Mystisches Salzburg
Buchtipp Mystisches Salzburg - Sagenhaft, Urwüchsig, Verborgen
- Autor: Peter Pfarl (Text), Toni Anzengruber (Bilder)
- Verlag: Verlag Anton Pustet
- Erscheinungsjahr: 2011
- ISBN 9-783702-5(06 50)6
Rezension 1
Faszinierende Bilder, Berichte über Unbekanntes, anschaulich und lebendig geschrieben
Ein Blick in rötliches Licht getauchtes Innere einer Kapelle in den Katakomben, mystische Nebel, die aus der Salzach stiegen, Fackeltänzer bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele umrunden einen Residenzbrunnen mit in Türkis schimmernden Wasser, über dem mit Holzschindeln verkleideten Krimmler Tauernhaus erstrahlt der blaue Himmel, ein Löwenkopf an der Kirchentüre der Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg zeugt vom einstigen Venediger-Handel, der Schaidberger Predigtstuhl im Abtswald am Dürrnberg präsentiert sich umgeben von dunklem Grün, der Blick fällt auf die Michaelsstatue mit der Waage in der Hand am ehemaligen Höllbräu, der Teufel im "Jedermann" erscheint furchterregend, der Gasteiner Wasserfall donnert des Nachts, eingetaucht in das Licht von Scheinwerfern, zu Tal – Toni Anzenberger, der Fotograf, bietet eine wunderbare Aufnahme nach der anderen. Ob als ganzseitiges Bild oder kleiner Ausschnitt – er zeigt Salzburg von manch‘ bekannter Seite, bietet aber auch sehr viele unbekannte Einblicke. Seine Bilder erwecken die Sehnsucht, Salzburg, Stadt und Land einmal doch wirklich zu entdecken.
Peter Pfarl, der Textschreiber, wiederum, weiß "die Feder zu führen". Nicht trockene Geschichte oder "das kennt man ja schon" schildert er zwischen den Bildern. Er gibt überraschende Einblicke in Forschung und Geschichte. So berichtet er von den neuesten Erkenntnissen der Forschung über Salzburger Kupfer, das seinen Weg bis nach Sachsen-Anhalt im Norden vor mehr als 4 000 Jahren gefunden hatte. Er geht Rätseln des Dürrnbergs nach, setzt sich mit der Frühgeschichte der Stadt Salzburg im St.-Peter-Bezirk auseinander, weiß Mystisches vom Untersberg, von Ritzzeichen, die gegen Böses schützen sollten, spart auch nicht das dunkle Kapitel der Protestantenvertreibungen im 18. Jahrhundert, der Hexenverfolgung sowie der Geschichte vom Zauberer Jackl aus. Warum die Wilhelmskapelle immer wieder verschwand und neu aufgebaut wurde, von seltsamen Heiligen und merkwürdigen Bräuchen schreibt er, dem Doktor Paracelsus seine Geheimnisse und vieles mehr. Pfarl schreibt sehr anschaulich und lebendig, dabei wird er nie fad zu lesen. Er zitiert Künstler und Fürsterzbischöfe und stöbert im ganzen Land Sagenhaftes, Urwüchsiges und Verborgenes auf.
Das ist ein Buch ganz ohne Kitsch und Klischees, das ein Salzburg widerspiegelt, wie es sich abseits der Touristenströme präsentiert. Es ist ein Buch, das die Salzburger auf die Spur von Interessantem, Entdeckungswertes bringt. Ein Buch, dessen warmen Farben der Bilder anregen, dessen Text Interessantes mitteilt, ein Buch, das seinem Titel mehr als gerecht wird.
Rezension 2
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Quelle
- Rezension 1 von Benutzer:Peter Krackowizer