Motorsport im Bundesland Salzburg




Der Motorsport im Bundesland Salzburg begann mit dem ersten in Österreich veranstalteten Straßenrennen von Salzburg nach Wien am 1. und 2. Juni 1900.
Motorsport von 1900 bis 1939
Bereits 1902 war Salzburg wieder Teil eines Fernstrecken-Automobilrennens von Paris nach Wien. Der Start zur letzten Etappe nach Wien erfolgte in der Stadt Salzburg - Gnigl am 29. Juni. Dann war es vorerst einmal mit motorsportlichen Ereignissen in Salzburg vorbei.
Erst ab Mitte der 1920er Jahren war Salzburg wieder Austragungssort von motorsportlichen Veranstaltungen. Das Rennerbergrennen fand am Sonntag, den 10. Mai 1925 auf der Wiener Straße (heute B1) am Rennerberg statt.Von 1925 bis 1927 fanden internationale Tauernrennen in den Alpen statt. Ebenso gab es ein Motorradrennen auf der Trabrennbahn. Auch führten Etappen der damals jährlich veranstalteten und bekannten Alpenfahrt für Motorräder über Salzburger Gebiet.
Auch auf der Straße zwischen Salzburg und Berchtesgaden wurde Rennen gefahren: 1925 veranstaltete der Bayerische Automobilclub erstmalig die Salzbergfahrt. Das Schwergewicht der Veranstaltung lag in einer Bergprüfung über 3,5 km auf den wegen seiner gewaltigen Steigungen für Kraftfahrzeuge sonst verbotenen Obersalzberg, dessen Straße bei zahlreichen und engen Kurven zwischen 20 und 27 % ansteigt. Daneben aber wurde auf der Straße von Berchtesgaden nach Salzburg ein Rennen über 1,5 Kilometer gefahren.
1929 rückte Salzburg abermals ins europäische Rampenlicht mit dem ersten ersten Gaisbergrennen. Wirtschaftlicher Niedergang in Österreich bremsten aber neue Initiativen und so war dann 1933 vorerst einmal wieder Schluss mit diesem Rennen.
Die Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße am 3. August 1935 brachte ein neues Großereignis ins Land: die Großglockner Automobil- und Motorradrennen 1935 als internationales Bergrennen und 1938 und 1939 als "Großer Bergpreis von Deutschland" der politischen Entwicklung folgend.
Am 19. Juli 1936 gab es in der Stadt Salzburg das erste nationale Straßenrundrennen in Schallmoos.
Ein letztes Mal, eine Woche vor Kriegsbeginn im September 1939, fand die Internationale Sechstagefahrt statt. Mit Zentrum Stadt Salzburg startete man an sechs Tagen verschiedene Wertungsfahrten, die bis Krumau (Tschechien), nach Kärnten und nach Bayern führten. Das Team aus England brach seine Teilnahme schon nach drei Tagen ab und schaffte es gerade noch die Schweizer Grenze vor Kriegsbeginn zu passieren.
Motorsport nach dem Zweiten Weltkrieg
1945 bis 1950
Trotz der Nachkriegsbedingten tristen wirtschaftlichen Situation und behördlicher Kontingentierung des Treibstoffs trafen sich bereits im Herbst 1945 Motorsportfans zur Reaktivierung des Motorsports (Ludwig Zangerl, Ing. Sepp Hofmann, Richard Felkl, Pepi Jung, Ing. F. J. Binder, Helmut Krackowizer, Hans Schmirl senior, Toni Magnus, Ernst Kussin und Fritz Stengl).
Im Herbst 1946 wurde dann unter der Patronanz des Landessportamtes am 6. Oktober das Motorrad-Straßenrennen auf dem Rundkurs in der Stadt Salzburg, in Nonntal (Nonntaler Hauptstraße und Fürstenallee) durchgeführt und damit der Grundstein für Neustart des Motorsports in Salzburg gelegt.
