Erstes nationales Straßenrundrennen 1936 in der Stadt Salzburg
Am 19. Juli 1936 fand in der Stadt Salzburg das erste nationale Straßenrundrennen für Motorräder im Stadtteil Schallmoos statt.
Das Rennen
Der 2,4 km lange Rundkurs führte über Gnigler Straße − Bayerhamerstraße − Rupertgasse − Vogelweiderstraße mit Start und Ziel. Je nach Hubraumklasse führten die Rennen über 15 oder 25 Runden, das Beiwagenrennen über 20 Runden.
Ergebnisse
- Erstes Rennen, offen für Neulinge aller Klassen der Solomotorräder bei gesonderter Wertung jeder Klasse, über 15 Runden= 36 km:
- Klasse C über 350 cm³:
- Heinrich Haudek (Enns), AJS, 28:08 min. = 77,142 km/h
- Martin Lang (Salzburg), Sarolea, 30:2 min.
- Rudolf Prantl (Hellbrunn), Rudge, 30:41,1 min.
- Fünf gestartet. Schnellste Runde Haudek 01:46,8 min. = 80, 6 km/h
- Klasse B, 250 bis 350 cm³:
- Peppi Jung (Salzburg), Norton, 28:32,3 min.= 75,788 km/h
- Richard Felkl (Salzburg), Norton, 29:05,2 min.
- Sepp Bruckner (Salzburg=, Sarolea, 30:39 min.
- Fünf gestartet. Schnellste Runde Jung 01:50,1 min. = 78,4 km/h
- Klasse A, bis 250 cm³:
- Hans Friedrich (Salzburg), Puch, 32:16,2 min. = 67,149 km/h
- Erich Knitel (Wien), Puch, 32:42,1 min.
- Hermann Kohlböck (Salzburg), Puch, 32:43,3 min.
- Franz Streibl (Salzburg), Panther, 33:09,4 min.
- Acht gestartet. Schnellste Runde Friedrich 01:54,2 min. = 75,7 km/h
- Zweites Rennen, offen für Fahrer der Klassen B und A, bis 350 cm³, bei gemeinsamem Start und gesonderter Wertung jeder Klasse, über 25 Runden = 60 km:
- Klasse B, bis 350 cm³:
- Peppi Jung (Salzburg), Norton, 45:49,4 min. = 78,545 km/h
- Fritz Faltner (Wien), Sarolea, 45:55,2 min.
- Hermann Deimel (Wien), Velocette, 48:13 min.
- A. J. S. Schörg (Wien), Exzelsior, 48:28,1 min.
- Zehn gestartet. Schnellste Runde Jung 01:39,8 = 86,572 km/h = schnellste Rundenzeit des Tages
- Klasse A, bis 250 cm³:
- Ludwig Zangerl (Salzburg), Rudge, 48:56,1 min. = 73,72 km/h
- Franz Zederbauer (Wien), Austro-Alfa, 49:01,1 min.
- Hermann Maser (Feldkirch, DKW, 49:41,4 min.
- Acht gestartet.
- Drittes Rennen, offen für Fahrer der Klassen G und F, Motorräder mit Beiwagen bis 1 000 cm³, 20 Runden = 48 km:
- Karl Abarth (Wien), FN, 39:31,8 min. = 72,91 km/h
- Wilhelm Medvenitsch (Wien), JAP, 40:33,6 min.
- Theo Frener (Bregenz), BMW, 43:43,8 min.
- Vier gestartet. Schnellste Runde Abarth 01:49,8 min. = 78,5 km/h
- Viertes Rennen um die Preise der Semperit-Werke, offen für die Fahrer der Klasse C, über 350 cm³, 25 Runden = 60 km:
- Rudolf Runtsch (Wien), Norton, 44:30,2 min. = 80,898 km/h
- Leonhard Fassl (Wien), Norton, 45:07,4 min.
- Hans Häfele (Hohenems), Norton, 45:10,6 min.
- Josef Illichmann (Wien), Austro-Alfa, 45:31,8 min.
Bildergalerie
Zum Bild ganz unten: Ganz rechts steht Prof. Bernhard Paumgartner,
Bildbeschreibung, zum Bild rechts oben: Es wurde vor dem Start des Beiwagenrennens aufgenommen. Es zeigt den späteren Wiener Sieger Karl Abarth, der später als "Carlo Abarth" mit seinen Automobilkonstruktionen in Italien berühmt wurde, zusammen mit seinem Mechaniker. Links steht Prof. Bernhard Paumgartner, der später Präsident der "Akademie für Musik und darstellende Kunst Mozarteum" und Präsident der Salzburger Festspiele wurde. Paumgartner war sehr am Motorsport interessiert, u. a. war er bei der ersten Radio-Übertragung des Gaisbergrennens 1930 Sprecher zusammen mit Wolfgang von Karajan, der auch selbst Motorradrennfahrer war.
Zum großen Bild, dem Rennfahrer: Es zeigt Josef "Peppi" Jung, der bei dieser Veranstaltung das "Neulingsrennen" mit seiner Norton-350-cm³-Maschine gewann.
Quellen
- Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte, Verlag Anton Pustet, Salzburg 1997, ISBN 3-7025-0363-3. Die Autoren waren Helmut Krackowizer, Erich Marx, Guido Müller, Knut Rakus, Volker Rothschädl und Harald Waitzbauer
- ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, Ausgabe vom 1. August 1936, Seite 18