Werfener Hütte
Die Werfener Hütte ist eine Schutzhütte des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK) in 1 969 m ü. A. am Fuße des Tennengebirges direkt unterhalb des Hochthron Werfenwengs.
Beschreibung
Die Werfener Hütte liegt im östlichen Gemeindegebiet von Werfenweng. Sie bietet Übernachtungsmöglichkeiten im Lager mit Stromanschluss und warmer Dusche am Gang oder in Zimmern mit Zirbenbetten, Bettwäsche und Dusche. Internetzugang, W-LAN und Mobilfunkempfang sind ebenso vorhanden wie Verpflegung mit Frühstück (Kaffee, Tee, Kakao), Lunchpaketen, regionaler und vegetarischer Küche. Trinkwasser ist leider keines vorhanden, kann aber beim Aufstieg vom Unterholzbauer (nach ca. 1 ¼ Stunden Gehzeit) von einem Brunnen mitgenommen werden (dort stehen Wasserkanister mit Aufschrift "Werfener Hütte").
Gegen eine Gebühr bringen Lamas das Gepäck von der Elmaualm bis zur Hütte.
Geschichte
Die Werfener Hütte wurde 1890 vom Österreichischen Touristenklub errichtet und wird von seiner Sektion Salzburg betreut.
Im Oktober 2020 mussten Bergretter zu einer skurrilen Rettung ausrücken - Wanderer vermissten Straßenbeleuchtung im Tennengebirge bei der Werfener Hütte.
Pächter
Im Frühjahr 2019 übernahm die aktive Bodybuilderin Daniela Trilety die Werfener Hütte mit einem völlig neuen Konzept. So eröffnete sie ein Outdoor-Fitnessstudio mit Geräten und Yogamatten. Die Geräte wurden mit dem Hubschrauber zur Hütte geflogen und an der Felswand verankert. Neue und andere Besucher besuchten nun diesen alpinen Stützpunkt im Tennengebirge, so Trilety. Eine wechselnde Tageskarte listete frische Gerichte, neben zahlreichen veganen Speisen oder Räucherlachstoast, gab es aber auch Kasnocken und ein Speckbrot.
Gegen Ende März 2021 verkündete dann Trilety aber aus ihrer "Wahlheimat Südafrika" ihren Rückzug von der Werfener Hütte via soziale Medien. Einerseits zwang sie die Coronapandemie zur Aufgabe, andererseits kam es eben nicht zu der geplanten Erweiterung der Hütte. Außerdem teilte Trileyt mit, dass sie ihr Qualitätsniveau, mit ständig geänderten Regeln und Vorschriften einfach nicht halten kann und ihr die Zukunft zu unsicher.
Im Sommer 2021 wurde der ehemalige Banker Gebhard Donnenberg Hüttenwirt. Der gebürtige Stadt-Salzburger ist seit einigen Jahren in Pfarrwerfen heimisch. Es gibt klassische Hüttenkost von Gulaschsuppe bis Kaspressknödel.
Neubau
2020 war ein Neubau des Nebengebäudes geplant, das bisher aus einem eingeschoßigen Holzbau bestand, in dem ein Matratzenlager, Sanitäranlagen und eine Werkstatt untergebracht waren. "Der Teil ist veraltet, vermodert und vermorscht; die Sanitäranlagen bestehen aus alten Trockenklos und einem Lavoir mit Schlauch als Duschgelegenheit", schildert Hannes Resch, der Geschäftsführer des Österreichischen Touristenklubs. In einem zweigeschoßigen Neubau samt Photovoltaikanlage sollen unter anderem zeitgemäße Sanitäranlagen und Zimmer für Personal und Übernachtungsgäste entstehen. Die Kosten schätzte Resch auf rund 850.000 Euro. Doch aufgrund eines Einspruchs der Gemeinde Werfenweng und die Auswirkungen der Corona Pandemie verhinderten den Beginn des Neubaus.
Der zweigeschoßige Neubau in Holzriegelbauweise soll den alten Bretterbau mit komplett in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen ersetzen. Der Baustart wäre für 2021 vorgesehen gewesen. Doch aufgrund von Verzögerungen durch den Architekturbeirat, der die ursprünglichen Pläne des ÖTKs kritisierte, drohen die EU-Förderungen wegzufallen. Geplant sind mit den unumgänglich erforderlichen neuen Sanitäranlagen auch Schlafräume für Mitarbeiter und Gäste und dringend benötigte Lagerräume.
Die Umbaupläne der beliebten Hütte blieben aus skurrilen Gründen in der Schwebe. Der Neubau eines Gebäudeteils verzögert sich - nach einem langen Hin und Her mit dem Architekturbeirat der Gemeinde im Vorjahr hakte es jetzt mit dem Naturschutz. Die Baubehörde wolle moderne Fenster, der Naturschutz traditionelle. Immerhin sollen einen Million Euro in den Umbau investiert werden.
Stein des Anstoßes war ein Verbindungsteil, der die bestehende Hütte mit dem Neubau verbinden soll. "Der Architekturbeirat bestand auf eine Ausführung aus Glas", sagt Architekt Gottfried Steinbacher. Der Naturschutz habe jedoch genau das als No-Go bewertet. Dennoch habe es seitens des Gremiums keine Bewegung gegeben.
Die entscheidende Annäherung gelang im Rahmen der naturschutzrechtlichen Verhandlungen Ende November 2021. Der Verbindungsteil werde laut aktuellem Stand nicht vollflächig verglast, sondern mit Fenstern ausgeführt, sagt Architekt Steinbacher. Weitere kleine Vorgaben des Naturschutzes könne man gut erfüllen. Roland Ladik, Bau-, Hütten- und Finanzreferent des ÖTK, rechnet mit einem Beginn der Arbeiten im kommenden Sommer.
Um die beliebte Schutzhütte weiterhin führen zu können, braucht es dringend eine Materialseilbahn. Hier spießt es sich allerdings: Gespräche mit Grundeigentümern laufen. Für den Bau einer Materialseilbahn wären sowohl Standorte von Mahdegg als auch von der Wenger Au aus denkbar. Eine Prüfung von Landesumweltanwaltschaft und Wildbachverbauung läuft. Die Gespräche mit den Grundeigentümern bzw. der Agrargemeinschaft Wenger Au sollen weitergeführt werden, man hofft auf eine Lösung durch eine Zusage für den Bau einer solchen Bahn. "Die Lawinenwarnkommission hat jedenfalls den Standort von der Wengerauer Seite bereits als den passenderen eingestuft", sagt Michael Platzer, ÖTK-Geschäftsführer, und er betont, dass ein Fortbestand ohne Materialseilbahn nicht möglich sei.
Öffnungszeiten
Im Sommer 2023 war die Hütte wegen Einsturzgefahr geschlossen und es gibt weder Wasser noch Bewirtung![1]
Die Hütte ist je nach Schneelage von Mai bis Oktober durchgehend geöffnet.
Kontakt
- Werfener Hütte
- 5453 Werfenweng
- E-Mail: werfenerhuette@oetk.at
- Telefon: (0 64 66) 2 00 63
- Mobil: (06 64) 9 86 48 28
Quellen
- Webseite der Werfener Hütte
- Salzburger Nachrichten vom 7. Februar 2020, 24. März 2021 sowie 2. Dezember 2021
- Pongauer Nachrichten vom 31. März 2021 und 18. Oktober 2023