Westautobahn



Die Westautobahn (A1) ist die wichtigste Straßenverbindung in Ost-West-Richtung in Österreich.
Allgemeine Daten
Sie beginnt in Wien-Auhof und endet am Grenzübergang Walserberg in der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim. Die Gesamtlänge beträgt 292 Kilometer. Auf Grund früherer Planungen beginnt die Kilometermarkierung bei Kilometer neun und endet bei Kilometer 301. Auf Salzburger Landesboden verlaufen davon 30 Kilometer.
Geschichte

Die Teile der Westautobahn in Salzburg sind die ältesten Autobahnabschnitte in Österreich. Bereits wenige Wochen nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland wurde der Bau der "Reichsautobahnstrecke" Salzburg−Wien mit einer großen Spatenstichfeier am Walserberg begonnen. Am 7. April 1938 nahm Adolf Hitler dort persönlich den Spatenstich vor. Als Touristen getarnte Techniker hatten schon vor dem "Anschluss" Erkundungen durchgeführt, wodurch die Trassenführung 1938 schon weitgehend feststand.
Bis 1942 waren die Teilstücke bis Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd (ab dem Knoten Salzburg zur Tauernautobahn gehörend) und bis zur Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte mit insgesamt 13 Kilometern Länge fertiggestellt. Danach wurden die Bauarbeiten kriegsbedingt eingestellt. Restbestände der frühesten Bauphase sind noch erhalten, an einzelnen Brücken und Unterführungen (z. B. Salzburg-Kleßheim, Hallwang) war noch bis 2008 ein "Reichsadler" sichtbar.
In den Jahren nach 1945 wurde der bereits begonnene Abschnitt der Westautobahn bis Eugendorf (Autobahnanschlussstelle Wallersee) weiter gebaut. Der offizielle Neustart des Autobahnbaus erfolgte am 17. Juli 1954 mit einem Festakt am Autobahnparkplatz beim Talübergang Zilling. Zahlreiche Ehrengäste waren erschienen: Staatsekretär Nerreter von der bayerischen Staatsregierung, Minister DDDr. Illig, Erzbischof Dr. Andreas Rohracher, Landeshauptmann Dr. Gleissner, Minister Dr. Kamitz, Nationalratspräsident Dr. Hurdes, Bundeskanzler Ing. Julius Raab, Landeshauptmann Dr. Josef Klaus, stellv. US-Hochkommissär Mr. Torbert, Kommandant der amerikanischen Streitkräfte General William Howard Arnold u. a. (auf dem Zeitungssbild rechts oben).
An diesen Spatenstich erinnert heute dort ein Denkmal. Der Abschnitt Salzburg − Mondsee war am 26. April 1958 der erste, der eröffnet werden konnte. Fertiggestellt wurde die Westautobahn am 12. Mai 1967 mit der Eröffnung des Teilstücks Amstetten-West bis Amstetten-Ost. Traurig bekannt wurde die Autobahnbrücke über die Salzach, die am 13. August 1959 bei Hochwasser einstürzte.
Chronologie
- 17. Juli 1954: Beginn des Autobahnbaus nach dem Krieg
- 26. April 1958: Eröffnung des ersten Teilstücks Salzburg - Mondsee, 24 Kilometer
- 3. Dezember 1958: Eröffnung des Teilstücks Sattledt - Ennsdorf (43 km) und Erlauf - St. Christophen (50 km)
- 6. Mai 1959: Spatenstich an der Autobahn Süd
- 26. August 1960. Eröffnung der Teilstrecke Sattledt - Vorchdorf (12 km)
- 30. September 1960: Beginn der Arbeit an der Wiener Westeinfaht;
- September 1961: Eröffnung der Teilstrecke Vorchdorf - Regau (16 km)
- Dezember 1961: Eröffnung der Teilstrecken Erlauf - Kottingburgstall (17 km) und St. Christophen - Pressbaum 18 km)
- Quelle Auto-Spiegel, Ausgabe 6, 1961
Autobahn als Rennstrecke
Die Autobahn war im Bereich Liefering ab 1947 Austragungsort von Motorradrennen, die unter dem Namen 1. Mai Rennen bekannt wurden. Aus dem Straßenrundrennen wurde 1958 der "Große Preis von Österreich", der später auf den Autobahnteil bei Anif-Grödig und schließlich auf den Salzburgring übersiedelte.
Verkehrssituation
Die enorme Zunahme des Straßenverkehrs machte im Lauf der Jahrzehnte umfangreiche Ausbauarbeiten notwendig. In Salzburg wurde die Autobahn ab Mitte der 1990er Jahre zwischen der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord und Knoten Salzburg sechsspurig ausgebaut. Der durchschnittliche Tagesverkehr ist in Salzburg bei der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord am höchsten und beträgt gegenwärtig (2014) rund 75 000 Fahrzeuge.
Lange diskutiert wurde der Bau eines zusätzlichen Halbanschlusses in Hagenau, der die Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord entlasten sollte. Nach jahrelangen Verzögerungen begann der Bau schließlich am 16. April 2015. Ebenso heftig diskutiert wurde der Test von Tempo 80 im Bereich Salzburg-Nord bis Salzburg-West, der 2014 zur Errichtung von insgesamt 24 Anzeigentafeln führte, die ab 2015 ein flexibles Tempolimit von 80 oder 100 (in Ausnahmefällen auch darunter) je nach Schadstoffbelastung ermöglichen.
Ein von der Asfinag noch 2008 angekündigter sechsspuriger Ausbau zwischen Salzburg-Nord und Eugendorf fiel in der Zwischenzeit der Wirtschaftskrise 2009 und dem verringerten Verkehrsaufkommen zum Opfer.
Anschlüsse
Entlang der Westautobahn existieren aktuell folgende Autobahnanschlüsse:
- Knoten Salzburg
- Salzburg-West
- Salzburg-Flughafen
- Salzburg-Siezenheim *
- Salzburg-Kleßheim
- Salzburg-Mitte
- Messezentrum
- Hagenau *
- Salzburg-Nord
- Wallersee
- Thalgau
*) Halbanschluss
Mautbefreiung
Am 13. November 2019 stimmte der Nationalrat der Mautbefreiung der Autobahnteilstrecke von der Grenze am Walserberg bis zur Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord zu. Dies führte zur Kritik des Grödiger Bürgermeisters Herbert Schober (parteifrei), der einen mautfreien Korridor auf der Tauernautobahn bis Salzburg-Süd ausgedehnt erwartet, am besten noch weiter bis Puch-Urstein.[1]
Literatur
- 30 Jahre ASFINAG Jubiläumsschrift
Bilder
Westautobahn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Westautobahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Verkehrsnotizen von Walter Brummer (Link nicht mehr aktiv)
- Motorradprofessor Helmut Krackowizer
Einzelnachweis
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten vom 13. November 2019