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Geschichte Mariapfarrs
Die Geschichte des Ortes – älter "Maria Pfarr" oder nur "Pfarr" und der Gemeinde ist eng mit jener der genannten Pfarrkirche "zu Unserer Lieben Frau" verbunden. In früherer Zeit spielte auch die damals recht günstige Verkehrslage eine Rolle. Bevor im 12. Jahrhundert die verfallene Römerstraße über den Radstädter Tauern wieder gangbar gemacht worden war, führte die Fernhandelsverbindung zwischen Kärnten und der Stadt Salzburg über den Oberhüttensattel und durch das Weißpriachtal.
So verwundert es nicht, dass dieses "Pharr" oder "Pfach" vom 8. bis ins 12. Jahrhundert hinein ein Sitz der Lungauer Gaugrafen war, aber auch der Sitz der Mutterpfarre des Lungaus wurde.
Die Pfarrkirche, die bereits im Jahr 923 als ecclisia ad longovue urkundlich genannt wurde, stand damals unten in der Ortschaft Althofen. Im Jahre 1217 jedoch machte der salzburgische Ministeriale Konrad von Pfarr sein Testament, bevor er sich zum Fünften Kreuzzug nach Jerusalem aufmachte und nicht wiederkehrte. Da er ohne leibliche Erben war, vermachte er sein gesamtes Rittergut mitsamt der Burg der Salzburger Kirche, beziehungsweise dem Pfarrer von Althofen. Der Letzte Wille des Kreuzfahrers verfügte, dass die Burg als Pfarrhof dienen sollte. So geschah es auch, und das weitläufige Gebäude beherbergt nach mancherlei Umbauten noch heute den Pfarrhof der Pfarre Mariapfarr.[1]
Sogleich nach dem Antritt dieser Erbschaft wurde an der Stelle der St.-Georgs-Burgkapelle eine große romanische Marienkirche erbaut. Diese erhielt im Jahr 1225 durch Papst Honorius III. eine päpstliche Bestätigung. In der Folge wurde der Name "Mariapfarr" gebräuchlich, und es entwickelte sich um das Gnadenbild der Schönen Madonna von Mariapfarr ein über Jahrhunderte blühendes Wallfahrtswesen. Zur Verpflegung und Beherbergung der zahlreichen Pilger, neben den pfarreigenen Kirchenbesuchern, entstanden im Laufe der Zeit vier "Tafernen", von denen noch eine im Hotel Post-Örglwirt fortlebt. [1]
Am 1. August 2023 wurde Mariapfarr zur Marktgemeinde erhoben. Nach Mauterndorf, St. Michael im Lungau und Tamsweg ist es die vierte Kommune im Lungau und die 25. im Bundesland Salzburg, die diese Bezeichnung trägt. Die Markterhebung wurde mit einem großen Festakt am Freitag, 1. September 2023, gebührend gefeiert. Gleichzeitig wurden 1 100 Jahre urkundliche Erwähnung der Pfarre und 130-Jahr-Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mariapfarr gefeiert. Am Sonntag, 3. September fand das Fest der Lungauer Volkskultur, das nur alle sechs Jahre begangen wird, statt. 65 Vereine mit knapp 1 800 marschierenden Teilnehmern waren dazu nach Mariapfarr gekommen.[2]
- ↑ 1,0 1,1 Festschrift "150 Jahre Gasthof Post-Örglwirt Mariapfarr" (1989), S. 5. f.
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 23. Juli 2023 sowie "Lungauer Nachrichten" vom 30. August 2023