Forststraße
Forststraßen sind Basis für eine nachhaltige, multifunktionale und kleinflächige Waldbewirtschaftung. Die Erreichbarkeit der Wälder ist aus ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen erforderlich.
Geschichte
Noch im 20. Jahrhundert war die Errichtung von Forststraßen überwiegend Handarbeit. Die erforderlichen technischen Bauwerke, wie Brücken, Tunnel wurden ebenfalls unter Einsatz weniger Maschinen errichtet. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts erleichterten Schubraupen die Arbeit, hatten jedoch den Nachteil, dass durch sie nur ein Längstransport des Materials möglich war. Es wurden neue Bagger entwickelt. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde so eine detailreiche und sehr landschaftsschonende Bauweise möglich. Moderne und schonende Holzbringungstechnik sind so entwickelt worden. Seilkräne zum Beispiel könnten ohne Forststraßen nicht in Betrieb genommen werden.
Auf Forststraßen herrsche generelles Fahrverbot.
Forststraßen im Bundesland Salzburg
1907 wurde im Auftrag von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este eine Forststraße zu den Jochalmen zwischen dem Göllstock im Norden und dem Hagengebirge im Süden gebaut.
Der der zweitgrößte in Österreich gefundene versteinerte Ammonit, der "Riese vom Pass Gschütt", wurde 1971 beim Bau einer Forststraße auf die Zwieselalm gefunden.
Im Bereich des Untersbergs gab es 2009 ein "Forstautobahn"-Problem mit Waldbesitzer Maximilian Mayr-Melnhof.
2012 wurde in Weißpriach der Sonnbergweg eröffnet, der seither eine nachhaltige Schutzwaldbewirtschaftung ermöglicht. Der 4 430 Meter lange Forstweg erschließt 90 Hektar großteils Schutzwald. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug 194.000 Euro. An der Errichtung hatten sich 32 Grundeigentümer gemeinsam mit Land, Bund und EU beteiligt. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere rund 400.000 Euro in die Instandhaltung des Schutzwaldes investiert.
2019 forderten Mountainbiker freie Fahrt auf der Forststraße Nesslangeralm. Mountainbiking-Strecken über Forststraßen sorgen schon seit Jahren für Diskussionen und Probleme (Unfälle, unerlaubte Nutzung u. a.).
Eine abgesackte Forststraße, die zur Felix-Gottwald-Skisprunganlage in Saalfelden am Steinernen Meer führt, sorgt für Probleme und Diskussionen.