1947 erfolgte die Gründung des Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club, der SAMTC, der am 2. Mai das 1. Sandbahnrennen auf der Trabrennbahn in Salzburg - Parsch und ein Auto- und Motorradrennen auf dem Autobahnrundkurs in Salzburg - Liefering organisierte, dem späteren 1. Mai Rennen. Schon am 2. Februar fanden auf der Trabrennbahn in Salzburg - Parsch vor 4000 Zuschauern drei Schlitten- und fünf Motor-Skijöring-Rennen statt.
Mit der 1950 erfolgten Gründung des ARBÖ Salzburg verlagerte sich der motorsportliche Schwerpunkt auf diese Kraftfahrerorganisation. Als Auftakt veranstaltete 1950 der ARBÖ im Rahmen der von der Landessportorganisation durchgeführten Salzburger Sportwoche auf der mit Flutlicht ausgeleuchteten Rundbahn im Stadion Itzling ein mit allen Weltklassefahrer besetztes internationales Nachtspeedway.
Ab 1951
Von 1951 bis 1966 war auf dem Autobahnteilstück in Salzburg - Liefering und von 1967 bis 1969 auf dem Autobahnteilstück in Anif - Grödig der ARBÖ Veranstalter des 1. Mai Rennens, der ab 1958 als "Großer Preis für Motorräder von Österreich" veranstaltet wurde.
Anfang der 1950er-Jahre setzten der SAMTC und ARBÖ Salzburg mit internationalen Sandbahnrennen in Salzburg - Parsch und Wertungsfahrten für Motorräder sowie Touren- und Sportwagen ihr motorsportliches Engagement fort. Die weltbekannten Sandbahnfahrer Martin Schneeweiß, Josef Kamper, Fritz Dirtl und Gunzenhauser begeisterten mit ihren riskanten und beinharten Kämpfen die Sandbahnfans.
Auch abseits des echten Motorsports fanden Veranstaltungen statt, die die Menschen begeisterten. So fand am 5. August 1951 ein Concours d’élegance d’automobile auf der Trabrennbahn in Salzburg statt. Sieger Schorsch Fallenegger mit seinem Porsche, erhielt als Preis 200 Rasierklingen der Maka-Werke. Bei den großen Wagen gewann Paul Lamberg mit einem Hudson, den Bewerb "Die Dame und ihr Wagen" Frau Olly Fallenegger auf Porsche.
Die Wertungsfahrten des SAMTC Rund um den Gaisberg (ab 1952, die später als Gaisbergrennen bekannt wurden) und die Tauernringfahrt erfreuten sich großer Beteiligung. Zu den Traditionsveranstaltungen des SAMTC gehörte auch das in memoriam Prof. Dr. hc. Ferdinand Porsche auf dem zugefrorenen Zeller See durchgeführte Int. Motorrad- und Auto Eisrennen. Die unsicheren Witterungsverhältnisse und unerfüllbare behördliche Auflagen führten zum jedoch leider zum Aus dieser beliebten und gut besuchten Veranstaltung.
Am 12. Mai 1954 wurde ein Rennstreckenprojekt deutscher Projektanten unter Führung von Hans Stuck bekannt. Sie wollten das Autobahnteilstück bei Salzburg – Grödig zu einer Rennstrecke ausbauen. Geplant waren vier Rennen pro Jahr und man rechnete mit jeweils 100 000 Zuschauern. Doch das Projekt stieß in der Salzburger Öffentlichkeit auf Ablehnung und wurde auch nie realisiert.
In den 1950er-Jahren gab es in Hallein-Burgfried einige Straßenrennen auf einem kleinen Rundkurs. In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre fanden auf dem Übungsgelände des SAMTC am Flughafen Salzburg und nach 1970 im Fahrerlager des Salzburgrings Go Kart-Rennen statt. 1967, 1968 und 1969 zog ein Straßenrundrennen Grödig Weltstars wie Luigi Taveri oder Mike Hailwood an
ARBÖ Salzburg und SAMTC waren auch die Organisatoren von Motocross-Veranstaltung auf dem Gaisberg, Adnet, Zell am See und Saalfelden. Neben ARBÖ und SAMTC war von 1957 bis 1970 der Wiener Sportclub ÖASC Veranstalter von 13 internationalen Gaisbergrennen für Motorräder und Automobile sowie mehrerer Europameisterschaftsläufe für Tourenwagen auf dem Salzburgring.
