Anna Hopfer-Linsinger
Anna Hopfer-Linsinger-Lindinger (* 5. Juli 1871 in Leogang; † 13. August 1949 in Badgastein[1]) war Hotelierin und letzte Gasteiner Postmeisterin.
Leben
Anna Hopfer wurde als Tochter des Postwirtes Johann Wohlfahrtsstätter geboren und erlernte so den Wirtsberuf von Kindheit auf.
Am 15. Oktober 1895 vermählte sie sich mit Rupert Linsinger (* 11. August 1862 in Großarl; † 18. November 1903 in Lend ) Postmeister in Lend, Hotelier und Realitätenbesitzer.
Es gab noch keine Bahn nach Gastein und in Lend als Ausgangspunkt der k. k. Post war großer Betrieb. Nach dem frühen Tode ihres Mannes war sie es, welche die Post nach Gastein führte. Für die junge Witwe war es nicht leicht, mit fünf kleinen Kindern einen großen Haushalt und ein Transportunternehmen mit 200 Pferden und 100 Kutschen zu leiten. Mit viel Geschick und Umsicht meisterte sie die ihr zugefallene Aufgabe.
Nachdem der Bau der Tauernbahn ins Gasteinertal beendet war, verloren Lend und die Postmeisterei die große Bedeutung, die diese Station als Umschlagplatz nach Gastein hatte.
Nunmehr verlegte die Witwe ihr Tätigkeitsfeld nach Schwarzach, wo sie gemeinsam mit ihrem zweiten Mann Hans Lindinger das Bahnhofhotel Linsinger erbaute und zehn Jahre lang führte.
1913 erwarben sie auch das Kaffee- und Gasthaus "Zum grünen Baum" im Kötschachtal in Badgastein.
Im Ersten Weltkrieg verlor sie außer ihrem ältesten Sohne auch ihren zweiten Gatten.
Anna Lindinger verkaufte das Bahnhofhotel in Schwarzach 1917 an Heinrich Egger, Bahnhof-Restaurator in Schwarzach-St. Veit.
Von nun an kümmerte sie sich nur noch um den Gasthof "Zum grünen Baum" im Kötschachtal, wo sie damals mit ihren sieben Kindern lebte und sich später mit Anton Hopfer, einem Jäger aus dem Ausseerland, zum dritten Male vermählte.
Nach dem großen Brand 1923 baute sie gemeinsam mit ihrem dritten Gatten das Anwesen Hotel "Grüner Baum" auf und führte es in vorbildlicher Weise zu neuer Blüte.
Das alte Posthorn erscholl wieder, als am 16. August 1949 die ehemalige Postmeisterswitwe und Poststallmeisterin, Anna Hopfer-Linsinger, in Lend an der Seite ihres ersten Gatten, des ehemaligen k. k. Postmeisters Rupert Linsinger, in der Familiengruft beigesetzt wurde.
Quellen
- Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 18. August 1949, Seite 4 (ANNO)
- Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. April 1914, Seite 11 (ANNO)
- Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 2. Juli 1941, Seite 6 (ANNO)
- Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 27. Jänner 1917, Seite 7 (ANNO)
- Salzburger Wacht, Ausgabe vom 21. Jänner 1924, Seite 11 (ANNO)
- Taufbuch der Pfarre Leogang, Band VIII Seite 99 (Matricula‑online)
- Trauungsbuch der Pfarre Lend, Band IV Seite 30 (Matricula‑online)
- Sterbebuch der Pfarre Lend, Band V Seite 13 (Matricula‑online)