Salzburger Badehäuser

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
So oder ähnlich könnte es in den Salzburger Badehäusern ausgesehen haben.

Die Salzburger Badehäuser, vorwiegend Schwitzbäder, waren meist Stiftungen wohlhabender Salzburger Bürger.

Geschichte

Es gab sieben solcher Bäder im Stadtgebiet: das Spitalsbad im Badergässchen in der Nähe vom Bürgerspital St. Blasius‎‎, das Griesbad in der Griesgasse Nr. 7, das Bad in der Neustift in der Nähe vom Waagplatz, das Rapplbad in der Pfeifergasse, das Stieglbad (15981846) entlang der Bruck, dort, wo heute das Platzl ist, das Sebastiansbad an der Linzer Gasse und je ein Bad in den Vorstädten Mülln und Nonntal. 1380 wird das Haus Nonntaler Hauptstraße 21 als "Padstubn im Nonntal" erstmalig erwähnt.

Drei Mal im Jahr konnten sich dort arme Leute unentgeltlich die Haare und den Bart schneiden lassen, darüber hinaus wurde dort geschröpft und zur Ader gelassen. Die Männer, die diese Arbeiten ausführten, nannte man Bader. Auch "chirurgische" Eingriffe wurden vom Bader vorgenommen (das Zähneziehen fiel unter ihre Aufgaben).

In einer Badeordnung von 1472 wird von Männer- und Weiberboden berichtet, eine Anzahl von Badedienerinnen und Knechte waren notwendig für die Besorgung der Steine, zum Binden der Wedel, zum Flechten von Badehüten aus Stroh (damit die nassen Haare nicht ins Gesicht fielen) und Personen, die auf die abgelegten Kleider aufpassten.

Die wichtigsten Helfer waren der Scherknecht, der rasierte und die Haare schnitt, sowie der Laßknecht, zuständig für das Aderlassen - damals Standardbehandlung bei der Gesundheitspflege.

Mangels Bäder zu Hause wurden diese Badehäuser auch regelmäßig jede Woche besucht, aber zumindest vor Feiertagen. Für die Armen übernahmen Wohltäter an bestimmten Tagen Freibäder, die aber auch allen anderen Bürgern möglich waren. Dauerstiftungen nannte man treffend Seelbäder.

Doch nach 1600 wurden die Badehäuser immer weniger oft frequentiert. Leibfeindlichkeit, geschürt von Religiosität, Mediziner, die vom übermäßigen Schwitzbad abrieten, weil sie Herde der Verbreitung ansteckender Keime waren und weil man damals glaubte, die Erwärmung des Körpers im Schwitzbad sei ungesund, waren Gründe für den Niedergang.

In Maxglan gab es die Badeanstalt Ganshof im Gasthof Ganshof.

Am 18. August 1950 ging das neue Brause- und Wannenbad in Salzburg - Liefering, an der Stauffeneggstraße, in Betrieb.

1953 musste das Gebäude eines Volksbrausebades dem Griesgassen-Durchbruch weichen. Es stand etwa dort, wo sich heute ein Wohn- und Bürogebäude über der Münzgasse erhebt.[1]

1923 erhielt das Städtische Schulgebäude St. Andrä ein Bad, damit alle Schüler einmal monatlich ein warmes Duschbad nehmen können. Dieses wurde später noch bis 1. Juli 2002 als Wannen- und Brausebad St. Andrä geführt, das letzte städtische öffentliche Badehaus.

Ein weiteres Bad war die Badeanstalt Wüstrich an der Müllner Hauptstraße.

Quellen

Einzelnachweis