Bürgerspital St. Blasius
Das Bürgerspital St. Blasius (vorher Admonter Hof) befindet sich in der Salzburger Altstadt am Fuße des Mönchsbergs am Ende der Getreidegasse in der Bürgerstadt. Es gehört zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Das zu der Salzburger Kirchenprovinz gehörende Benediktinerstift Admont in der Steiermark besaß am Ende der Getreidegasse hin zum Klausentor Äcker. Auf einem dieser Äcker errichteten sie gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Bürgerspitalskirche St. Blasius. Zwischen 1180 und 1185 entstand am nördlichen Ende der Getreidegasse innerhalb des Westertores der Admonter Hof mit seiner Blasiuskapelle, aus der später die Bürgerspitalskirche St. Blasius des Bürgerspitals entstand.[1]
Die "Pfründner", kranke, alte und sieche Bürger, waren ursprünglich auf der Empore der Bürgerspitalskirche untergebracht.
Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz ließ nach erfolgtem Grundtausch mit den Mönchen hier 1327 ein Spital für kranke, alte und sieche Bürger der Stadt errichten, wo zumindest eine Grundversorgung und eine Betreuung sichergestellt werden sollte. 1330 wurde für das neue Spital der in Grundzügen bis heute erhaltene dreischiffige Kirchenbau mit seinem Kreuzrippengewölbe geschaffen.
1560 wurde der Arkadentrakt aus drei Geschoßen errichtet und in den Mönchsberg hinein erweitert. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Pfründner nur mehr hier in den kleinen Zellen untergebracht, deren Laubenbögen nach außen führen und erhalten sind. 1570 wurde das Spital mit dem Pfründnerhaus nochmals erweitert. Weitere Zubauten folgten, zuletzt der der Gebäudeteil an der Bürgerspitalgasse im 18. Jahrhundert.
Zu jener Zeit gab es noch keine öffentliche Fürsorge. Man war auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Dieses Spital wurde dann im Laufe der Zeit von Bürgern der Stadt Salzburg ausgestattet und mit Geldspenden unterstützt. Daher rührt auch der Name Bürgerspital.
Die Wohnbedingungen waren jedoch schlecht und unhygienisch; oder ähnlich, wie in allen anderen Pflegeeinrichtungen der damaligen Zeit. 1898 wurden deshalb von der Stadtgemeinde Salzburg die Vereinigten Versorgungsanstalten neu errichtet und das Bürgerspital aufgelassen.
Die Stadt nutzte das ehemalige Bürgerspital als Werkstätte und Amtsgebäude. 1944 wurde der Arkadentrakt bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund einer persönlichen Initiative von Dipl.-Ing. Wolfgang Exner senior in seiner historischer Form wiederaufgebaut.
1956 erhielt das Salzburger Museum Carolino-Augusteum in mehreren Etappen Räume in Bürgerspital zugesprochen und konnte dort 1978 das Spielzeug Museum eröffnen.
Gebäude und Innenhof
In den Arkaden und an den Wänden des Bürgerspitalhofes sind zahlreichen Steintafeln und Wappen mit lateinischen und deutschen Inschriften angebracht. Diese stammen aus dem Lapidarium des Museums Carolino Augusteum und umfassen den Zeitraum von 100 n. Chr. bis 1628.
Zu sehen ist ein Wandbrunnen.
Heute befindet sich im renovierten Bürgerspital das Salzburger Spielzeug Museum mit moderner und kreativer Gestaltung.
Der Bürgerspitalfriedhof wurde 1329 angelegt und blieb bis 1789 bestehen.
Bilder
Bürgerspital St. Blasius – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
- Matthäus MERIAN, Salzburg von Norden, 1644 (Ausschnitt Bürgerspital)
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 16. Juli 1927, Seite 4: Franz Martin: Das Salzburger Bürgerspital. Zum 600-jährigen Jubiläum
Quellen
- Zaisberger, Friederike: Geschichte Salzburgs
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Informationstafel im Spielzeug Museum
Einzelnachweis
- ↑ Quelle Heinz Dopsch: Salzburg, die Geschichte einer Stadt, Seite 155