Museum Burg Golling

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Burg Golling

Das Museum Burg Golling befindet sich in Golling an der Salzach im Tennengau in der Burg Golling. Das Museum feierte 2011 sein 40-Jahre-Jubiläum und wurde in den letzten Monaten mit Objekten aus eigenen Beständen vollkommen neu aufgestellt und um zahlreiche, in der letzten Zeit neu erworbene, interessante Objekte erweitert.

Geschichte

1968 fanden erste Vorgespräche zur Gründung eines Museums in der Burg Golling statt. Ein Jahr später war dann die Gründungsversammlung, nach der die Marktgemeinde Golling an der Salzach als Rechtsträger die ersten damals frei gewordenen Räume von der Republik Österreich mietete und Erich Urbanek als ehrenamtlich tätigen Kustos zum Aufbau eines künftigen heimatkundlichen Museums mit natur- und kulturhistorischen Sammlungen bestellte. Mit der Einrichtung der ersten Museumsräume wurde das Museum 1971 in einem zunächst noch bescheidenen Rahmen eröffnet.

Aufgrund der regen Sammlungs- und Forschungstätigkeit des Kustos und anderer freiwilliger Mitarbeiter konnte das Museum in den folgenden Jahrzehnten ständig erweitert werden und wuchs zu einem bedeutenden Regionalmuseum heran.

Das Museum

Einen Schwerpunkt bildet die Sammlung von Fossilien aus dem Gebiet der nördlichen Kalkalpen des Tennengaues. Die versteinerten Überreste von Tieren aus dem Tethysmeer stammen aus dem Erdmittelalter und sind 65 bis 250 Millionen Jahren alt. Ein einzigartiger Weltspitzenfund ist der Omphalosaurus wolfi, das fossile Skelett eines Vorläufers der späteren Ichthyosaurier. Es wurde 1991 von Gerhard Wolf entdeckt. Aus museumsdidaktischen Gründen werden dazu einige bedeutende Objekte aus dem Lias von Holzmaden bei Stuttgart gezeigt.

Von einigen wichtigen Felsritzzeichnungen aus der Umgebung, darunter auch dem berühmten "Jagdfries", sind Silikon-Kopien ausgestellt. Das schöne Zimmer im zweite Stock des Ostturmes wurde 2005 für kleinere Sonderausstellungen adaptiert und 2006 mit einem Heimkino zur Vorführung von aktuellen Museumsfilmen ausgestattet. Im gesamten zweiten Stock war 2006 eine Ausstellung von gewebten Bildteppichen und Aquarellen der Salzburger Künstlerin Gisela Eder zu sehen. Im mit den Wappen der Gollinger Pfleger dekorierten ehemaligen Gerichtsraum ist das Standesamt und der Veranstaltungsraum des Museums untergebracht. Der Raum wird auch für Sonderausstellungen verwendet, sonst sind hier kostbare historische Gemälde mit Ansichten des Ortes und seiner Umgebung zu sehen.

Die vier ersten Räume beherbergten im Jahr 2007/8 die Sonderausstellung "Von Höhlenbären und Neandertalern", werden aber in den folgenden Jahren mit Objekten zu neuen Themen eingerichtet. Im "Pflegerzimmer" ist neben ortsbezogenen Antiquitäten auch eine Sammlung von Salzburger Münzen aus sieben Jahrhunderten ausgestellt. Im Raum vor dem Fürstenzimmer ist ein Teil der Sakralsammlung mit dem Kreuzweg von 1750 aus der Burgkapelle zu sehen.

Der mit reichem Stuck versehene letzte Raum im ersten Stock mit landesfürstlichen Wappen an den Decken der Erker war bei einem Aufenthalt der Fürsterzbischöfe und Landesherren von Salzburg in Golling als deren Wohnraum vorgesehen. Dort ist der zweite Teil der Sammlung von sakralen Objekten des Museums untergebracht, darunter seit 2005 das riesige Kreuz von 1608 aus der Kroatenhöhle am Pass Lueg. Die jährlich abwechselnden Sonderausstellungen des Museums werden in verschiedenen Museumsräumen gezeigt, weshalb nicht immer alle Sammlungsbestände des Museums vollständig zu sehen sind.

Beim Stiegenabgang ist die "Verhörstube" des Pflegegerichtes, die einstige Folterkammer, mit verschiedenen Rechtsaltertümern eingerichtet. Hier wurden früher die "peinlichen Befragungen" an Personen durchgeführt, die einer Straftat verdächtigt oder beschuldigt wurden. Einer der Glanzpunkte des Burggebäudes ist die zum Museum gehörige alte Burgkapelle mit einem qualitätvollen Rokoko-Altar von 1752. Sie ist nur im Rahmen von Sonderführungen durch den Museumskustos zu besichtigen.

Neugestaltung 2011

Besondere Höhepunkte sind: das neu gestaltete Fürstenzimmer mit dem Burgmodell, sakralen Objekten und einer Installation zum Bauernkrieg von 1525/26, die archäologische Sammlung mit dem lebensgroßen Diorama, in dem die Opferung des bronzezeitlichen Helmes vom Pass Lueg dargestellt wird, der Eiszeitraum mit dem umfangreichen Bestand an Relikten der ausgestorbenen Höhlenbären, die bedeutende Sammlung von Fossilien aus der Region, Skelette von ausgestorbenen Meeressauriern und eine faszinierende Präsentation von fluoreszierenden Mineralien.

Sehr wertvoll ist die kürzlich erworbene Sammlung von 130 Hals-, Taschen- und Tischuhren der Prinzessin Anna Marie zu Ysenburg und Büdingen. Es sind das Uhren aus Taschenuhrsammlung der Marie von Ebner–Eschenbach befindet, ist dies die bedeutendste Sammlung von Kleinuhren, die in Österreich gezeigt wird.

Ausstellungsstücke

Turmuhr

in der "Langen Nacht der Museen" 2014 am 250 Jahre alten Turmuhrwerk: v.l. Museumsgründer RegRat Erich Urbanek, der Leiter des Keltenmuseums Hallein Mag. Florian Knopp und Michael Neureiter, der das Turmuhrwerk vor ein paar Jahren restaurierte

Das Turmuhrwerk der Pfarrkirche Golling wurde 1764 von Johann Pentele senior in seiner Werkstatt in der Stadt Salzburg neu angefertigt und kostete 200 Gulden. Es wurde auf Initiative des Gründers des Museums Burg Golling, Regierungsrat Erich Urbanek, sichergestellt und befindet sich nach der Restaurierung nun im Turmuhrzimmer des Museums.[1]

Auszeichnung

Das Museum ist mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.

Kontakt

Museum Burg Golling
Markt 1
5440 Golling an der Salzach
Telefon: (06 64) 5 32 12 70
E-Mail: info@museumburggolling.com'

Öffnungszeiten

Das Museum ist von Mai bis Oktober geöffnet:

Dienstag bis Sonntag
10 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr
Montag geschlossen

Weblink

Quelle

  • Information vom Museum vom 21.11.2007

Einzelnachweise

    • Quelle MMag. Michael Neureiter, 5. Oktober 2014; "Lange Nacht der Museen" im Museum Burg Golling: 250 Jahre altes Turmuhrwerk im Blickpunkt