Johann Krafft von Weitting
Johann Krafft von Weitting , auch Weittingen, (* um 1575, † 18. Dezember 1638 in der Stadt Salzburg) war zuerst Domdechant und später auch Dompropst im Salzburger Domkapitel.
Leben
Über seine genaue regionale Herkunft[1] und sein Leben ist nur wenig bekannt.
Johann Krafft von Weitting war der Sohn des Johann Friedrich von Weitting und der Agnes von Lamershaim. Seine vier Ahnen sind: Väterliche Großeltern: Friedrich von Weittingen und Margareth von Landenberg. Mütterliche Großeltern: Bernard von Lamershaim und N. Landschadtin.
Friedrich Graf von Weitting hatte 1593 seine Domherrnstelle zugunsten seines Bruders Johann Krafft zurückgelegt.[2]
Am 15. Jänner 1603 wurde Johann Krafft von Weitting zum Domdechant gewählt.[3]
Eine Gedenktafel in der Kapelle im Johannesschlössl berichtet: "Ich, Johann Krafft von Weitting, dieser Zeit Domdechant, (habe) diese Kapelln (!) im 1603 Jar von neuem zuegericht und auferbaut", nachdem (!) "Erzbischof zu Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau di(e)ses Schloss der Domdechantei einverleibt hat" (mutmaßlich durch Schenkung).
1620 wurde der Domdechant Johann Kraft von Weitting vom Domkapitel zu dessen Präpositus und Archidiakon, d. h. zum Domprobst gewählt. Der Papst hingegen ernannte Eitel Friedrich Graf von Zollern. Das Domkapitel und der gewählte Domprobst wussten sich aus dieser Verlegenheit nicht anders zu helfen, als dass sie dem Kardinal und Grafen einen Vergleich anboten. Am 2. Mai 1623 kam es unter Fürsterzbischof Paris Lodron zu einer Besitzerteilung.
1624 begann der Bau der Gruftkapellen, die die Kirche Mariae Himmelfahrt am Nonnberg gegen Süden erweiterten; die westlichste, die Begräbniskapelle der Äbtissinnen, war dem hl. Benedikt, die zweite von dem Dompropst Johannes Krafft von Weitting, dem Letzten seines Stammes, als Familiengrabstätte hergerichtet.[4]
1626 legte er die Stelle des Domdechanten zurück und war danach Domprobst bis zu seinem Tode am 18. Dezember 1638.
Das Bildnis im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt ihn im 70. Lebensjahr. Die lateinische Inschrift lautet:
- "Ioannes Krafft de Weittinge(e) D.(eo) G.(ratiae) Praepositus et Archidiaconus Metropolitaniae Ecclesiae Salzburgensis - Aetatis suae A.(nn)o 70"
- "Cygnea vidit Johannem fronte intentem. Musa, quis? inquit, an hac, Nestor, imago tua est? Nescio: sed cani bona praesaguire videtur, Candidus, et vere candidus hic vir, hic est."
Übersetzung:
- Johann Krafft von Weitting, von Gottes Gnaden Vorstand und Erzdiakon der Kapitelversammlung der Domkirche zu Salzburg - Im Alter von 70 Jahren
- Die Muschel (im Oval) zeigt Johannes, nach vorne sehend. Die Muse stellte dem weisen Nestor die Frage: "Wer ist das? Ist es dein Bildnis? Ich weiß es nicht: aber es scheint dem Grauhaarigen gut zu gehen. Klar (ungekünstelt) ist dieses (Bildnis), und wirklich einen glücklichen Mann (zeigend).
Weblink
Quellen
- Judas Thaddäus Zauner, Chronik von Salzburg, Band VII, Seiten 82, 134 und VIII, Seiten 111, 115, 141, 188
- Salzburger Landesarchiv, Urkunden 1615—1638, www.monasterium.net, eigene Schreibweise: Ich, Johann Crafft von Weitting
Einzelnachweise
- ↑ Im Bistum in Maria Saal in Kärnten, das damals zum Erzstift Salzburg gehörte, gab es eine Propstey Weitting, Quellen ANNALES CARINTHIAE und Topographia Provinciarum Austriacarum; heute Wikipedia.de/Weitensfeld im Gurktal
- ↑ MGSLK 128, 1988, S. 87-176, Seite 146
- ↑ Joseph Mezger, Historia Salisburgensis, 1692
- ↑ Hans Tietze, Österreichische Kunsttopographie, Band VII