Fahrverbote in der Stadt Salzburg

Fahrverbote in der Stadt Salzburg sind naturgemäß heiß diskutierte Themen.

Allgemeines

Rollte bis nach dem Zweiten Weltkrieg der Verkehr noch munter durch die Altstadt von Salzburg, begann man in den 1950er Jahren zaghaft, Teile der Altstadt für den Verkehr zu sperren. Am 16. Juli 1952 wurde der Residenzplatz autofrei. Als Ersatz für die weggefallenen Parkplätze dienten der Kapitel-, der Mozartplatz sowie die Straßen um die Gewerbeschule.

Mittlerweile wurde die Altstadt zwischen Einfahrt Hofstallgasse, Mozartplatz und Kajetanerplatz zur Fußgängerzone erklärt. Was jedoch nicht unbedingt ein totales Fahr- und Parkverbot in diesem Bereich bedeutet.

Busfahrverbote

1955 wurde auf dem Areal des 1954 aufgelassenen Nonntaler Lokalbahnhofs der Roten Elektrischen in der Erzabt-Klotz-Straße ein Busterminal eingerichtet. Zwar durften Busfahrer ihre Fahrgäste noch am Kapitelplatz aussteigen lassen, wurden aber anschließend von einem Lotsendienst - der Pfadfinder, auf Fahrrädern! - zum Parkplatz nach Nonntal gelotst.

In den 1990er-Jahren wurden dann auch die Imbergstraße und der Rudolfskai für Reisebusse gesperrt und der Reisebusverkehr auf die beiden Busterminals gelenkt.

Poller

Hauptartikel: Poller

Im Sommer 2010 wurde eine "Neuerung" in der Altstadt eingeführt, die für heftige Diskussionen sorgte, aber auch zum Schmunzeln und sich-auf-das-Hirn-Greifen anregte: versenkbare Poller wurden an den Einfahrtspunkten errichtet.

Aktuelle Diskussion

Die Belastungen durch Feinstaub-[1] und Stickstoffdioxide überschreiten immer öfter die Grenzwerte. So registrierte die Luftmessstelle am Rudolfsplatz gesundheitsschädliche Werte: 58 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter, bei einem erlaubten Grenzwert von 30 μ/m³; 42.000 Fahrzeuge pro Tag werden in derIgnaz-Harrer-Straße gezählt, 29.600 sind es in der Sterneckstraße und 33.900 benutzen die Alpenstraße.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit der städtischen Stadtbusse beträgt zeitweise nur mehr 13 km/h.

Lösungsansätze

Beispiele aus Europa

  • Hasselt, Hauptstadt der belgischen Provinz Limburg: seit 1997 kann man dort alle Buslinien gratis benutzen, die Fahrgastzahl hat sich verdreizehnfacht; die Verkehrs- und Luftbelastung ist drastisch zurückgegangen[2]
  • Zürich und Bern, Schweiz: dem öffentlichen Verkehr wurde so viel Vorrang eingeräumt, dass niemand mehr lustig ist, mit dem eigenen Fahrzeug in die Innenstädte zu fahren;
    • Veranstaltungen in kleinen Tälern werden nur mehr genehmigt, wenn 90 Prozent des Publikums mit dem öffentlichen Verkehr anreisen können; in jedem PKW müssen mindestens zwei Personen sitzen und die Parkgebühr kostet trotzdem noch 20 Franken (knapp 15 Euro);
  • Deutschland: in 40 deutschen Städten wurden Umweltzonen eingerichtet[3]; so kann man beispielsweise in München innerhalb des Stadtautobahnringes (innere Stadt) nur mehr mit einer gültigen Umweltplakette fahren - auch als Ausländer!
  • Großbritannien: in London gibt es eine Innenstadtmaut für alle Fahrzeuge; die Überwachung erfolgt mittels Kameras, die Strafen sind drastisch[4]
  • Italien: auch in diesem Land sind Fahrten in den meisten Innenstädten verboten und wer dagegen verstößt, zahlt, auch Ausländer!

Überlegungen in der Stadt Salzburg

Ideen, die scheiterten

  • autofreier Kajetanerplatz durch Nutzung der neuen Parkgarage Barmherzige Brüder: der Nutzungsvertrag der Stadt Salzburg mit der Betreibergesellschaft des Parkplatzes läuft noch länger, ein Ausstieg wäre finanziell zu teuer gekommen;

Ideen allgemein

Quellen und Anmerkungen

  1. ein in Mode gekommenes Wort für Luftverschmutzung
  2. Quelle www.tagesspiegel.de
  3. siehe Übersicht
  4. siehe Wikipedia Deutschland Innenstadtmaut