Lenticularis

Aus SALZBURGWIKI
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Eine Lenticularis über den Hohen Tauern. Links das Große Wiesbachhorn und rechts die Glockner-Hauptgruppe mit den beiden Großglocknergipfeln und der Glocknerwand.
Lenticularis-Wolken im November 2021.Im Vordergrund links der Hochkönigstock mit links dem Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönigs. Rechts im Grundgrund das Dachsteinmassiv, der Hohe Dachstein von der untergehenden Sonne angestrahlt.
Lenticularis über dem Kitzsteinhorn und den Hohen Tauern bei Kaprun.

Lenticularis ist eine für Föhnlagen typische Linsenwolke, die man auch am Himmel über dem Bundesland Salzburg beobachten kann.

Beschreibung

Bei diesen Wolken handelt es sich um Wolken in Form von Linsen oder Mandeln. Häufig treten sie als sehr langgestreckte Wolken auf, die klar definierte Umrisse aufweisen. Gelegentlich tritt Irisieren auf, das bedeutet, dass ihre Oberfläche je nach Perspektive in anderen Farben erscheint.

Derartige Wolken kommen am häufigsten bei Bewölkung orographischen[1] Ursprungs vor (auch Föhnwolke, Föhnschiffchen oder Föhnfisch genannt), wenn die Luft über den Bergen angehoben wird (Leewellen). In diesem Fall sind sie auch bei starkem Wind ortsfest, d. h. die Luft strömt durch die Wolke hindurch. Da sie stehende Wellen in den atmosphärischen Strömungen anzeigen, werden sie von Segelfliegern gern angeflogen und zum Höhengewinn genutzt.

Lenticulariswolken können auch als Folge von Scherwellen an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Luftschichten mit unterschiedlicher Windrichtung entstehen. Dann haben sie üblicherweise eine Eigenbewegung. Im Mittelmeerraum ist diese Wolkenformation ein starkes Indiz für bevorstehenden Mistral.

Im Riesengebirge an der tschechisch-polnischen Grenze entstand die schlesische Bezeichnung Moazagotl (Matz'ens Gottlieb), die durch Segelflieger verbreitet wurde.

Bildbeschreibung Lenticularis-Wolken im November 2021

Pilot Gerald Lehner, der das zweite Bild rechts am 15. November 2021 aufgenommen hatte, schreibt folgenden Text dazu (Original in seinem Facebook:

Lenticulari über Dachstein, Totem Gebirge und Gosaukamm).

Vorne Hochkönig. Schickt eure Kinder auf die Fliegerschulen! Da müssen sie keinen Schwachsinn, sondern solche Sachen lernen: Lenticularis (lateinisch "linsenförmig", von lens = "Linse") sind Wolken in der Form von Linsen oder Mandeln, die sehr langgestreckt sind und oft klar definierte Begrenzungen haben.

Im Riesengebirge zwischen Tschechien und Polen entstand dafür die schlesische Bezeichnung "Moazagotl" (Matz'ens Gottlieb), die durch Segelflieger verbreitet wurde. Sie kommen am häufigsten bei Bewölkung orographischen Ursprungs vor (auch Föhnwolke, Föhnschiffchen oder Föhnfisch genannt), wenn die Luft über den Bergen angehoben und dadurch abgekühlt wird (Leewellen). In diesem Fall sind sie auch bei starkem Wind ortsfest, d. h. die Luft strömt durch die (scheinbar ortsfeste) Wolke hindurch. Sie zeigen stehende Wellen in den atmosphärischen Strömungen an. Deshalb werden sie gern von Segelfliegern angeflogen und zum Höhengewinn genutzt.

Lenticulariswolken können auch als Folge von Scherwellen an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Luftschichten mit unterschiedlicher Windrichtung und Temperatur entstehen. Dann haben sie üblicherweise eine Eigenbewegung.

Im Mittelmeerraum ist diese Wolkenformation ein starkes Indiz für bevorstehenden Mistral.

Quelle

→ Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Lenticularis"

Einzelnachweis

  1. siehe Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Orographie"