Ein Salzburger erzählt von seiner Kindheit im NS-Heim im Pinzgau: "Wir wären super Nazis geworden"
Gerhard Meusburger ist 87 Jahre und lebt in der Stadt Salzburg. Während des Zweiten Weltkriegs war er in einem Kinderheim in Unken im Pinzgau untergebracht. Er erinnert sich an Drill, NS-Indoktrination und gutes Essen. Die Jahre würden ihn bis heute prägen, wie er im SN-Podcast "Schattenorte" erzählt. Doch bisher ist die Geschichte des Hauses, auch bekannt unter "Villa Heiden", nicht historisch aufgearbeitet. Kaum jemand weiß etwas davon. Teil eins einer Spurensuche, die noch nicht zu Ende ist.
SN-Podcast Schattenorte - ein Aufruf: Wenn Sie mehr wissen, ...
... dann schreiben Sie uns. Die Geschichte zur Villa Heiden in Unken ist noch nicht aufgearbeitet, viele Fragen sind noch offen. Wenn Sie Hinweise, Fotos, überlieferte Berichte oder sonstige Quellen haben oder jemanden kennen, der weiterhelfen kann, dann melden Sie sich bitte in der Schattenorte-Redaktion. In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Wir freuen uns über Zuschriften auch zu anderen Schattenorten - schreiben Sie uns an podcast@sn.at
Ein Dank gilt schon jetzt dem Verein Historischer Pinzgau und den Historikern, die bereits Informationen geteilt haben und bei der Recherche geholfen haben.
Podcast-Award: So gehts ...
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Das Buch zum Podcast "Schattenorte - Geschichten und Geheimnisse in Salzburg" von Anna Boschner und Simona Pinwinkler ist im Februar 2024 im Salzburger Verlag Anton Pustet erschienen und kann über den Verlag, den SN-Shop oder im Buchhandel erworben werden.
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