Kältemonate Jänner und Februar 1933

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Dieser Artikel berichtet von den Kältemonaten Jänner und Februar 1933.

Einige Daten aus diesen Monaten

Am 27. Jänner 1933 war der Pass Lueg infolge von Schnee­verwehungen unpassierbar geworden.

Am Abend des 26. Jänner 1933 gab es eine Verkehrsstörung an der Westbahnstrecke bei der Station Ederbauer ebenfalls aufgrund von Schneeverwehungen. Diese konnten behobene werden. Auch die Strecke Straßwalchen-Munderfing konnte wieder fahrbar gemacht werden. Eingefchneike Kraftwagen.

Ebenfalls am 26. Jänner musste infolge heftigen Schneetreibens der Autoverkehr zwischen Nieder- und Oberösterreich auf der Bundesstraße 1 eingestellt werden. Schneewächten in Höhe von zwei Metern lagen auf den Straßen und zahlreiche Wiener Autos, die sich auf der Fahrt nach Oberösterreich befanden, waren im Schnee steckengeblieben. Man versuchte mit Schneepflügen die Straße frei zu bekommen, doch gelang es nicht, an die ge­fährdeten Wagen heranzukommen. Besonders arg ist die Lage auf dem berüchtigten Strengberg bei Amstetten, wo eine Anzahl Autos weder vor noch rückwärts konnten. Auch

Strenger Frost wurde auch aus Deutschland gemeldet. In Berlin wurden am 27. Jänner Vormittag minus 18 Grad gemessen. In Ranoldsberg in Bayer) wurde ein Schmiede­meister, der einen eingefrorenen Schweißapparat auftauen wollte, durch die Explosion des Gerätes getötet. Der vor Cuxhaven im Eisgang aufgelaufene Fischdampfer "Steinwärder" war 26. Jänner ge­kentert und gesunken. Die Mannschaft konnte gerettet werden. Der Chiemsee war zugefroren und die Dampfschifffahrt musste eingestellt werden.[1]

Schwere Schäden wurden auch aus Osteuropa gemeldet. In Osteuropa war die Versorgung der rumänischen Haupt­stadt Bukarest infolge der Kälte und des starken Schnee­falls außerordentlich gefährdet. In Warschau in Polen wurden in den letzten Tagen nicht weniger als hundert Personen wegen Erfrierungen in die Krankenhäuser eingeliefert. In West­polen waren fünf Personen durch die Kälte ums Leben gekommen. In verschiedenen Gegenden Trans­danubiens in Ungarn dauerten die Schneefälle noch immer an, sodass die Schneeräumen unterbrochen werden mussten. Im Komitat Zala gab es erneut Schneeorkane. Die Straßen waren von mehrere Meter hohem Schnee bedeckt. Am 30. Jänner war die Donau bei Budapest komplett zugefroren.[2]

Die Kältewelle war auch über Italien hereingebrochen. Aus dem Pustertal wurden 30 Grad un­ter Null gemeldet, aus Triest minus neun Grad und Bora, ferner Schneefälle in Bologna und Mailand, Schneeverwehun­gen in den Abruzzen. Selbst aus Palermo wurden zwei Todesfälle durch Erfrieren berichtet. Am 29. November erreichte die Kältewelle die Küste der Riviera. In Nova Ligure, einem der bekannten Badeorte, zeigte das Thermometer in der letzten Nacht sechs Grad unter Null. Weiter landeinwärts waren die Temperaturen noch tiefer gesunken. So wurden aus der Umgebung von Alessandria zehnGrad unter Null ge­meldet.[3]

Infolge der plötzlichen Temperatur­steigerung entwickelte sich dichter Nebel, der London um die Mittagszeit in vollständige Dunkelheit hüllte.[2]

In Frankreich hatte die Kälte wei­ter zugenommen und neue Todesopfer gefordert. Aus der Provinz wurden bis zu 18 Grad unter Null gemeldet, während in Paris minus neun Grad Kälte verzeichnet wurden.

Quelle

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 28. Jänner 1933, Seite 16
  2. 2,0 2,1 ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 31. Jänner 1933, Seite 3
  3. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 30. Jänner 1933, Seite 4