Salzburger Hirtenadvent
Der Salzburger Hirtenadvent "Adventsingen Singen nach Tobi Reiser", ursprünglich "Tobi-Reiser-Adventsingen", ist eine Veranstaltung im Salzburger Advent, die seit 2005 versucht, zu den Wurzeln des Salzburger Adventsingens zurückzukehren. Das Adventsingen findet in der Großen Aula der Universität Salzburg statt.
Geschichte
Nach dem Tod von Tobias Reiser d. J. 1999 kam es zu Auffassungsunterschieden in der Fortführung des Salzburger Adventsingens. Josef Radauer junior, der mit dem Salzburger Adventsingen groß geworden war, besann sich auf Tobias Reiser d. Ä. und seine Stubenmusik, die aus Zither, Gitarre, Harfe und Hackbrett bestanden hatte und formierte neu das "Tobi Reiser Adventsingen" gegenüber der alten Spielstätte (Großes Festspielhaus). Und führte so das Aventsingen zu seinen Wurzeln zurück, die von Tobi Reiser d. Ä. gelegt wurden[1].
Nachdem im März 2013 die Volkskundlerin Elsbeth Wallnöfer in Berlin einen Personalakt entdeckte, laut dem sich Reiser d. Ä. selbst am Der sogenannte "Juliputsch", ein Putschversuch im Juli 1934 beteiligt habe. Ob er damals schon aktiv war oder nur später vor den Nazis damit prahlen wollte, war und ist bis heute unklar. Nachdem 2016 Historiker Oliver Rathkolb in einem Gutachten klar Reisers "politische Nähe zur NSDAP" bestätigt hatte, wurde das Tobi-Reiser-Adventsingen wenig später in "Salzburger Hirtenadvent" umbenannt.[2]
Inhalt
Der Salzburger Hirtenadvent rückt Maria in den Mittelpunkt. Die Rose, als poetisches Symbol der Schönheit steht durch die Dornen auch für menschliches Leid. In dieser Ambivalenz wird Maria zum Vorbild, sie ging weite Wege "über’s Gebirge" und hat ihr Schicksal angenommen. Vielen Menschen hilft, in schwierigen Situationen an sie zu denken und in der Volksmusik sind wohl die berührendsten Lieder und Weisen in ihrem Andenken entstanden.
Programm
Der Knecht Bartl besucht mit den Karhofkindern das Rorate am Morgen des heiligen Abends. Nach der Messe betrachten sie gemeinsam die Krippe in der Kirche und auf dem langen Heimweg begegnen ihnen dann die Vorboten der Rauhnacht - Perchten, Anglöckler, Frauträger … Bartl versucht all die Fragen der Kinder zu beantworten. Dadurch wird die Geschichte um Jesu Geburt lebendig und das Geheimnis um die heilige Nacht zieht die Kinder in ihren Bann …
Die Sänger und Musikanten um Josef Radauer stimmen dabei mit den schönsten Liedern und Weisen aus dem traditionellen Schatz der Volksmusik auf Weihnachten ein.
Mitwirkende
- Bertl Göttl (Bartl)
- Sophie Mitterhuber (Maria)
- Walburg Roth (Elisabeth)
- Werner Gandler (Josef)
- Salzburger Dreigesang
- Walchschmied Sänger
- Pongauer Bläser
- Ensemble Tobi Reiser
- Tobi Reiser Hiatabuam
- Bühnenbild und Licht: Siegwulf Turek
- Gesamtleitung: Josef Radauer junior und Josef Wimmer
Quelle
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Nachrichten, Interview mit Josef Radauer, Seite 13
- ↑ www.sn.at, 19. September 2025: Tobi Reiser und die Nazis: Wie sich Salzburg von seinen Ikonen löste