Nemapogon clematella
Nemapogon clematella (Tinea clematella Fabricius, 1781: 297) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (echte Motten).
Diagnose
N. clematella ist auf Grund der auffallenden Vorderflügelzeichnung in Salzburg unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
N. clematella wurde in Salzburg zwar bereits in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone: Hallwang-Söllheim, Thalgau), Ia (Stadt Salzburg: Salzachsee, Josefiau und Leopoldskroner Weiher), II (nördliche Kalkalpen: Puch, Bluntautal), III (Schieferalpen: Saalfelden süd, Natrun bei Maria Alm) und IV (Zentralalpen: Rauris) nach Embacher et al. (2024) gefunden (siehe auch Kurz et al. 2010b), ist aber eine eher selten nachgewiesene Art. Zudem liegen die Funde vom Leopoldskroner Weiher und aus Rauris schon mehr als 100 Jahre zurück (Mitterberger 1909). Die bisher bekannte Höhenverbreitung erstreckt sich von 400 bis 1100 m (Kurz & Kurz 2024), über den Lebensraum in Salzburg ist nichts bekannt. In Oberösterreich wurde die Art besonders in Augebieten mit Erlenbeständen angetroffen (Klimesch 1990). Die Falter wurden von Mai bis September gefunden, N. clematella tritt in Salzburg also in zwei sich überlappenden Generationen im Jahr auf.
Nachbarfaunen
Bei Huemer (2013) wird die Art aus allen österreichischen Bundesländern angegeben. Auch Klimesch (1990) meldet sie aus allen drei Landesteilen von Oberösterreich. Ebenso ist N. clematella in Bayern aus allen vier Naturräumen mir rezenten Funden nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Art ist in Salzburg nichts bekannt. Lediglich in einem Fall ist die Flugzeit eines Falters zwischen 16 und 17 Uhr MEZ dokumentiert (Kurz & Kurz 2024). Die Raupen leben nach Hannemann (1977) in Pilzwucherungen unter der Rinde abgestorbener Zweige verschiedener Laubhölzer, wie Ulme, Eiche, Buche, Weißdorn oder Erle. Auch Gaedike (2015) nennt verschiedene Baumschwämme als Nahrung. N. clematella wird in Salzburg mit Vorbehalt als gefährdet eingestuft (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Gaedike, R. 2015. Tineidae I (Dryadaulinae, Hapsiferinae, Euplocaminae, Scardiinae, Nemapogoninae and Meesiinae) 7. In: Nuß, M., O. Karsholt & P. Huemer (ed.). Microlepidoptera of Europe 7, Brill, Leiden, Boston (Brill): 308 pp.
- Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010b. Die Tineidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik, 11: 3-8.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.09].
- Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie