung.

Quelle