Stephan Schlager
Gendarmerie-Rittmeister Stephan Schlager († 1940?) war ein aus Salzburg deportiertes Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Stephan Schlager war von 1933 bis 1938 Postenkommandant in Badgastein. Einen Tag nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er am 13. März 1938 verhaftet und ohne Gerichtsverhandlung nach Dachau, später nach Mauthausen verschleppt, wo er im KZ an Entkräftung starb.
Im August 1946 verhaftete die Gendarmerie den Kurarzt Dr. Alois Thaler, der eines schweren Vergehens gegen die Menschlichkeit beschuldigt wurde. Dr. Thaler, der schon im Jahre 1931 als fanatischer Nationalsozialist bekannt war, hatte 1938 den abgesetzten Gendarmerie-Postenkommandanten Stephan Schlager trotz eines schweren Nervenzusammenbruchs für transportfähig erklärt, sodass Schlager nach Dachau und anschließend nach Mauthausen musste, wo er dann erschlagen wurde. Dr. Thaler gab dieses ärztliche Gutachten damals ab, obwohl schon der Kurarzt Dr. Fischbach, selbst ein Nationalsozialist, den Kranken für haft- und transportunfähig erklärt hatte.
Am Samstag, 13. März 1948, dem zehnten Jahrestag des Anschlusses, wurde im Gebäude der Salzburger Polizeidirektion im Treppenaufgang für die Opfer der Exekutive (Polizei und Gendarmerie) des Landes Salzburg eine marmorne Gedenktafel enthüllt und im Rahmen einer Gedenkfeier der NS-Opfer der Exekutive und somit auch Stephan Schlagers gedacht.
Quellen
- ANNO, "Salzburger Volkszeitung", 28. August 1946, Seite 3
- ANNO, "Salzburger Volkszeitung", 15. März 1948, Seite 3
- ANNO, "Salzburger Nachrichten", 16. März 1948, Seite 2