Salzburger Jugendgästehäuser

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2019 gab es im Bundesland Salzburg 120 Jugendgästehäuser, die rund 1 500 Personen beschäftigten.

Allgemeines

Die Wertschöpfung der Salzburger Jugendgästehäuser lag (laut Quelle 2011) bei 100 Mill. Euro, 1,3 Mill. Nächtigungen pro Jahr. Rund 1 000 Mitarbeiter finden Beschäftigung. 500.000 Euro werden jährlich für Marketing aufgewendet, zehn Mill. Euro wurden in die Renovierung und Erneuerung der Häuser investiert.

Die Hälfte aller Jugendgästebetten Österreichs befinden sich im Bundesland Salzburg. Der härteste Konkurrent, das Land Tirol hat einen Anteil von 10,32 Prozent.

Wintertourismus

153.000 Kinder und Jugendliche zählen die Salzburger Jugendgästehäuser alljährlich in ihren Häusern. Rund 40 Prozent aller Wintersportwochen österreichischer Schulen (von insgesamt 3 102 Schulen) finden im Land Salzburg statt.

Entwicklung

Zwischen 2000 und 2011 gab es eine starke Veränderung. Vom einst herben Kasernencharme in vielen Jugendgästehäusern ist heute nichts mehr zu merken. Fast alle Häuser wurde auf drei-Sterne-Niveau renoviert und haben Dusche und WC im Zimmer.

Die Entwicklung im Corona-Pandemie-Jahr

Die Mehrheit der Salzburger Jugendgästehäuser lebt von Sommersport- und Schulskikurswochen. Bereits in den letzten Jahren zeichnete sich ein Rückgang bei den Buchungen ab. Nachdem im März 2020 die Infektionskrankheit Covid-19 Österreich erreicht hatte, kamen die Geschäfte ganz zum Erliegen. Im Sommer 2020 besserte sich vorübergehend die Situation der Corona-Pandemie, im Herbst stiegen die Infektionszahlen in Österreich wieder stark an und es kam Mitte September neuerlich zu stärkeren Einschränkungen. Das führte zu einer Stornierungswelle für geplante Winterskikurse 2020–2021.

Über die Wirtschaftskammer startete Bernd Seidl, Geschäftsführer von Young Austria, einem Zusammenschluss von 15 Jugendgästehäusern, eine Befragung der 120 Jugendgästehäuser. 40 Prozent der Betriebe nahmen daran teil. 90 Prozent gaben an, dass sie am Ende des Winters sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich in Konkurs gingen oder nicht mehr wüssten, wie es weitergehe.

Die Jugendgästehäuser von Young Austria böten kostenlose Stornierungen bis zum Anreisetag. Über den Sommer habe man zudem ein umfassendes Sicherheitskonzept erprobt. Bei den Sommerferienlagern wurden die Gruppen in kleinere Kohorten unterteilt. Ein Farbleitsystem hatte dafür gesorgt, dass es zu wenig Durchmischung kam. So gesehen sei auf der Skiwoche das Risiko auch nicht größer als in der Schule, wo die Schüler ja auch intensiven Kontakt hätten. Es sei aber nicht leicht, die Schulen zu überzeugen. Das habe auch mit den Bestimmungen des Bundesministeriums zu tun. Darin gibt es einen Paragrafen, in dem vom Direktor gefordert wird, dass er das Risiko epidemiologisch begutachtet, was viele abschreckt.

Im September 2020 erhielten die Jugendgästehäuser Unterstützung von der Landespolitik. Betriebe sollen sich bis Oktober zu einer Genossenschaft zusammenschließen. In dieser will man über Anzahlungen für die Skikurse einen Geldtopf ansammeln, mit dem die Gästehäuser durch Ausfallshaftungen unterstützt werden. Das Tourismusressort des Landes will 500.000 Euro zuzahlen.

Jugendgästehäuser (Auswahl)

Quellen

Übersicht über die Beiträge zum Thema Infektionskrankheit Covid-19