Der ARBÖ Hallein organisierte dann noch 1981 auf der Strecke Adnet - Krispl ein Bergrennen für Motorräder, das jedoch zufolge Einspruchs der Anrainer nicht mehr weiter durchgeführt wurde.
Der Salzburgring
Mit Eröffnung des Salzburgrings am 21. September 1969 wurde in der Geschichte des Salzburger Motorsports eine neue Ära eingeläutet. Die Jahrzehnte langen Bemühungen des ARBÖ den Großen Preis von Österreich als Motorrad-Weltmeisterschaftslauf anerkannt zu bekommen hatte 1971 Erfolg. Über 20 Jahre pilgerten jährlich bis zu 70.000 Motorsportfans zu diesem motorsportlichen Großereignis und verfolgten die spannungsgeladenen Rennen der weltbesten Zweiradakrobaten.
Seit Bestehen des Salzburgrings konzentrierten sich mit Ausnahme der Eisspeedwayrennen in St. Johann im Pongau die motorsportlichen Aktivitäten auf die permanente Rennstrecke in Plainfeld - Koppl. Neben Tourenwagenläufen, Histocup Rennen fanden und finden auch immer wieder historische Rennen statt, wie die Oldtimer Grand Prix und die Rupert Hollaus Gedächtnisrennen am Salzburgring statt.
Staatsmeister aus Salzburg
- 1969: Manfred Magnus in der Klasse bis 350 cm³ auf Aermacchi
- 1970: Beim internationalen Motorradrennen in Wolksdorf (NÖ) am 27. September wurden die österreichischen Motorradmeistertitel 1970 vergeben: Der Sieger des Rennens in der Klasse bis 50 cm³ Harald Bartol wurde auch Staatsmeister in dieser Klasse und in der Klasse bis 350 cm² an Manfred Magnus. [1]
Salzburger Motorsportler
- Hauptartikel Motorradrennfahrer
- Hauptartikel Automobilrennfahrer
Mit dem Tauernrennen in den 1920er Jahren traten auch die ersten Motorsportler aus Salzburg in Erscheinung. Aufgrund der Kosten für diesen Sport waren natürlich mehrheitlich Motorradrennfahrer anzutreffen und nur eine kleine Gruppe von Automobilrennfahrern konnte sich dieses "Hobby" früher leisten.
Die Länge der Motorradfahrer hat es aus optisch-übersichtlichen Gründen notwendig gemacht, die Aufzählungen von diesem Hauptartikel "Motorsport" auszugliedern und eigene Artikel dafür anzulegen.
Siehe auch
- Motorsport (Veranstaltungen), eine Auflistung aller in Stadt- und Land stattgefundenen Motorsportveranstaltungen
Literaturtipps
- Buch Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte
- Buch Der Rennberg
- Buch 75 Jahre Gaisbergrennen 1929–2004
- Buch Jedermann fährt. Über die Motorisierung in Salzburg von den Anfängen bis heute. Hg. vom SAMTC. Colorama Verlag 2013
Bilder
Motorsport im Bundesland Salzburg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink

- www.reisemosaik.at/Oldtimer/Motorsport, über historische Motorsportveranstaltungen im Land Salzburg
Quellen
- Bestehende Beiträge im Salzburgwiki
- Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer
- Buchquellen:
- Der Rennberg, Dr. Siegfried Strasser, Weishaupt Verlag, 2004, ISBN 3-7059-0195-8
- 75 Jahre Gaisbergrennen: 1929 - 2004, Hermann Schwarz, 2004, Herausgeber ist der S.R.C. in Salzburg
- "Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte", Verlag Anton Pustet, 1997, ISBN 3-7025-0363-3, die Autoren waren Helmut Krackowizer, Erich Marx, Guido Müller, Knut Rakus, Volker Rothschädl und Harald Waitzbauer;