Villa Heiden

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Die Villa Heiden ist ein historisches Gebäude in der Pinzgauer Gemeinde Unken.

Geschichtliche Notizen

Josef Fahrmbacher ließ die Villa Ende des 19. Jahrhunderts von Architekt Leonard Romeis planen. 1910 übernahmen seine Tochter Christine und ihr Mann Heinrich Heiden, einem Apotheker aus Landshut, die Villa.

Im Mai 1922 bezog Fürst von Wied, der seinerzeit als Regent Alba­niens in der albanischen Geschichte eine vorübergehende Rolle spielte, die Villa Heiden.[1]

Ab den 1930er-Jahre wurde die Villa aus wirtschaftlichen Grüßen als Pension geführt.

Heinrich Heiden starb 1933. Am 5. August 1935 starb Christine Heiden, geborene Fahrmbacher, Apothekerswitwe und Pensionsbesitzerin in der Villa Heiden im 60. Lebensjahr.[2] Ab 1937 ist Tochter Johanna die Besitzerin. Sie soll beeinträchtigt gewesen sein.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Villa ein Kinderheim. Ein Zeitzeuge schilderte den "Salzburger Nachrichten" seine Erinnerungen an seine Zeit in diesem Kinderheim. Er war mit seinem Bruder in dieses NS-Heim gebracht worden. Sie erhielten einen Kasten zugeteilt, die Betten mussten sie selbst aufbauen. Waren die Betten nicht ordentlich genug gemacht, wurde das Bettzeug aus dem Fenster geworfen. Es gab Ess- und Sprechverbote. Allerdings sei das Essen gut gewesen und ihnen hätte es an nichts gefehlt. Es war eine kleine Eliteschule: Mit sechs Jahren NS-Doktrin, Zeitungsschau, täglich es es Fahnenhissen und dem Führer huldigen.

Im September 1946 findet sich folgendes Inserat in den "Salzburger Nachrichten":[3] Suche alleinstehende ehrliche Frau oder Fräulein, welche für 2 Personen die Wirtschaft führen und eine Kuh melken kann, Kochkenntnisse erforderlich. Villa Heiden.

In den 1960er-Jahren soll das Haus drei Mal verkauft worden sein, 1969 an die heutigen Besitzer.

Quelle

  • www.sn.at, 16. Februar 2025: Ein Salzburger erzählt von seiner Kindheit im NS-Heim im Pinzgau: "Wir wären super Nazis geworden" sowie Print-Medium 17. Februar 2025

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 7. Mai 1922, Seite 4
  2. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 7. August 1935, Seite 11
  3. ANNO, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 10. September 1946, Seite 5