Gasthof Ganshof
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Der Gasthof Ganshof war ein alter Gastbetrieb in Maxglan, dem heutigen Salzburger Stadtteil.
Geschichte
Der Ganshof ist das baulich stark veränderte Hauptgebäude des ehemaligen Ganshofgutes. Matthias Martin, Gastwirt zur "Blauen Gans" in der Getreidegasse erwarb 1812 die "Gürtlerhube" und eröffnete den Gasthof Ganshof. Zur Gastwirtschaft gehörte auch die Badeanstalt Ganshof.
1882 wird ein Martin Matzinger als Pächter erwähnt.[1]
Am 23. Februar 1887 stirbt Franz Hüttinger, Besitzer des Ganshofes,[2] der den Gasthof seit 1883 betrieb an Lungensucht.[3] Seine Frau Maria, geborene Hochrainer,[4] war die Taufpatin und Tante des Vaters von OAR Ing. Ludwig Zehetner[5] und übernahm den Gasthof nach dem Tod ihres Mannes.[6]
In einem Inserat im "Salzburger Volksblatt" bewirbt 1897 ein Ehepaar A. und. M. Krug den Badebetrieb im Gasthof Ganshof.[7] Sie betreiben den Ganshof bis 1914, dann geht der Betrieb in Konkurs.[8]
1916 betreibt das Ehepaar Matthias und Marie Wiesinger den Gasthof.[9]
Franz und Marie Winter scheinen in einem Inserat in der "Salzburger Chronik" 1927 als Pächter auf.[10]
1941 starb der Pächter Felix Maislinger im 45. Lebensjahr.[11]
Der Gastbetrieb ist seit Ende Mai 2013 eingestellt und steht seither leer. Das Gebäude befindet sich nach wie vor im Besitz der Stieglbrauerei. Es ist eines der 1 159 Häuser in der Landeshauptstadt, die einem Erhaltungsgebot unterliegen. Das Gebot ist weniger streng als der Denkmalschutz, aber im Fall von Umbauten mit Auflagen verbunden. Ein Abriss wird erschwert.
Portal
Den Gasthof Ganshof, in der Ganshofstraße 13, betritt man durch ein beeindruckendes, in Anlehnung an klassizistische Vorbilder gearbeitetes Marmorportal. Das Sturzstück des Portals hat abgerundete Ecken. Das klassizistische Portal des Gasthofes zeigt für Salzburg typische Detailformen, wie gerundete Ecken, ovale Scheiben usw. Die Türblätter stammen nicht aus dem Jahr 1815. Die Initialen,,M.M." im Schlussstein sind auf den ehemaligen Besitzer Matthias Martin zurückzuführen.
Sonstiges
Der Gasthof Ganshof wird Thomas Bernhards Roman "Der Untergeher" erwähnt.
Der Gasthof Ganshof diente bis zum Anfang der 1990er-Jahre als Vereinslokal der "Verein der Oberösterreicher in Salzburg", wobei alle zwei Wochen Vereinsabende stattfanden.
Die Ostseite des Ganshofgrundstückes wird vom Ganshofbach, einem Nebenarm das Almkanales durchflossen.
Bilder
Gasthof Ganshof – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburg, der Bezirk in alten Ansichten, 2006, Ueberreuter, ISBN 3-8000-7212-2
- Ganshofstraße
- marterl.at
- Salzburger Nachrichten vom 8. Mai 2020
Einzelnachweise
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 18. März 1882, Seite 4
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik für Stadt und Land, Ausgabe vom 26. Februar 1887, Seite 2
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 28. März 1883, Seite 2
- ↑ Quelle Matricula, Trauungsbuch TRB5 Salzburg-Mülln
- ↑ Quelle Matricula, Taufen - Duplikate 1886, Timelkam (Oberthalheim)
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 19. Juli 1887, Seite 2
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 12. Juni 1897, Seite 12
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 8. Mai 1914, Seite 8
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 4. Januar 1916, Seite 12
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 31. Dezember 1927, Seite 19
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 13. Juni 1941, Seite 5