1000-Mark-Sperre

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Illustration in der sozialdemokratischen Zeitung Der Kuckuck

Die 1.000-Mark-Sperre war eine wirtschaftliche Blockademaßnahme des Deutschen Reichs.

Geschichte

Nach der Ausweisung des bayerischen Justizministers Hans Frank (von Wiener Nazis zu Propagandaauftritten eingeladen) aus Österreich am 15. Mai 1933 erließ die deutsche Reichsregierung ein Gesetz (Reichsgesetz vom 1. Juni 1933), um wirtschaftlichen Druck auf Österreich auszuüben. Jeder deutsche Staatsbürger musste vor einer Reise nach Österreich 1.000 Reichsmark bezahlen. Bezogen auf das Jahr 2014 entspricht das einem Betrag von rund 5.500 Euro.

Da der Anteil deutscher Touristen am österreichischen Fremdenverkehr beträchtlich war (1932 zirka 40 %), kam es zu spürbaren Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Natürlich spürte auch Salzburg diese Maßnahme. So blieben zum Beispiel zahlreiche Besucher der Salzburger Festspiele aus, Ausflugsstraßen wie die Gaisbergstraße oder die Großglockner Hochalpenstraße mussten Besucherrückgänge hinnehmen und der kleine Grenzhandel zwischen Salzburg und dem Rupertiwinkel kam zum Erliegen. Auch vorher gut frequentierte Ausflugsziele Innergebirg, wie z. B. das Krimmler Tauernhaus, bekamen diese Maßnahme durch einen starken Rückgang der Gästezahlen zu spüren.

Interessant ist die Tatsache, dass rund um den 3. August 1935 - dem Tag der Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße - diese Sperre für vier Tage ausgesetzt wurde. Im Gegenzug, so vermuten Historiker, wehte die - verbotene - Hakenkreuzfahne bei der Eröffnung unterhalb des Fuscher Törls.

Die 1.000-Mark-Sperre wurde erst am 29. August 1936 wieder aufgehoben.

Bildergalerie

Quellen